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Gesamtinhalt
Editorial
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 17. Juni 2020 |
LIebe Besucher*innen,
Schön, dass immer noch so Viele hier her finden. Gerade im Verlauf der gegenwärtigen Pandemie des SARS-Cov2 Virus zeigte sich, wie wichtig und notwendig der offene und sachgerechte Diskurs über gesellschaftliche Zusammenhänge und Belange in Wirklichkeit eigentlich ist. Es gab Phasen, in denen die gewohnten Paradigmen plötzlich außer Kraft gesetzt schienen, eben weil unsere Gesellschaft sich einer recht ernsten Bedrohung gegenüber sah und gehandelt werden MUSSTE. Ich räume gerne ein: mich hat überrascht, wie entschieden sich unsere Gesellschaft hier als Ganzes letztlich hinter der Pandemiebekämpfung zu versammeln vermochte.
Kurzzeitig büßten sogar Medienschwergewichte, aber auch - in nenne es mal so - konservative Wissenschaftskreise ihre gewohnte Deutungsmacht ein und es kam zu einem jener seltenen Momente, in denen die Masse der Bürger eher der eigenen Vernunft als den Worten anderer folgten. Etliche von verschiedenen Seiten vorgetragene Versuche zur Spaltung der Gesellschaft liefen - zumindest in dieser Frage - bislang weitgehend ins Leere. Und es ist tatsächlich, im internationalen Vergleich zumal, Erstaunliches erreicht worden. In einem kollektiven Kraftakt konnte hierzulande aus einer gar nicht mal so prickelnden Ausgangslage im März des Jahres die Pandemie weitgehend zurück gedrängt werden.
Natürlich: diesen Erfolg gab es nicht umsonst. Zurecht schauen Viele mit bangem Blick auf mögliche Folgen dieses Kraftakts, die sich in der Wirtschaft abzeichnen. Doch auch hier bleibt weiter Vernunft gefragt. Vor allem auch bei jenen, die in diesen Wochen gegen Coronamaßnahmen demonstrierend durch die Städte ziehen. Wie bitte hätte eine die Wirtschaft schonendere Alternative denn aussehen sollen - ja überhaupt können? Wo sind die Beispiele im internationalen Vergleich, bei denen es tatsächlich besser gelaufen ist? Etwa Schweden?
Der anfangs diesbezüglich hoch gehaltene Schweden-Mythos ist inzwischen weitgehend implodiert. Diese Gesellschaft tut sich mit ihrem Ansatz in der Pandemiebekämpfung längst schwerer als andere, das jedoch ohne dass dem nennenswerte Vorteile für die dortige Wirtschaft gegenüber stehen würden. Die Botschaft dahinter ist klar: Unsere Gesellschaften werden auf längere Sicht nicht daran vorbei kommen, den Umgang mit derartigen Bedrohungen und anderen Katastrophen erlernen zu MÜSSEN. Das gilt auch und sogar besonders für die Wirtschaft - denn eine einigermaßen ungestört funktionierende Gesellschaft bleibt immer noch die beste Funktionsgrundlage für sie.
Unser Problem an dem Ganzen ist allein Eines: Nahezu Alles was wir in diesen Zeiten erleben, ist NEU. Wir - Bürger, Gesellschaft und auch Wirtschaft müssen uns schlicht den Herausforderungen stellen, die uns gegenüber treten. Wer hier in die Mottenkiste greift, um dort nach Lösungen zu kramen, greift ins Leere. Und so war auch die Entwicklung der AfD in dieser Phase nicht wirklich eine Überraschung. Dass Menschen hingegen aufstehen, um ihre Freiheit zu verteidigen, ist zunächst einmal zu begrüßen. Bedenklich wird es lediglich, wenn man dabei auf Muster pocht, die es so wie es sie mal gab, wohl nicht mehr geben kann und wird. Ohnehin ist auch schwer einzusehen, wo z.B. das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in bestimmten Bedingungen, irgendwelche Freiheitsrechte beeinträchtigen soll. Seit Jahrtausenden bedecken wir uns ja auch mit wärmender Kleidung, wenn es uns zu kalt ist.
So sollten wir alle - da sie nun schon mal da ist - mit dieser Pandemie vor allem Eines tun: nämlich daraus LERNEN, auf allen Ebenen, unter allen Aspekten und vor allem unter Zurkenntnisnahme der Realität. Und als eine der ersten Lektionen steht da klar vor uns: Nicht die Wirtschaft bestimmt das Leben der Menschen, sondern es sind Menschen, die das Leben der Wirtschaft bestimmen. Genau DIESE Lektion blüht uns allen wohl noch in mannigfacher Variation. Insgesamt nennt das Ganze sich Anpassung. Und die ist in der Evolution unbewusster Lebewesen Gang und Gäbe, ohne dass da irgendwo Denken groß ins Spiel käme. Doch im Gegensatz dazu sind wir Menschen nun mal darauf angewiesen, diesen Prozess bewusst zu vollziehen und ihn letztlich in unserer gesellschaftlichen Organisation und damit auch in der Wirtschaft zu berücksichtigen. Sozusagen der Preis für das menschliche Privileg, das ganze nicht dem Zufall überlassen zu müssen, sondern es bewusst und rational gestalten zu können.
Doch nun zurück zu CogitoSum selbst. Nachdem sich das vor einiger Zeit auch hier angekündigte VISION-D Projekt zerschlagen hat, bin ich natürlich keineswegs untätig geblieben. Ich schreibe immer noch gerne, und so ist inzwischen ein ziemlicher Berg an Material zusammen gekommen. Da ich künftig nun auch den Rücken deutlich mehr frei haben werde, ist geplant, für Anfang 2021 wieder aktuellen Webseitenbetrieb aufzunehmen. An Programmierung, Konzept und Struktur wird derzeit noch intensiv gefeilt - aber es dürfte wohl auf einen Verbund mehrerer Webseiten mit recht unterschiedlicher Schwerpunktsetzung hinauslaufen.
Der Kernbestand des CogitoSum-Contents wird darin unterkommen und weiter zum Nachlesen verfügbar sein. Hinzufügen möchte ich noch: Nicht ohne eine gewisse Genugtuung sehe ich, dass diese Seiten hier intensiver gelesen werden, als ich es zum Zeitpunkt ihrer Versetzung in den ARCHIV-Modus jemals erwartet hatte. Inzwischen über eine Million Seitenaufrufe sind mehr als nichts, auch wenn das ein gutes Dutzend Jahre dazu brauchte. Meinen Dank dafür.
Falls hier Besucher darunter sein sollten, die sich generell für Mitwirkung oder auch Werbung in Zusammenhang mit dem künftigen Projekt interessieren, würde ich mich über eine erste Kontaktaufnahme freuen. Darüberhinaus werden Sie an dieser Stelle in den kommenden Monaten auch noch mehr dazu erfahren.
So weit für heute, Ihnen Alles Gute & blieben Sie gesund,
Jürgen Scheffler, 16.06.2020
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Report
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Freitag, 2. September 2011 |
Es
war versprochen - hier also nun trotz intensiver Vorarbeit für
erhebliche Umstellungen bei CogitoSum, die Aktualisierung unseres
Befundes
vom 20.10.2010. Man kann nicht behaupten, dass zwischenzeitlich
nichts geschehen wäre. Aufschwungs-Oberfolkorist Brüderle ist nicht
mehr Wirtschaftsminister und sein den Armen des Landes "spätrömische
Dekadenz" vorhaltender Gesinnungskollege wird derzeit aus seiner
Außenminister-Rolle sozusagen medial "herausgeschrieben".
Halten wir uns nicht lange mit der überwältigenden Materialfülle
auf, die die Realität derzeit vor uns auftürmt - wenden wir uns
direkt dem Befund zu, der 2010 hier als Reaktion auf den für normale
Menschen kaum noch zu ertragenden Aufschwungshype von Brüderle und
dem Medienkartell entstehen musste. Über Änderungen in den Grafiken
wundern Sie sich bitte nicht - ihre Ursache ist, dass die Zeitreihen
für die letzten 5 Jahre laut destatis
einer turnusmäßigen Überarbeitung unterzogen wurden, die wir hier
gleich mal mit eingearbeitet haben. Gleichwohl - unserem damaligen
Ansatz bleiben wir treu und verknüpfen nach wie vor folgende
wichtigen Kennwerte: Arbeitnehmerentgelt, Einkommen aus Unternehmen
und Vermögen, Verbraucherpreisentwicklung und die Anzahl der
Erwerbstätigen nach ILO-Systematik. Neugierig bleiben wir trotzdem,
schließlich stehen ja gleich zwei kleine Wunder aus: Erste Frage
ist, könnte es der XXL-Aufschwung 2010 in den späteren Quartalen
vielleicht doch in die Realität von Otto Normalverbraucher geschafft
haben? Und die zweite Frage wäre, ist denn wenigstens beim
"überraschend" starken ersten Quartal 2011 etwas
herausgesprungen für ihn?
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Zeitgeschehen
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Sonntag, 13. März 2011 |
Viele
- auch ich - hätten auf die aktuellen Ereignisse des März 2011 in
Japan gut und gerne verzichten können. Wer hier jedoch glaubte,
nicht verzichten zu können oder zu wollen, war vor allem eine Seite:
Großkonzerne dachten nicht im Traum daran, die ihnen sicher
scheinenden Milliardengewinne sowie ihren dominierenden Einfluss auf
die existentiell wichtige Versorgung unserer Zivilisation mit Energie
aus ihren Klauen zu lassen. Letztlich setzte sich
dauerpropagandistisch in die Hirne von Menschen gespültes
Wunschdenken gegen die Realität durch. Vielerorts - auch in Japan -
fanden sich politische Mehrheiten zugunsten der nach wie vor höchst
fragwürdigen Kernkraft-Technologie. Zumindest solange, bis dieses
Wunschdenken am 12.03.2011 ab 07:36 von der vergewaltigten Realität
auf furchtbare Weise eingeholt wurde. Für die meisten, die sich mal
etwas näher mit der zugrunde liegenden Technologie beschäftigt
haben, war bereits spätestens seit der Explosion im Reaktorgebäude
des AKW-Blocks Fukushima I-1 am frühen Morgen des 11.3.2011 klar:
der Super-GAU hat begonnen. Schon der hohe Druckanstieg im Gebäude
belegte, dass es den Notmannschaften vor Ort offenbar nicht mehr
möglich war, noch irgendeine Form von Kontrolle über die
ablaufenden Prozesse auszuüben. Als dann vor der Explosion das
"Ablassen des Überdrucks" entschieden wurde (was zugleich
die Entscheidung für eine - vorerst noch überschaubare -
Umgebungs-Kontamination ist...), war bereits vorhersehbar - auch
dieser gewiss nicht leichtfertig vollzogene Schritt wird unter den gegebenen Umständen den Gang der
Ereignisse kaum aufhalten können.
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Streitschriften
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Samstag, 4. Dezember 2010 |
HINWEIS: Wikileaks URL über http://213.251.145.96/ scheinen wieder erreichbar. Notfalls lassen sich über Twitter alternative Adressen finden.
Die
Ereignisse spitzen sich beschleunigt zu - und auch die Einschläge kommen näher.
Gemeint ist nicht das Showbiz unserer Politikdarsteller um
telenovelahafte Belanglosigkeiten. Selbst die Gespensterdebatte um
das nur noch schwer erträgliche Hartz4-Paket unserer
Schwarzgeld-Regierung muss sich - bei aller Relevanz für die
Menschen in diesem Land - mit den hinteren Rängen zufrieden geben.
Vielmehr scheint es die Entwicklung hinter dem für die
Öffentlichkeit sichtbaren Vorhang selbst, die hier ihr in Erscheinung tritt. Zum vergangenen Wochenende hin entbrannte eine
folgenschwere öffentliche Debatte um Wikileaks - einer
Internet-Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Indiskretionen
rückhaltlos zu veröffentlichen. Aktuell geht es - ich füge hinzu:
angeblich - um rund 250000 überwiegend eingestufte Dokumente
(Stichworte: "Botschafts-Depeschen" oder "Cablegate")
aus dem US-Botschaftsdienst, die derzeit Stück für Stück an die
Öffentlichkeit gelangen (Stand heute: ca. 850). Doch es gibt
auch eine Vorgeschichte: Ähnliches ereignete sich bereits um den
Irak-Krieg - via Wikileaks fanden hier sehr wichtige Informationen
den Weg in die Öffentlichkeit, wie z.B. das berühmte
"Hubschraubervideo",
( Alternativer Link ) in welchem mitverfolgt werden kann, wie US-Kampf-Hubschrauber 2007
förmlich Jagd auf Zivilisten (darunter vor Ort anwesende
Reuters-Mitarbeiter...) machen. Selbst der gewiss nicht ohnmächtigen
Nachrichtenagentur Reuters gelang es seinerzeit nicht, auf
offiziellem Weg vom US-Militär Aufklärung über den Vorfall zu
bekommen, bei dem immerhin zwei ihrer Mitarbeit den Tod fanden. Eine
angebliche "Untersuchung" ergab natürlich blitzschnell:
Niemand der Verantwortlichen habe Kampf- oder Einsatzgrundsätze
verletzt. Einsicht in Videos (solche Einsätze werden seit langem
grundsätzlich dokumentiert...) wurde - wie üblich - unter Verweis
auf Geheimschutz verweigert. Im ersten Halbjahr 2010 aber
veröffentlichte Wikileaks sowohl Videos wie etliche relevante
Dokumente, darunter Einsatzrichtlinien, die ihm aus Militärkreisen
zugespielt worden waren - und das US-Militär sieht sich nun mit
Vertuschung-Vorwürfen konfrontiert. Die einzige Reaktion auf diesen
nicht hinnehmbaren Skandal bislang: der Informant von Wikileaks,
Bradley
Manning, sieht sich einer Anklage mit Strafandrohungen von bis zu
52 Jahren Haft gegenüber und soll sich bereits seit Mai 2010
in Einzelhaft befinden. Doch hier soll nicht dieser Krimi
aufgerollt werden - denn es gibt Wichtigeres. Seit
Wochenbeginn sind haarsträubende Ereignisse zu registrieren - die
die Geschehnisse um Wikileaks in einen weitaus größeren
Zusammenhang als Cablegate allein stellen.
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Report
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 20. Oktober 2010 |
Es
ist 2002 und Denkwürdiges tut sich in Deutschland: der Irak-Krieg
zeichnet sich ab, das Land wird von PISA-Studie und Ökosteuer
durchgerüttelt, im August lauert ein Jahrhunderthochwasser und
obendrein hält der September die turnusmäßige Bundestagswahl
bereit. Bundeskanzler Schröder (SPD) macht in Vielem eine
ordentliche Figur und bringt letztlich einen ebenso hauchdünnen wie
unerwarteten Wahlsieg zustande. Doch schon im Februar des Jahres ist
jener Nagel eingeschlagen, an dem die politische Laufbahn des agilen
Kanzlers bald hängen sollte. Im Zuge der aus dem Dunstkreis von
Bertelsmann-McKinsey lancierten Agenda
2010 lässt er da nämlich eine Kommission ins Leben rufen, um
die medial ramponierte Arbeitsvermittlung in Deutschland grundlegend
zu "revolutionieren". Eine vollmundige Parole macht die
Runde - in nur 4 Jahren werde man die Arbeitslosigkeit
"halbieren". Unter Leitung des VW-Vorstands Peter Hartz
nimmt eine illuster besetze Kommission ihre "Arbeit" auf.
Hinter den Kulissen und wohl unter federführender Mitwirkung von
McKinsey et alia beginnt man, die Brechstange zur Demontage des
Sozialstaates zu schmieden. Vielen vielleicht weniger bekannt - sind
deren verheerende Folgen keineswegs den Empfehlungen der Kommission
"Moderne Dienstleistung am Arbeitsmarkt" allein zu
"verdanken", sondern vielmehr war es deren gesetzliche
Umsetzung, die hier - durchwoben von zahlreichen obskuren Einflüssen
- das Unterfangen zu einem in Teilen verfassungswidrigen und nicht
rechtskonformen Gesetzesbrei werden ließen. Kaum wiedergewählt,
peitscht Schröder diesen nun - übrigens zusammen mit einigen für
SPD-Politik sehr merkwürdigen Gesetzen - im ICE-Tempo sowohl durch
seine Partei als dann durch die Parlamente. So ist es Anfang 2005 mit
dem Inkrafttreten von "Hartz4" bereits vollbracht, noch
bevor sich weder SPD noch Öffentlichkeit über die absehbaren Folgen
auch nur ansatzweise im Klaren sind. Trotz des schon damals klar
erkennbaren gesellschaftlichen Schadenspotentials regt sich nur mäßig
Widerstand - nach einigen Monaten ebben die bundesweiten
Demonstrationen gegen die Hartzgesetze ab, in deren Verlauf sich die
WASG bildet. Interessanterweise reagiert Schröder darauf und schockt
Land wie Genossen mit einer vorgezogenen Neuwahl für den Herbst
2005. Er kämpft wie ein Löwe und bringt das Unmögliche fast
zustande - die SPD kommt noch einmal mit einem blauen Auge davon,
obwohl das aus dem Boden gestampfte Wahlbündnis von PDS und WASG mit
8,7% in den Bundestag zieht. Im sehenswerten historischen
Fernseh-Showdown
nach der Wahl blitzt Merkwürdiges auf. Der Kanzler - offenbar völlig
abgehoben - gibt seine letzte Show in deren Verlauf der massiv die
Medien angreift. Doch es bleibt dabei - mit der Sendung enden dann auch
gleich zwei Phänomene von Rot-Grün abrupt: Schröder und Fischer. Die
schockstarre und nun auch noch führungslose SPD besiegelt kurz
darauf ihr Schicksal. Man verschmäht die klar gewählte linke
Mehrheit im Bundestag und begibt sich eine Verschleißkoalition unter
Merkel. Unter subtiler "Anleitung" des Medienkartells war
Belächeln zur gängigen Haltung gegenüber den Demonstranten und
ihren Anliegen geworden. Dieses Lächeln dürfte so Manchem
inzwischen vergangen sein. Losgetreten vom inzwischen auch schon
reichlich losgelösten FDP-Chef Westerwelle und bis auf den Tag
flankiert von subtiler Propaganda des Medienkartells - wird nun schon
fast ein Jahr gestritten und lamentiert, ohne dass ein irgendwie
konsensfähiges Ergebnis auch nur entfernt in Sichtweite geraten
wäre. Wir wollen uns gar nicht erst lange an den vielfach
unappetitlichen Details dieser "Irren-Diskussion"
aufhalten, vielmehr wenden wir uns gleich direkt den inzwischen
objektiv klar identifizierbaren Auswirkungen von Agenda und
Hartz-Gesetzen zu.
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Report
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Samstag, 2. Oktober 2010 |
Manchmal
tut es weh, Tag für Tag mit jener gefährlichen Mischung aus
Naivität und Ignoranz konfrontiert zu werden, die immer noch
eine Mehrzahl der heutigen Mitmenschen auszeichnet. Dies trifft auch für
die von der breiten Öffentlichkeit bislang weitgehend unbeachtete
Tatsache zu, dass dem pharma-skeptischen Anteil der EU-Bevölkerung
ein veritabler Doomsday bevor steht. In Umsetzung der EU-Richtlinie
2004/24/EG wird ab dem 1. April 2011 der Verkauf
sämtlicher traditionellen pflanzlichen Heilmittel in der EU verboten
sein, die bis dahin nicht ein Registrierungsverfahren durchlaufen
haben. Diese auch THMPD (Traditional Herbal Medical Product
Directive) genannte Richtlinie der EU sieht vor, dass Zubereitungen
aus Kräutern, die bisher als Naturheilmittel, Nahrungs- und
Nahrungsergänzungsmittel verfügbar waren, nun als medizinische
Produkte deklariert werden, die eben ein solches Zulassungsverfahren
zu durchlaufen haben. In EU-gewohntem Zynismus wird für besonders
bewährte Mittel ein sogenanntes "vereinfachtes"
Zulassungsverfahren in Aussicht gestellt - zynisch deshalb, weil
Beträge um 100.000 € für den Durchlauf eines derartigen
Verfahrens kursieren. Indes bleibt schon die Direktive selbst ohne
juristische Assistenz kaum noch lesbar. Sicher muss befürchtet
werden: sie beinhaltet praktisch das Aus für alle Anbieter, die
nicht zum Kreis der Großkonzerne zählen - denn nur diese könnten
sich solche Verfahren, in größerer Anzahl zumal, überhaupt
"leisten", weil nur sie deren Kosten dann wie üblich und
ab 1.4.2011 dazu im Schutze eines neu geschaffenen Quasi-Monopols
samt saftigen Gewinnaufschlag an den Kunden weiter geben können.
Und da gibt es immer noch kurzdenkende Mitmenschen, die das ganz in
Ordnung finden oder gar begrüßen - nach dem Motto: hier wird doch
lediglich Scharlatanen, die andere mit haltlosen Heilversprechen
übers Ohr hauen, das Handwerk gelegt. Diese Argumentation, der
oberflächlich betrachtet durchaus ein Hauch von Logik anzuhaften
scheint, erweist sich bei näherem Hinsehen nicht nur als haltlos -
vielmehr überdeckt sie die konkret zu erwartenden Folgen der
fehlgeleiteten EU-Direktive nahezu vollständig. Grund genug für
Cogitosum, sich dieses traurigen Themas anzunehmen und es einmal
näher vorzustellen.
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Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 29. September 2010 |
Fassungslos
dürfte die Minderheit der vernünftigen Menschen im Lande vor dem
jüngsten Geistesblitz unserer schwarz-gelben Marionettenregierung
stehen. Eine ominöse Emnid-Umfrage soll diesen eher dem politischen
Kabarett zuzuordnenden Schritt der Regierung offenbar unterstützen.
Dazu passend geriet die Anne Will Sendung vom 26.09 dann auch gleich
in Gänze zum Ball Paradox, auf dem sich die anwesenden Kontrahenten
nicht einmal mehr über triviale und eindeutig bestimmbare Grunddaten einig werden mochten. Indes waren der für sein ausgeprägtes
Verständnis sozialer Belange bekannte Ex-BDI-Chef Rogowski im Verein
mit der sichtlich angespannten Arbeitsministerin für die ganz große
Illusionsnummer zuständig: Deutschland boomt..., die Wirtschaft
brummt..., Firmen wüssten kaum noch wo sie Personal hernehmen
sollen... usw. Den meisten in Deutschland dürfte längst klar sein,
wie sich ihre Perspektiven darstellen. Da nutzt dann auch eine der
größten Propaganda-Offensiven jüngerer Zeit wenig, die von den
neoliberalen Medienkartellen gegenwärtig aufs geplagte Volk
herabrieselt. Die vollkommen überflüssigen Börsennachrichten gar
dürften inzwischen dem Kabarett glatt den Rang ablaufen haben. Wer
mal so richtig herzhaft ablachen will, braucht nur einen der trotz
notorischer Defizite unbeirrt (wie kann das eigentlich?) weiter
betriebenen privaten Nachrichten-Kanäle über sich ergehen lassen.
Der politische Sonntagsabend-Talk bleibt symptomatisch - die fahrige
Gesprächsleitung zeigte sich sichtlich um Redezeit-Maximierung für
einen etwas wirren Pfarrer bemüht – wohl weil von diesem noch der
wenigste „Schaden“ drohte... Nehmen wir nun diesen
erschütternden Kulminationspunkt von Qualitätsjournalismus mal als
Maßstab für den Realitätsbezug in unseren Eliten, so verwundert
der fortschreitende Zerfall selbst grundlegender logischer
Zusammenhänge kaum noch. Sorge indes muss die ungewöhnliche Breite
der Absurditäts-Meldungen hervorrufen - entgegen bisherigem
Medienverhalten scheint das absurde Feuerwerk nicht abzuebben
und heute gesellte sich bereits das nächste Brisanzthema dazu:
Geheimdienste hätten angeblich eine verheerende Anschlagserie
islamischer Terroristen verhindert (werden wir an anderer Stelle
behandeln...). Lesen Sie hier eine vorläufige Analyse der aktuell so
auffälligen Entgleisung des Mainstreams...
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Report
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Sonntag, 16. Mai 2010 |
Auf
CogitoSum zwar unablässig kommuniziert (z.B.
hier... ) - gemeinhin aber ungeglaubt. Die Szenarien der letzten
Monate und Wochen entwickeln sich mehr und mehr zu einem surrealen
Katastrophen-Thriller. Selbst die wichtige Landtagswahl in NRW -
sonst mehrtägiger und angesichts des Wahlergebnisses gar
mehrwöchiger Garant für Schlagzeilen und Talkrunden - wurde
überschattet vom Brandthema schlechthin: die Euro-Krise.
Insbesondere die deutsche Strategie "Wasch mich - aber mach mich
nicht nass..." scheint auf EU-Ebene nicht mehr durchsetzbar.
Höchste Zeit - will man meinen, denn: Es kann ja nicht angehen, dass
ausgerechnet jene Volkswirtschaft, die am meisten von der EU
profitiert, sich weiter der Illusion hingibt, beim Zusammenkehren der
Scherben aus der Finanzkrise abseits stehen zu können. Übernacht -
so könnte man formulieren - ist der Michel am Tag 1 nach der
NRW-Wahl in der EU angekommen worden. Und seinem reichlich verzerrten
Weltbild dürften noch erhebliche Strapazen bevorstehen. In einer
Hauruck-Aktion übers Wahl-Wochenende (hier
nachzulesen...) hoben die EU-Gewaltigen einen Rettungsschirm von
gigantischen 750 Mrd Euro aus der Taufe. Ein Zeichen, dass in diesem
Ausmaß sowohl Spekulanten wie viele Ökonomen überrascht haben
dürfte. Und es bedeutet vor allem eines: Nein - auch für den Michel
wird es außerhalb der EU oder gar gegen sie keine bessere
wirtschaftliche Zukunft geben, ebensowenig wie für jede andere
EU-Wirtschaft (wo wir GB mal nicht dazu zählen wollen...). Seit dem
Wochenende ist die EU nun eine Schicksalsgemeinschaft und marschiert
- bislang eher eine Union von Kapital- und Eliteinteressen als eine
der Völker - zwar nur halbfertig, dafür aber umso beherzter in den
weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrieg. Doch - wohl für Wochen noch
wird hierzulande Verwirrung vorherrschen... Warum? Was kommt da auf
uns zu, was auf die EU - und wie wird oder kann man dem entgegen
treten?
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Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Donnerstag, 25. Februar 2010 |
Gestern
am 24.02.2010 veröffentlichte der Stern diese Meldung ( Link
) Hiernach hat die aus dem Burda-Verlag stammende Illustrierte die
"BUNTE" das Unternehmen CMK Group damit beauftragt, "Bilder
über Affairen von Politikern zu beschaffen". Was auf den ersten
Blick eher harmlos daher kommt - schließlich ist dieses Vorgehen in
der Klatsch-Presse gang und gäbe - gewinnt an Brisanz, wenn sich die
Sache etwas näher ansieht. Erstens: Mit Müntefering, Lafontaine und
wohl auch Seehofer sind besonders profilierte Politiker betroffen.
Zweitens gibt es ein rechtstaatliches Problem mit den Mitteln, die
CMK einsetzte um ihrem Auftrag nachzukommen. Observation,
Observationswohnungen und allerlei weitere Tricks kamen nach Aussage
ehemaliger CMK Mitarbeiter zum Einsatz. Gleich was die BUNTE von sich
gibt - dies übersteigt einsehbar den Umfang einer "Fotorecherche".
Warum das ist so ist - und warum dahinter etwas steckt, worüber man
am liebsten nicht sprechen möchte, legt ein Blick auf das Angebot
der CMK Group schnell offen...
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Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Montag, 21. Dezember 2009 |
Kopenhagen
am Wochenende um den 4. Advent 2009. Der neben den Unruhen im Umfeld
der Veranstaltung zentrale GAU auf der dortigen
Weltjahresklimakonferenz liegt klar auf den Verhandlungstischen. Am
erbitterten Widerstand etlicher Staaten scheitert der zuvor zwischen
Mächtigen ausgekungelte Kompromiss. Zwar konnte der völlig
ergebnislose Abbruch der Konferenz mit Mühe noch umschifft werden,
jedoch wird das sortenrein kosmetische
Schlusskommunique an dem Scheitern nichts ändern. Das mehr als
dürftige Übereinkommen, etwas zur "Kenntnis genommen zu haben"
worüber man sich zuvor tagelang in der Haaren lag, lässt sich als
alles Mögliche werten, nur nicht als Erfolg oder auch nur als
Rechtfertigung für den gigantischen Aufwand. Doch nicht einmal per
Bestechung - visionäre Milliarden-Hilfen waren in Aussicht gestellt
worden - ließ die Widerstandsfront gegen den verordneten "Konsens"
sich aufbrechen.
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