Donnerstag, 18. April 2024

Satiraden

Oettinger stürzen... Satire. "Oettinger stürzen" wird unter Langzeitarbeitslosen als "Running Gag" immer beliebter. Wie diese Meldung einmal mehr zeigt...  weiter...


Gegendarstellung (Real-Satire) Diesem Stern-Beitrag des Monats Januar lag ein bedauerlicher Irrtum zugrunde und er wurde daher kürzlich vom Stern gegen dargestellt.  weiter...


WIESO Tipp (Real-Satire) Die Mühlen der deutschen Justiz mahlen langsam aber gründlich - sagt man ihnen nach. Wie man am Ausgang des Skandal-Prozesses um die Berliner Landesbank (der Spiegel berichtete hier) erkennen kann, wurde am Ende aber doch alles gut...  weiter...


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Wieder und wieder... (Real-Satire) Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit gelang der FTD gestern am 20.03.2007 der erste Feldtest eines völllig neuen Prototyps für den politischen Beitrag der Zukunft.  weiter...


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Gesamtinhalt
CogitoSum und Corona
Benutzer Bewertung: / 0
Editorial
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Mittwoch, 17. Juni 2020

LIebe Besucher*innen,

Schön, dass immer noch so Viele hier her finden. Gerade im Verlauf der gegenwärtigen Pandemie des SARS-Cov2 Virus zeigte sich, wie wichtig und notwendig der offene und sachgerechte Diskurs über gesellschaftliche Zusammenhänge und Belange in Wirklichkeit eigentlich ist. Es gab Phasen, in denen die gewohnten Paradigmen plötzlich außer Kraft gesetzt schienen, eben weil unsere Gesellschaft sich einer recht ernsten Bedrohung gegenüber sah und gehandelt werden MUSSTE. Ich räume gerne ein: mich hat überrascht, wie entschieden sich unsere Gesellschaft hier als Ganzes letztlich hinter der Pandemiebekämpfung zu versammeln vermochte.

Kurzzeitig büßten sogar Medienschwergewichte, aber auch - in nenne es mal so - konservative Wissenschaftskreise ihre gewohnte Deutungsmacht ein und es kam zu einem jener seltenen Momente, in denen die Masse der Bürger eher der eigenen Vernunft als den Worten anderer folgten. Etliche von verschiedenen Seiten vorgetragene Versuche zur Spaltung der Gesellschaft liefen - zumindest in dieser Frage - bislang weitgehend ins Leere. Und es ist tatsächlich, im internationalen Vergleich zumal, Erstaunliches erreicht worden. In einem kollektiven Kraftakt konnte hierzulande aus einer gar nicht mal so prickelnden Ausgangslage im März des Jahres die Pandemie weitgehend zurück gedrängt werden.

Natürlich: diesen Erfolg gab es nicht umsonst. Zurecht schauen Viele mit bangem Blick auf mögliche Folgen dieses Kraftakts, die sich in der Wirtschaft abzeichnen. Doch auch hier bleibt weiter Vernunft gefragt. Vor allem auch bei jenen, die in diesen Wochen gegen Coronamaßnahmen demonstrierend durch die Städte ziehen. Wie bitte hätte eine die Wirtschaft schonendere Alternative denn aussehen sollen - ja überhaupt können? Wo sind die Beispiele im internationalen Vergleich, bei denen es tatsächlich besser gelaufen ist? Etwa Schweden?

Der anfangs diesbezüglich hoch gehaltene Schweden-Mythos ist inzwischen weitgehend implodiert. Diese Gesellschaft tut sich mit ihrem Ansatz in der Pandemiebekämpfung längst schwerer als andere, das jedoch ohne dass dem nennenswerte Vorteile für die dortige Wirtschaft gegenüber stehen würden. Die Botschaft dahinter ist klar: Unsere Gesellschaften werden auf längere Sicht nicht daran vorbei kommen, den Umgang mit derartigen Bedrohungen und anderen Katastrophen erlernen zu MÜSSEN. Das gilt auch und sogar besonders für die Wirtschaft - denn eine einigermaßen ungestört funktionierende Gesellschaft bleibt immer noch die beste Funktionsgrundlage für sie.

Unser Problem an dem Ganzen ist allein Eines: Nahezu Alles was wir in diesen Zeiten erleben, ist NEU. Wir - Bürger, Gesellschaft und auch Wirtschaft müssen uns schlicht den Herausforderungen stellen, die uns gegenüber treten. Wer hier in die Mottenkiste greift, um dort nach Lösungen zu kramen, greift ins Leere. Und so war auch die Entwicklung der AfD in dieser Phase nicht wirklich eine Überraschung. Dass Menschen hingegen aufstehen, um ihre Freiheit zu verteidigen, ist zunächst einmal zu begrüßen. Bedenklich wird es lediglich, wenn man dabei auf Muster pocht, die es so wie es sie mal gab, wohl nicht mehr geben kann und wird. Ohnehin ist auch schwer einzusehen, wo z.B. das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in bestimmten Bedingungen, irgendwelche Freiheitsrechte beeinträchtigen soll. Seit Jahrtausenden bedecken wir uns ja auch mit wärmender Kleidung, wenn es uns zu kalt ist.

So sollten wir alle - da sie nun schon mal da ist - mit dieser Pandemie vor allem Eines tun: nämlich daraus LERNEN, auf allen Ebenen, unter allen Aspekten und vor allem unter Zurkenntnisnahme der Realität. Und als eine der ersten Lektionen steht da klar vor uns: Nicht die Wirtschaft bestimmt das Leben der Menschen, sondern es sind Menschen, die das Leben der Wirtschaft bestimmen. Genau DIESE Lektion blüht uns allen wohl noch in mannigfacher Variation. Insgesamt nennt das Ganze sich Anpassung. Und die ist in der Evolution unbewusster Lebewesen Gang und Gäbe, ohne dass da irgendwo Denken groß ins Spiel käme. Doch im Gegensatz dazu sind wir Menschen nun mal darauf angewiesen, diesen Prozess bewusst zu vollziehen und ihn letztlich in unserer gesellschaftlichen Organisation und damit auch in der Wirtschaft zu berücksichtigen. Sozusagen der Preis für das menschliche Privileg, das ganze nicht dem Zufall überlassen zu müssen, sondern es bewusst und rational gestalten zu können.

Doch nun zurück zu CogitoSum selbst. Nachdem sich das vor einiger Zeit auch hier angekündigte VISION-D Projekt zerschlagen hat, bin ich natürlich keineswegs untätig geblieben. Ich schreibe immer noch gerne, und so ist inzwischen ein ziemlicher Berg an Material zusammen gekommen. Da ich künftig nun auch den Rücken deutlich mehr frei haben werde, ist geplant, für Anfang 2021 wieder aktuellen Webseitenbetrieb aufzunehmen. An Programmierung, Konzept und Struktur wird derzeit noch intensiv gefeilt - aber es dürfte wohl auf einen Verbund mehrerer Webseiten mit recht unterschiedlicher Schwerpunktsetzung hinauslaufen.

Der Kernbestand des CogitoSum-Contents wird darin unterkommen und weiter zum Nachlesen verfügbar sein. Hinzufügen möchte ich noch: Nicht ohne eine gewisse Genugtuung sehe ich, dass diese Seiten hier intensiver gelesen werden, als ich es zum Zeitpunkt ihrer Versetzung in den ARCHIV-Modus jemals erwartet hatte. Inzwischen über eine Million Seitenaufrufe sind mehr als nichts, auch wenn das ein gutes Dutzend Jahre dazu brauchte. Meinen Dank dafür.

Falls hier Besucher darunter sein sollten, die sich generell für Mitwirkung oder auch Werbung in Zusammenhang mit dem künftigen Projekt interessieren, würde ich mich über eine erste Kontaktaufnahme freuen. Darüberhinaus werden Sie an dieser Stelle in den kommenden Monaten auch noch mehr dazu erfahren.

So weit für heute, Ihnen Alles Gute & blieben Sie gesund,

Jürgen Scheffler, 16.06.2020

 
Lage 2011
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Report
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Freitag, 2. September 2011

Es war versprochen - hier also nun trotz intensiver Vorarbeit für erhebliche Umstellungen bei CogitoSum, die Aktualisierung unseres Befundes vom 20.10.2010. Man kann nicht behaupten, dass zwischenzeitlich nichts geschehen wäre. Aufschwungs-Oberfolkorist Brüderle ist nicht mehr Wirtschaftsminister und sein den Armen des Landes "spätrömische Dekadenz" vorhaltender Gesinnungskollege wird derzeit aus seiner Außenminister-Rolle sozusagen medial "herausgeschrieben". Halten wir uns nicht lange mit der überwältigenden Materialfülle auf, die die Realität derzeit vor uns auftürmt - wenden wir uns direkt dem Befund zu, der 2010 hier als Reaktion auf den für normale Menschen kaum noch zu ertragenden Aufschwungshype von Brüderle und dem Medienkartell entstehen musste. Über Änderungen in den Grafiken wundern Sie sich bitte nicht - ihre Ursache ist, dass die Zeitreihen für die letzten 5 Jahre laut destatis einer turnusmäßigen Überarbeitung unterzogen wurden, die wir hier gleich mal mit eingearbeitet haben. Gleichwohl - unserem damaligen Ansatz bleiben wir treu und verknüpfen nach wie vor folgende wichtigen Kennwerte: Arbeitnehmerentgelt, Einkommen aus Unternehmen und Vermögen, Verbraucherpreisentwicklung und die Anzahl der Erwerbstätigen nach ILO-Systematik. Neugierig bleiben wir trotzdem, schließlich stehen ja gleich zwei kleine Wunder aus: Erste Frage ist, könnte es der XXL-Aufschwung 2010 in den späteren Quartalen vielleicht doch in die Realität von Otto Normalverbraucher geschafft haben? Und die zweite Frage wäre, ist denn wenigstens beim "überraschend" starken ersten Quartal 2011 etwas herausgesprungen für ihn?

 
Wie sicher ist "sicher"?
Benutzer Bewertung: / 7
Zeitgeschehen
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Sonntag, 13. März 2011
Viele - auch ich - hätten auf die aktuellen Ereignisse des März 2011 in Japan gut und gerne verzichten können. Wer hier jedoch glaubte, nicht verzichten zu können oder zu wollen, war vor allem eine Seite: Großkonzerne dachten nicht im Traum daran, die ihnen sicher scheinenden Milliardengewinne sowie ihren dominierenden Einfluss auf die existentiell wichtige Versorgung unserer Zivilisation mit Energie aus ihren Klauen zu lassen. Letztlich setzte sich dauerpropagandistisch in die Hirne von Menschen gespültes Wunschdenken gegen die Realität durch. Vielerorts - auch in Japan - fanden sich politische Mehrheiten zugunsten der nach wie vor höchst fragwürdigen Kernkraft-Technologie. Zumindest solange, bis dieses Wunschdenken am 12.03.2011 ab 07:36 von der vergewaltigten Realität auf furchtbare Weise eingeholt wurde. Für die meisten, die sich mal etwas näher mit der zugrunde liegenden Technologie beschäftigt haben, war bereits spätestens seit der Explosion im Reaktorgebäude des AKW-Blocks Fukushima I-1 am frühen Morgen des 11.3.2011 klar: der Super-GAU hat begonnen. Schon der hohe Druckanstieg im Gebäude belegte, dass es den Notmannschaften vor Ort offenbar nicht mehr möglich war, noch irgendeine Form von Kontrolle über die ablaufenden Prozesse auszuüben. Als dann vor der Explosion das "Ablassen des Überdrucks" entschieden wurde (was zugleich die Entscheidung für eine - vorerst noch überschaubare - Umgebungs-Kontamination ist...), war bereits vorhersehbar - auch dieser gewiss nicht leichtfertig vollzogene Schritt wird unter den gegebenen Umständen den Gang der Ereignisse kaum aufhalten können.
 
 
Risse in der Matrix?
Benutzer Bewertung: / 6
Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Samstag, 4. Dezember 2010
HINWEIS: Wikileaks URL über http://213.251.145.96/ scheinen wieder erreichbar. Notfalls lassen sich über Twitter alternative Adressen finden.

Die Ereignisse spitzen sich beschleunigt zu - und auch die Einschläge kommen näher. Gemeint ist nicht das Showbiz unserer Politikdarsteller um telenovelahafte Belanglosigkeiten. Selbst die Gespensterdebatte um das nur noch schwer erträgliche Hartz4-Paket unserer Schwarzgeld-Regierung muss sich - bei aller Relevanz für die Menschen in diesem Land - mit den hinteren Rängen zufrieden geben. Vielmehr scheint es die Entwicklung hinter dem für die Öffentlichkeit sichtbaren Vorhang selbst, die hier ihr in Erscheinung tritt. Zum vergangenen Wochenende hin entbrannte eine folgenschwere öffentliche Debatte um Wikileaks - einer Internet-Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Indiskretionen rückhaltlos zu veröffentlichen. Aktuell geht es - ich füge hinzu: angeblich - um rund 250000 überwiegend eingestufte Dokumente (Stichworte: "Botschafts-Depeschen" oder "Cablegate") aus dem US-Botschaftsdienst, die derzeit Stück für Stück an die Öffentlichkeit gelangen (Stand heute: ca. 850). Doch es gibt auch eine Vorgeschichte: Ähnliches ereignete sich bereits um den Irak-Krieg - via Wikileaks fanden hier sehr wichtige Informationen den Weg in die Öffentlichkeit, wie z.B. das berühmte "Hubschraubervideo", ( Alternativer Link ) in welchem mitverfolgt werden kann, wie US-Kampf-Hubschrauber 2007 förmlich Jagd auf Zivilisten (darunter vor Ort anwesende Reuters-Mitarbeiter...) machen. Selbst der gewiss nicht ohnmächtigen Nachrichtenagentur Reuters gelang es seinerzeit nicht, auf offiziellem Weg vom US-Militär Aufklärung über den Vorfall zu bekommen, bei dem immerhin zwei ihrer Mitarbeit den Tod fanden. Eine angebliche "Untersuchung" ergab natürlich blitzschnell: Niemand der Verantwortlichen habe Kampf- oder Einsatzgrundsätze verletzt. Einsicht in Videos (solche Einsätze werden seit langem grundsätzlich dokumentiert...) wurde - wie üblich - unter Verweis auf Geheimschutz verweigert. Im ersten Halbjahr 2010 aber veröffentlichte Wikileaks sowohl Videos wie etliche relevante Dokumente, darunter Einsatzrichtlinien, die ihm aus Militärkreisen zugespielt worden waren - und das US-Militär sieht sich nun mit Vertuschung-Vorwürfen konfrontiert. Die einzige Reaktion auf diesen nicht hinnehmbaren Skandal bislang: der Informant von Wikileaks, Bradley Manning, sieht sich einer Anklage mit Strafandrohungen von bis zu 52 Jahren Haft gegenüber und soll sich bereits seit Mai 2010 in Einzelhaft befinden. Doch hier soll nicht dieser Krimi aufgerollt werden - denn es gibt Wichtigeres. Seit Wochenbeginn sind haarsträubende Ereignisse zu registrieren - die die Geschehnisse um Wikileaks in einen weitaus größeren Zusammenhang als Cablegate allein stellen.

 

 
Der ganz große Coup
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Report
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Mittwoch, 20. Oktober 2010
Es ist 2002 und Denkwürdiges tut sich in Deutschland: der Irak-Krieg zeichnet sich ab, das Land wird von PISA-Studie und Ökosteuer durchgerüttelt, im August lauert ein Jahrhunderthochwasser und obendrein hält der September die turnusmäßige Bundestagswahl bereit. Bundeskanzler Schröder (SPD) macht in Vielem eine ordentliche Figur und bringt letztlich einen ebenso hauchdünnen wie unerwarteten Wahlsieg zustande. Doch schon im Februar des Jahres ist jener Nagel eingeschlagen, an dem die politische Laufbahn des agilen Kanzlers bald hängen sollte. Im Zuge der aus dem Dunstkreis von Bertelsmann-McKinsey lancierten Agenda 2010 lässt er da nämlich eine Kommission ins Leben rufen, um die medial ramponierte Arbeitsvermittlung in Deutschland grundlegend zu "revolutionieren". Eine vollmundige Parole macht die Runde - in nur 4 Jahren werde man die Arbeitslosigkeit "halbieren". Unter Leitung des VW-Vorstands Peter Hartz nimmt eine illuster besetze Kommission ihre "Arbeit" auf. Hinter den Kulissen und wohl unter federführender Mitwirkung von McKinsey et alia beginnt man, die Brechstange zur Demontage des Sozialstaates zu schmieden. Vielen vielleicht weniger bekannt - sind deren verheerende Folgen keineswegs den Empfehlungen der Kommission "Moderne Dienstleistung am Arbeitsmarkt" allein zu "verdanken", sondern vielmehr war es deren gesetzliche Umsetzung, die hier - durchwoben von zahlreichen obskuren Einflüssen - das Unterfangen zu einem in Teilen verfassungswidrigen und nicht rechtskonformen Gesetzesbrei werden ließen. Kaum wiedergewählt, peitscht Schröder diesen nun - übrigens zusammen mit einigen für SPD-Politik sehr merkwürdigen Gesetzen - im ICE-Tempo sowohl durch seine Partei als dann durch die Parlamente. So ist es Anfang 2005 mit dem Inkrafttreten von "Hartz4" bereits vollbracht, noch bevor sich weder SPD noch Öffentlichkeit über die absehbaren Folgen auch nur ansatzweise im Klaren sind. Trotz des schon damals klar erkennbaren gesellschaftlichen Schadenspotentials regt sich nur mäßig Widerstand - nach einigen Monaten ebben die bundesweiten Demonstrationen gegen die Hartzgesetze ab, in deren Verlauf sich die WASG bildet. Interessanterweise reagiert Schröder darauf und schockt Land wie Genossen mit einer vorgezogenen Neuwahl für den Herbst 2005. Er kämpft wie ein Löwe und bringt das Unmögliche fast zustande - die SPD kommt noch einmal mit einem blauen Auge davon, obwohl das aus dem Boden gestampfte Wahlbündnis von PDS und WASG mit 8,7% in den Bundestag zieht. Im sehenswerten historischen Fernseh-Showdown nach der Wahl blitzt Merkwürdiges auf. Der Kanzler - offenbar völlig abgehoben - gibt seine letzte Show in deren Verlauf der massiv die Medien angreift. Doch es bleibt dabei - mit der Sendung enden dann auch gleich zwei Phänomene von Rot-Grün abrupt: Schröder und Fischer. Die schockstarre und nun auch noch führungslose SPD besiegelt kurz darauf ihr Schicksal. Man verschmäht die klar gewählte linke Mehrheit im Bundestag und begibt sich eine Verschleißkoalition unter Merkel. Unter subtiler "Anleitung" des Medienkartells war Belächeln zur gängigen Haltung gegenüber den Demonstranten und ihren Anliegen geworden. Dieses Lächeln dürfte so Manchem inzwischen vergangen sein. Losgetreten vom inzwischen auch schon reichlich losgelösten FDP-Chef Westerwelle und bis auf den Tag flankiert von subtiler Propaganda des Medienkartells - wird nun schon fast ein Jahr gestritten und lamentiert, ohne dass ein irgendwie konsensfähiges Ergebnis auch nur entfernt in Sichtweite geraten wäre. Wir wollen uns gar nicht erst lange an den vielfach unappetitlichen Details dieser "Irren-Diskussion" aufhalten, vielmehr wenden wir uns gleich direkt den inzwischen objektiv klar identifizierbaren Auswirkungen von Agenda und Hartz-Gesetzen zu.

 

 
Natur unerwünscht?
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Report
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Samstag, 2. Oktober 2010
Manchmal tut es weh, Tag für Tag mit jener gefährlichen Mischung aus Naivität und Ignoranz konfrontiert zu werden, die immer noch eine Mehrzahl der heutigen Mitmenschen auszeichnet. Dies trifft auch für die von der breiten Öffentlichkeit bislang weitgehend unbeachtete Tatsache zu, dass dem pharma-skeptischen Anteil der EU-Bevölkerung ein veritabler Doomsday bevor steht. In Umsetzung der EU-Richtlinie 2004/24/EG wird ab dem 1. April 2011 der Verkauf sämtlicher traditionellen pflanzlichen Heilmittel in der EU verboten sein, die bis dahin nicht ein Registrierungsverfahren durchlaufen haben. Diese auch THMPD (Traditional Herbal Medical Product Directive) genannte Richtlinie der EU sieht vor, dass Zubereitungen aus Kräutern, die bisher als Naturheilmittel, Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel verfügbar waren, nun als medizinische Produkte deklariert werden, die eben ein solches Zulassungsverfahren zu durchlaufen haben. In EU-gewohntem Zynismus wird für besonders bewährte Mittel ein sogenanntes "vereinfachtes" Zulassungsverfahren in Aussicht gestellt - zynisch deshalb, weil Beträge um 100.000 € für den Durchlauf eines derartigen Verfahrens kursieren. Indes bleibt schon die Direktive selbst ohne juristische Assistenz kaum noch lesbar. Sicher muss befürchtet werden: sie beinhaltet praktisch das Aus für alle Anbieter, die nicht zum Kreis der Großkonzerne zählen - denn nur diese könnten sich solche Verfahren, in größerer Anzahl zumal, überhaupt "leisten", weil nur sie deren Kosten dann wie üblich und ab 1.4.2011 dazu im Schutze eines neu geschaffenen Quasi-Monopols samt saftigen Gewinnaufschlag an den Kunden weiter geben können. Und da gibt es immer noch kurzdenkende Mitmenschen, die das ganz in Ordnung finden oder gar begrüßen - nach dem Motto: hier wird doch lediglich Scharlatanen, die andere mit haltlosen Heilversprechen übers Ohr hauen, das Handwerk gelegt. Diese Argumentation, der oberflächlich betrachtet durchaus ein Hauch von Logik anzuhaften scheint, erweist sich bei näherem Hinsehen nicht nur als haltlos - vielmehr überdeckt sie die konkret zu erwartenden Folgen der fehlgeleiteten EU-Direktive nahezu vollständig. Grund genug für Cogitosum, sich dieses traurigen Themas anzunehmen und es einmal näher vorzustellen.

 
Ende der Sommerpause...
Benutzer Bewertung: / 4
Kommentar
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Mittwoch, 29. September 2010
Fassungslos dürfte die Minderheit der vernünftigen Menschen im Lande vor dem jüngsten Geistesblitz unserer schwarz-gelben Marionettenregierung stehen. Eine ominöse Emnid-Umfrage soll diesen eher dem politischen Kabarett zuzuordnenden Schritt der Regierung offenbar unterstützen. Dazu passend geriet die Anne Will Sendung vom 26.09 dann auch gleich in Gänze zum Ball Paradox, auf dem sich die anwesenden Kontrahenten nicht einmal mehr über triviale und eindeutig bestimmbare Grunddaten einig werden mochten. Indes waren der für sein ausgeprägtes Verständnis sozialer Belange bekannte Ex-BDI-Chef Rogowski im Verein mit der sichtlich angespannten Arbeitsministerin für die ganz große Illusionsnummer zuständig: Deutschland boomt..., die Wirtschaft brummt..., Firmen wüssten kaum noch wo sie Personal hernehmen sollen... usw. Den meisten in Deutschland dürfte längst klar sein, wie sich ihre Perspektiven darstellen. Da nutzt dann auch eine der größten Propaganda-Offensiven jüngerer Zeit wenig, die von den neoliberalen Medienkartellen gegenwärtig aufs geplagte Volk herabrieselt. Die vollkommen überflüssigen Börsennachrichten gar dürften inzwischen dem Kabarett glatt den Rang ablaufen haben. Wer mal so richtig herzhaft ablachen will, braucht nur einen der trotz notorischer Defizite unbeirrt (wie kann das eigentlich?) weiter betriebenen privaten Nachrichten-Kanäle über sich ergehen lassen. Der politische Sonntagsabend-Talk bleibt symptomatisch - die fahrige Gesprächsleitung zeigte sich sichtlich um Redezeit-Maximierung für einen etwas wirren Pfarrer bemüht – wohl weil von diesem noch der wenigste „Schaden“ drohte... Nehmen wir nun diesen erschütternden Kulminationspunkt von Qualitätsjournalismus mal als Maßstab für den Realitätsbezug in unseren Eliten, so verwundert der fortschreitende Zerfall selbst grundlegender logischer Zusammenhänge kaum noch. Sorge indes muss die ungewöhnliche Breite der Absurditäts-Meldungen hervorrufen - entgegen bisherigem Medienverhalten scheint das absurde Feuerwerk nicht abzuebben und heute gesellte sich bereits das nächste Brisanzthema dazu: Geheimdienste hätten angeblich eine verheerende Anschlagserie islamischer Terroristen verhindert (werden wir an anderer Stelle behandeln...). Lesen Sie hier eine vorläufige Analyse der aktuell so auffälligen Entgleisung des Mainstreams...

 

 
Schicksalszeiten
Benutzer Bewertung: / 5
Report
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Sonntag, 16. Mai 2010

Auf CogitoSum zwar unablässig kommuniziert (z.B. hier... ) - gemeinhin aber ungeglaubt. Die Szenarien der letzten Monate und Wochen entwickeln sich mehr und mehr zu einem surrealen Katastrophen-Thriller. Selbst die wichtige Landtagswahl in NRW - sonst mehrtägiger und angesichts des Wahlergebnisses gar mehrwöchiger Garant für Schlagzeilen und Talkrunden - wurde überschattet vom Brandthema schlechthin: die Euro-Krise. Insbesondere die deutsche Strategie "Wasch mich - aber mach mich nicht nass..." scheint auf EU-Ebene nicht mehr durchsetzbar. Höchste Zeit - will man meinen, denn: Es kann ja nicht angehen, dass ausgerechnet jene Volkswirtschaft, die am meisten von der EU profitiert, sich weiter der Illusion hingibt, beim Zusammenkehren der Scherben aus der Finanzkrise abseits stehen zu können. Übernacht - so könnte man formulieren - ist der Michel am Tag 1 nach der NRW-Wahl in der EU angekommen worden. Und seinem reichlich verzerrten Weltbild dürften noch erhebliche Strapazen bevorstehen. In einer Hauruck-Aktion übers Wahl-Wochenende (hier nachzulesen...) hoben die EU-Gewaltigen einen Rettungsschirm von gigantischen 750 Mrd Euro aus der Taufe. Ein Zeichen, dass in diesem Ausmaß sowohl Spekulanten wie viele Ökonomen überrascht haben dürfte. Und es bedeutet vor allem eines: Nein - auch für den Michel wird es außerhalb der EU oder gar gegen sie keine bessere wirtschaftliche Zukunft geben, ebensowenig wie für jede andere EU-Wirtschaft (wo wir GB mal nicht dazu zählen wollen...). Seit dem Wochenende ist die EU nun eine Schicksalsgemeinschaft und marschiert - bislang eher eine Union von Kapital- und Eliteinteressen als eine der Völker - zwar nur halbfertig, dafür aber umso beherzter in den weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrieg. Doch - wohl für Wochen noch wird hierzulande Verwirrung vorherrschen... Warum? Was kommt da auf uns zu, was auf die EU - und wie wird oder kann man dem entgegen treten?

 
Medienkrise
Benutzer Bewertung: / 5
Kommentar
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Donnerstag, 25. Februar 2010

Gestern am 24.02.2010 veröffentlichte der Stern diese Meldung ( Link ) Hiernach hat die aus dem Burda-Verlag stammende Illustrierte die "BUNTE" das Unternehmen CMK Group damit beauftragt, "Bilder über Affairen von Politikern zu beschaffen". Was auf den ersten Blick eher harmlos daher kommt - schließlich ist dieses Vorgehen in der Klatsch-Presse gang und gäbe - gewinnt an Brisanz, wenn sich die Sache etwas näher ansieht. Erstens: Mit Müntefering, Lafontaine und wohl auch Seehofer sind besonders profilierte Politiker betroffen. Zweitens gibt es ein rechtstaatliches Problem mit den Mitteln, die CMK einsetzte um ihrem Auftrag nachzukommen. Observation, Observationswohnungen und allerlei weitere Tricks kamen nach Aussage ehemaliger CMK Mitarbeiter zum Einsatz. Gleich was die BUNTE von sich gibt - dies übersteigt einsehbar den Umfang einer "Fotorecherche". Warum das ist so ist - und warum dahinter etwas steckt, worüber man am liebsten nicht sprechen möchte, legt ein Blick auf das Angebot der CMK Group schnell offen...

 
Der Erfolg von Kopenhagen
Benutzer Bewertung: / 3
Kommentar
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Montag, 21. Dezember 2009

Kopenhagen am Wochenende um den 4. Advent 2009. Der neben den Unruhen im Umfeld der Veranstaltung zentrale GAU auf der dortigen Weltjahresklimakonferenz liegt klar auf den Verhandlungstischen. Am erbitterten Widerstand etlicher Staaten scheitert der zuvor zwischen Mächtigen ausgekungelte Kompromiss. Zwar konnte der völlig ergebnislose Abbruch der Konferenz mit Mühe noch umschifft werden, jedoch wird das sortenrein kosmetische Schlusskommunique an dem Scheitern nichts ändern. Das mehr als dürftige Übereinkommen, etwas zur "Kenntnis genommen zu haben" worüber man sich zuvor tagelang in der Haaren lag, lässt sich als alles Mögliche werten, nur nicht als Erfolg oder auch nur als Rechtfertigung für den gigantischen Aufwand. Doch nicht einmal per Bestechung - visionäre Milliarden-Hilfen waren in Aussicht gestellt worden - ließ die Widerstandsfront gegen den verordneten "Konsens" sich aufbrechen.

 
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