|
|
|

|
|
Gesamtinhalt
Kommentar
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Mittwoch, 29. Oktober 2008 |
Unter
neoliberaler Ägide wurde er zum goldenen Kalb. Geradezu
angebetet wie eine Gottheit - unfehlbar, allwissend und allmächtig.
Seine Heiligkeit - der freie Markt. Gewiss - in der Theorie
ist ein freier Markt mit unabhängigen Teilnehmern geradezu ein
Paradebeispiel an Selbstorganisation. Der durch unabhängige
Teilnehmer sich bildende Querschnitt an Motivation, verwendeter
Information und Erwartungen lässt einen solchen Markt schnell
und zuverlässig Entscheidungen finden, die auch unter sich rasch
wandelnden Randbedingungen jeweils vernünftig sind und dem
Optimum nahe kommen. Dies allerdings funktioniert schon in der
Theorie nur unter zwei unabdingbaren Voraussetzungen: Erstens - der
Markt muss „frei“ zu sein, d.h. frei von marktfremden Einflüssen
und zweitens müssen die Teilnehmer zu wirklich unabhängigem
Handeln in der Lage sein. Beide Voraussetzungen haben es in sich -
denn ein Markt, an dem einzelne Akteure überproportional viel
Macht ausüben können, büßt seine Vorteile als
„freier“ Markt ein. Gleiches gilt, wenn Akteure oder ein Teil
davon ihr Marktverhalten nicht unabhängig gestalten können.
Beides birgt also die Gefahr in sich, dass der Markt in seinen
Funktionen Selbstorganisation und Optimierung versagt. Schon unser
Geldsystem mit seinem in Exponentialfunktion
wachsenden Verschuldungszwang allein steht dem freien
Markt entgegen. Hinzu kommt, dass freier Markt als
Universalkonzept zur Bewältigung gesellschaftlicher Aufgaben
dann - und nur dann - überhaupt je taugen könnte, wenn sich
auch ALLE für die Gesellschaften relevaten Aspekte dort
korrekt widerspiegelten. Wovon wohl unstrittig keine Rede sein kann.
Vielmehr aber drängt sich aus aktuellem Anlass längst eine
andere Frage auf: wie frei sind denn die Märkte in unserer
Wirtschaft eigentlich überhaupt noch?
|
|
Kommentar
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Sonntag, 5. Oktober 2008 |
Das
Wort „Krise“ droht zu bersten, wenn man es zur Beschreibung der
Ereignisse im gegenwärtigen Turbokapitalismus verwendet. Die
Zweifel lichten sich zusehends - was sich hier vollzieht, ist nichts
Geringeres als die Demaskierung des wahren Antlitzes dieser Art des
Wirtschaftens. Wenn heute Viele noch glauben, die Wiedereinkehr von
etwas mehr Ruhe an den Aktienmärkten bedeute die Überwindung
der Krise - so gäbe es eine konkrete Chance darauf überhaupt
nur, hätte „der Markt“ aus eigener Kraft Stabilisierung
hervor gebracht. Hat er aber nicht - was bedeutet, dass mindestens
die großen Player dieses Marktes genau dies offenbar schlicht
nicht „wollten“. Stattdessen scheinen sie Geschmack an immer noch
weiteren staatlichen Milliarden gefunden zu haben, die man ihnen
unten, oben, vorn und hinten hinein pumpt. Mit dem gesunden
Menschenverstand ist da nicht mehr nachzuvollziehen, wie das riesige
US-Rettungspaket für Banken die Wirtschaft - nach all dem, was
auf kollektive Rechnung bereits „getan“ wurde - nun noch stärken
soll.
|
|
Kommentar
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Sonntag, 28. September 2008 |
Hinreichend
laut und vernehmlich war es eigentlich schon - das Vorbeben. Auch
hierzulande zerrupfte es die IKB und einige Landesbanken wurden
durchgerüttelt. Seitdem pumpen Regierungen weltweit nun schon
seit Jahresfrist wachsende Milliardenbeträge in die
Finanzmärkte. Doch diese scheinen schwarzen Löchern gleich
und verschlingen einfach Alles und Jedes, was da unternommen wird, um
weiteres Abgleiten in den Abgrund zu vermeiden. Seit Langem zeigen
etliche Ökonomen mit dem Finger auf die gewaltige Schieflage der
Weltleitwährung Dollar, die aus einer grandiosen Überschuldung
der USA weltweit resultiert und orakelten: „...das wird so nicht
ewig gut gehen können!“. Tut es auch nicht, wie man wohl
spätestens jetzt einräumen muss. Die brachiale Urform des
Kapitalismus scheint - nur zwei Jahrzehnte nach dem Niedergang ihres
direkten Gegenentwurfs - gleichfalls am Ende der Lebensspanne
angekommen.
|
|
Kommentar
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Sonntag, 6. Mai 2007 |
Wieder
einmal fand sich eine Lobeshyme auf den angeblichen Job-Motor Nummer
1 - Zeitarbeit! In diesem
Artikel auf Zeit-Online stößt man u.a. auch auf die
Aussage: "...Zwischen 1994 und 2004 hat
sich die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland fast verdreifacht...",
sowie eine weitere Menge von Zitaten aus dem dem neoliberalen Lager,
die diesen Niedergang der Vernunft auf dem Arbeitsmarkt auch noch
feiern. Wieso es da in Wahrheit auch nicht das Allergeringste zu
feiern gibt, wollen wir im folgenden Beitrag näher heraus
arbeiten. Vorab sei angemerkt, dass Zeitarbeit nicht unbedingt
pauschal zu verteufeln ist. In einigen besonderen Konstellationen
zwischen Markt und Unternehmen mag sie durchaus Sinn machen - nur
selbst dann eben keineswegs so, wie sie sich im hiesigen Absurdistan
mehr und mehr breit macht - oder genauer: breit gemacht wird.
Dieses Manöver erfolgt erkennbar natürlich nicht im Sinne
der Arbeitnehmer - denn Arbeitnehmer selbst können schon von der
Logik kaum tiefergehendes Interesse an Zeitarbeit haben und daran zu
profitieren gibt es für sie schon gar nichts. Mit anderen Worten
- neben HartzIV und der generellen Aufweichung der Arbeitsgesetze
legte bereits die Regierung des dicken Kanzlers mit der Legalisierung
von Zeitarbeit leichtfertig ein überaus mächtiges
Gestaltungsinstrument für den Arbeitsmarkt in die Hände
der Reichen und Mächtigen dieser Gesellschaft.
|
|
Technologie
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Samstag, 31. März 2007 |
Zunächst
glaubten wir an einen veritablen April-Scherz, als wir auf diese
Meldung
in der Computer-Zeitschrift PC-Welt stießen - und fanden ihn
als solchen etwas makaber und zudem auch ein wenig verfrüht.
Gerade weil unsere Jubel-Medien sich derzeit so fürchterlich
überschlagen, die Arbeitsmarktsituation auf dem IT-Markt in den
allerschillernsten Farben darzustellen, kann so ein Dämpfer
allerdings durchaus mal wieder für etwas mehr "Erdung"
sorgen. Dennoch - wir schauten einmal nach, und - oh Schreck - diese
Meldung war KEIN verfrühter Aprilscherz.
|
|
Kommentar
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Dienstag, 27. März 2007 |
Diese
Momentaufnahme sollte sich niemand entgehen lassen: Schauen Sie sich
einmal dieses "Special"
der Financial Times Deutschland (FTD) zum Thema Mindestlohndebatte
an. Uns zumindest packt das kalte Grausen - Kann man so etwas noch
Journalismus nennen? Wohl nicht... eher dann schon
Propaganda-Feldzug. Es lohnt sich allerdings, diesen einmal genauer
unter die Lupe zu nehmen - und daher bringen wir hierzu nach dem
letzten Beitrag "Ball
Paradox" gleich noch mal einen Artikel zum Thema Niedriglohn
und Arbeit. Überwiegende Verantwortung für die
redaktionelle Gestaltung des Propaganda-Feuerwerks bei der FTD:
Birgit Marschall, eigens zu diesem Zwecke eifrigst unterwegs zwischen
Berlin und den anderen absurdistanischen Hochburgen hierzulande - München
und Wiesbaden. Nun zur Sache....
|
|
Kommentar
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Montag, 26. März 2007 |
Manchmal
kann man der Financial Times Deutschland durchaus ordentlichen
Journalismus bescheinigen - etwas, was hierzulande
inzwischen schon direkt auffällt. Aber dann wieder leistet sich
das Blatt Beiträge wie diesen
hier. Es ist zwar "nur" ein Kommentar - jedoch grade dieser
hat es mal wieder in sich. Immerhin ist die Kommentierende, Dr.
Brigitte Marschall, keine Unbekannte. Sie leitet das Haupstadtbüro
der FTD und fiel uns in der Vergangenheit häufiger mit einer -
na nennen wir es mal - wohlwollenden Berichterstattung u.a. hinsichtlich der
Professoren Sinn und Raffelhüschen auf. Daneben ist sie
selbstverständllich gern und oft gesehener Gast in Talkrunden...
|
|
Kommentar
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Dienstag, 13. März 2007 |
Mal
ehrlich, verehrte Leser und Leserinnen - haben sie sich nicht
insgeheim auch schon mal gefragt, wie es zu dieser relativ plötzlichen
Änderung in unserer "veröffentlichten"
öffentlichen Meinung kam? Menschen, die vor noch nicht allzu
langer Zeit von nachwachsenden Rohstoffen als Energieträger
nichts wissen wollten, tun auf einmal so, als hätten sie genau
dies schon immer gewollt. Gradezu eine Hype ist im Gange - dass Merkel und
Blair sich in ihren CO2-Einsparzielen überbieten, muss aber nun doch verwundern. Doch wer
glaubt, hier stehe pure Vernunft hinter dieser Wandlung, der könnte
irren...
|
|
Kommentar
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Samstag, 3. März 2007 |
Da
beißt die Maus keinen Faden ab - Hartz IV ist in der Realität
unterste Grenze für den längst überfälligen
Mindestlohn. Betrachten wir im Folgenden, was das genauer bedeutet.
Hierfür gehen wir von einem Single ohne Kinder aus - denn das
ist jener Fall, der mindestens funktionieren muss - Kinder gut und
schön, Ehefrau als Hausfrau auch wunderbar - nur ändert all
dies nichts an dem eigentlichen Austauschverhältnis zwischen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer, welches wir mal etwas konkreter
betrachten wollen.
|
|
Technologie
|
Geschrieben von Jürgen Scheffler
|
Freitag, 2. März 2007 |
Europas
technologisches Prunkstück steckt tief in der Krise. Der ehedem
so strahlende Flugzeughersteller Airbus scheint ins Trudeln geraten,
ohne dass die Steuermänner offenbar auch nur die Idee eines
Planes hätten, wie man da wieder heraus kommen könnte.
Dabei hatte man es bereits weit gebracht - dem ewigen Branchenprimus
Boeing standen die Schweißperlen bereits auf der Stirn - mit
der vom Markt begeistert angenommenen Vorstellung des A380 war für
Boeing die Gefahr, demnächst ein Dauerabo für nur Platz 2
unter den Großflugzeugherstellern gewonnen zu haben, bereits
mit Händen zu greifen. Doch Hochmut (wie hier
zu lesen) kommt vor dem Fall. Der frenetisch gefeierte Erstflug ist
grad einmal gut anderthalb Jahre her - länger braucht es
anscheinend nicht, ein Prunkstück in einen maroden
Saniernungskandidaten zu verwandeln. Was ist geschehen?
|
|
| << Anfang < Vorherige 1 2 Nächste > Ende >>
| Ergebnisse 1 - 10 von 13 | |
|
|