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Gesamtinhalt
Streitschriften
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Samstag, 4. Dezember 2010 |
HINWEIS: Wikileaks URL über http://213.251.145.96/ scheinen wieder erreichbar. Notfalls lassen sich über Twitter alternative Adressen finden.
Die
Ereignisse spitzen sich beschleunigt zu - und auch die Einschläge kommen näher.
Gemeint ist nicht das Showbiz unserer Politikdarsteller um
telenovelahafte Belanglosigkeiten. Selbst die Gespensterdebatte um
das nur noch schwer erträgliche Hartz4-Paket unserer
Schwarzgeld-Regierung muss sich - bei aller Relevanz für die
Menschen in diesem Land - mit den hinteren Rängen zufrieden geben.
Vielmehr scheint es die Entwicklung hinter dem für die
Öffentlichkeit sichtbaren Vorhang selbst, die hier ihr in Erscheinung tritt. Zum vergangenen Wochenende hin entbrannte eine
folgenschwere öffentliche Debatte um Wikileaks - einer
Internet-Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Indiskretionen
rückhaltlos zu veröffentlichen. Aktuell geht es - ich füge hinzu:
angeblich - um rund 250000 überwiegend eingestufte Dokumente
(Stichworte: "Botschafts-Depeschen" oder "Cablegate")
aus dem US-Botschaftsdienst, die derzeit Stück für Stück an die
Öffentlichkeit gelangen (Stand heute: ca. 850). Doch es gibt
auch eine Vorgeschichte: Ähnliches ereignete sich bereits um den
Irak-Krieg - via Wikileaks fanden hier sehr wichtige Informationen
den Weg in die Öffentlichkeit, wie z.B. das berühmte
"Hubschraubervideo",
( Alternativer Link ) in welchem mitverfolgt werden kann, wie US-Kampf-Hubschrauber 2007
förmlich Jagd auf Zivilisten (darunter vor Ort anwesende
Reuters-Mitarbeiter...) machen. Selbst der gewiss nicht ohnmächtigen
Nachrichtenagentur Reuters gelang es seinerzeit nicht, auf
offiziellem Weg vom US-Militär Aufklärung über den Vorfall zu
bekommen, bei dem immerhin zwei ihrer Mitarbeit den Tod fanden. Eine
angebliche "Untersuchung" ergab natürlich blitzschnell:
Niemand der Verantwortlichen habe Kampf- oder Einsatzgrundsätze
verletzt. Einsicht in Videos (solche Einsätze werden seit langem
grundsätzlich dokumentiert...) wurde - wie üblich - unter Verweis
auf Geheimschutz verweigert. Im ersten Halbjahr 2010 aber
veröffentlichte Wikileaks sowohl Videos wie etliche relevante
Dokumente, darunter Einsatzrichtlinien, die ihm aus Militärkreisen
zugespielt worden waren - und das US-Militär sieht sich nun mit
Vertuschung-Vorwürfen konfrontiert. Die einzige Reaktion auf diesen
nicht hinnehmbaren Skandal bislang: der Informant von Wikileaks,
Bradley
Manning, sieht sich einer Anklage mit Strafandrohungen von bis zu
52 Jahren Haft gegenüber und soll sich bereits seit Mai 2010
in Einzelhaft befinden. Doch hier soll nicht dieser Krimi
aufgerollt werden - denn es gibt Wichtigeres. Seit
Wochenbeginn sind haarsträubende Ereignisse zu registrieren - die
die Geschehnisse um Wikileaks in einen weitaus größeren
Zusammenhang als Cablegate allein stellen.
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Streitschriften
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Sonntag, 6. Dezember 2009 |
In den
letzten Jahren ist eine merkwürdige
Zunahme der Kritik an Darwins Evolutionstheorie zu verzeichnen. War
solches früher eher religiösen Fanatikern vorbehalten, scheint es
inzwischen sogar eine wachsende Anzahl Stimmen aus der Wissenschaft
zugeben, die an Darwins Theorien und ihren Nachfolgern zerren.
Prinzipiell ist in solchen Fällen für den modernen Menschen zwar
Gelassenheit angebracht, denn getreu dem naturwissenschaftlichen
Prinzip war bislang davon auszugehen, dass einer überholten Theorie
eine bessere, leistungsfähigere folgt. Leistungsfähiger deshalb,
weil sie uns ein besseres Verständnis der uns umgebenden Welt und
unseres Wirkens darin ermöglichen sollte.
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 18. März 2009 |
Game
over... So einfach und zugleich unerbittlich, wie diese Message für
Spielsüchtige (die in Wahrheit ja auch eher Gewinnsüchtige sind...)
am einarmigen Banditen daher kommt, so wenig findet sie offenbar
Eingang in den dementen Elitehirnen dieser Zeit. Was in normalen
Zeiten als zuverlässiger Indikator einer grandiosen Ignoranz gelten
dürfte, lastet inzwischen wie Blei nicht nur auf der hiesigen
Gesellschaft: kein Tag vergeht, an dem nicht Orientierungslosigkeit
und Absurdität spürbarer weden - wenn teilweise auch mit
wundersamen Auswirkungen. Beispielsweise strömen derweil Scharen
planloser Wähler der FDP zu, obwohl ja wohl klar sein dürfte: woher
auch immer Aufbruch zu Neuem kommen mag - ganz gewiss doch nicht aus
jener Richtung, die diesem Katastrophenzug das ideologische Gleisbett
schuf, der da nun Richtung Abgrund unterwegs ist. So handelt dieser
Beitrag auch von psychischen Störungen des Denkens, der Wahrnehmung
und der Affektivität - also exakt dem, was man gemeinhin mit dem
Wort Schizophrenie umschreibt. War bisher bekannt, dass einzelne
Menschen Opfer dieser grauenhaften Krankheit werden können, so
scheint neu, dass dies auch ganzen Gesellschaften blühen kann (So
ganz neu ist es nicht wirklich - denn mit der sogenannten
„Machtergreifung“ - damals nicht anders als heute von Eliten
inszeniert - war man schon mal auf vergleichbarem Weg... ).
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 17. Dezember 2008 |
„Was
ist nur mit dem Michel los?“ Wiederholt tauchte diese Frage jüngst
sogar in den Medien auf - unter all dem anderen wirren Zeug - wie zum
Beispiel dieses
hier. Da macht sich ein Journalist, der sich noch zum Kreis der
Profiteure herrschender Unvernunft zählen darf, auf zynische Weise
lustig über jene Leute, die da in Hamburg schon zum 222sten Male
gegen die Hartzgesetze demonstrierten. Grad so, als habe der
Schreiberling die Weisheit mit dem Schaumlöffel gefressen, mischt er
therapeutisch-mitleidige Untertöne in seine Berichterstattung. Ganz
offensichtlich ist dem Autor nicht klar, auf welcher Seite des
Zoogitters er eigentlich steht... Das ist erstaunlich. Denn gerade
als Profi bräuchte er sich nur einmal ein wenig die anderen
Schlagzeilen anzusehen: hier,
hier,
hier,
hier,
hier,
hier
und hier
- und ihm sollte eigentlich klar werden, auf welcher Seite er als
Verteidiger eines implodierenden Systems steht. Die Demonstranten
hatten schon 2004 Recht, das ist längst bewiesen. Ihre Beschwerden -
vor allem hinsichtlich der Entrechtung,
die Hartz IV bedeutet - waren und sind völlig angebracht. Die Demos
legen den Finger in die eitrige Wunde unserer Zeit, die glaubt, sie
wird höchst grundlegende Systemprobleme auf dem Rücken von
gesellschaftlichen Minderheiten lösen können. (Gab es schon
mal - diese irrige Ansicht...). Natürlich wird dies nicht
funktionieren - es dauert eben nur eine Weile, bis Alle es merken.
Eigentlich sollte unser Autor sich freuen über jeden Einzelnen, der
noch demonstriert - Es sind friedliche Demonstrationen, die niemandem
ein Haar krümmen. Inzwischen zeichnen sich indes längst Indizien
ab, die die Systementgleisung selbst für seine bisherigen Mitläufer
noch spürbar machen wird... (Link).
Immerhin vertritt die Betroffenen hier ein mächtiger
Interessenverband - was man von HartzIV-Gepeinigten nicht behaupten
kann.
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Freitag, 5. September 2008 |
Das sich seinem Ende
zuneigende Sommerloch treibt bisweilen merkwürdige Blüten.
Eine an Absurdität schwer zu übertreffende ist diese hier:
Link.
Bevor wir uns dem Thema inhaltlich zu wenden, einige wichtige
Anmerkungen: Erstens -
dieser unterirdische Beitrag ging mit dazu passender Garnitur über
Reuters und die anderen Presseagenturen - wohlweislich freilich, ohne
einen Link zum zitierten Papier auszuweisen. Dem kann abgeholfen
werden: hier
der Link zur Zusammenfassung des Streitobjekts. Zweitens:
die Meldung steht im Kontext zu einer anderen, interessanten
Veröffentlichung des statistischen Bundesamtes - wonach Ende
2006 rund 5,3 Mio Menschen in Deutschland ALG2 bezogen - was im
Umkehrschluss bedeutet - 5,3 Mio Arbeitslose zuzüglich
derjenigen, die im Bezug von ALG1 stehen - zuzüglich jener, die
momentan ihr „ungeschontes“ Vermögen aufbrauchen. Huch
- wo sind denn all die so grandiosen „Arbeitsmarkterfolge“
der Agenda 2010 auf einmal abgeblieben? Natürlich -
eigentlich müssten wir es nicht extra erwähnen - aber die
Studie wurde in der „Zeitschrift für
Wirtschaftspolitik“ des IWP Köln veröffentlicht,
das für seine außerordentliche Nähe zum
Arbeitgeberlager bekannt ist. Ich kann Lesern nur empfehlen, sich -
falls es die Zeit zulässt - auch mal die Beiträge im Forum
zu diesem Spiegelartikel ein wenig anzusehen. Die Annahme, die
Mehrheit unserer Mitbürger sei noch mit Vernunft ausgestattet,
wird hier bisweilen auf eine harte Probe gestellt. Doch nun zum Thema
selbst...
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Donnerstag, 19. April 2007 |
Angesichts
des grausigen Amoklaufs in Blacksburg ist europäische Arroganz
gegenüber der amerikanischen Gesellschaft sicher unangebracht -
schließlich nähern sich die hiesigen
Gesellschaftsverhältnisse in Vielem denen in USA schon seit
Längerem und in jüngerer Zeit beschleunigt an. Zu
behaupten, das merkwürdige Verfassungsrecht des Amerikaners auf
seine Waffe erfasse nun die Ursache für den Amoklauf, ist
kindisch. Natürlich ist dies nicht die Ursache für das
Ereignis. Diese wird - wie meist in solchen Fällen - vermutlich
nie wirklich aufgearbeitet werden. Und öffentlich schon gar
nicht. Als sicher aber kann angesehen werden, dass dieses verstaubte
Verfassungsrecht des Amerikaners dafür sorgte, dass es wiederum
viele - diesmal 33 - Tote gab. Wenn Waffen leicht zugänglich
sind, gehen individuelle Katastrophen, zu denen unter anderem auch
Amokläufe zählen, tendenziell eben eher so aus - so eine
Art Unterschied zwischen Erfurt und Emsdetten ist sozusagen, was sich
hier bemerkbar macht.
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Sonntag, 25. Februar 2007 |
Es
war ja eigentlich auch nur eine Frage der Zeit... eine Frage der
Zeit nämlich, bis die sich derzeit munter formierende
Wirtschaftsdiktatur ihre Hände nach einer weiteren Domäne
des so ungeliebten Staates streckt: Akademische Ausbildung.
Mit der Initiative "Step",
die derzeit in Hessen startet, wird auf sogenannte "Duale
Studiengänge" aufmerksam gemacht - d.h. Abiturienten treten
ein mit einer Berufsausbildung kombiniertes FH/Bacherlor-Studium an -
nach etwa 5 Jahren können sie in beidem ihren Abschluss in der
Tasche haben. Mehr als all das verlockende Wortgeklingel auf der
Step-Seite kennzeichnet denn wohl eher dieses Zitat: "...Eine
Möglichkeit, Personal zu gewinnen und an sich zu binden,
bieten duale Studiengänge..." (Quelle)
die wahre Stoßrichtung. Hier
kann man auch etwas mehr über die Vor- und auch Nachteile dieser
Studienart nachlesen. Was da auf den ersten Blick scheinbar so
vernünftig daher kommt, birgt im Detail dann doch einige
beachtliche Konsequenzen...
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Freitag, 22. Dezember 2006 |
In
diesen Tagen setzt sich die Frankfurter Rundschau recht intensiv mit
dem gegenwärtigen Zustand in der bundesdeutschen Gesellschaft
auseinander. Mehrere überwiegend recht kurze Artikel (Link,
Link,
Link)
behandeln das Thema aus verschiedenen Perspektiven und Brigitte
Fehrle, stellvertretende Chefredakteurin, kommentierte. Dieser
Kommentar
fiel zwar recht kurz aus - beinhaltet aber einige Aspekte, die man
andernorts in unseren Medien meist vermisst. Insgesamt aber durchweht
die Behandlung des - aus unserer Sicht - extrem wichtigen Themas
immer noch ein deutlich spürbarer Hauch des Zauderns und Zagens.
Wir bei CogitoSum können es uns - ohne Rücksicht auf
Anzeigenkunden und sonstige Klientel - erlauben, da etwas deutlicher
zu werden.
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Sonntag, 5. November 2006 |
Berlin. Mal wieder sorgt eine Infratest-Umfrage für Wirbel. Der Spiegel nennt die Resultate alarmierend, andere Medien gehen mit den Ergebnissen etwas zurückhaltender um. Im Kern geht es besonders um zwei Punkte - die Zustimmung zur gegenwärtigen Realisierung der Demokratie hierzulande fiel mit nur noch 49% erstmals unter 50% - und nur mehr mickrige 27% haben noch das Gefühl, es gehe gerecht zu in unserer Gesellschaft. Wenn wir diese Zahlen - mit einigem Vertrauensvorschuss in die Umfrager - mal als repräsentativ annehmen wollen, sind sie tatsächlich alles andere als ein gutes Ruhekissen. Allerdings hätte es hierzu eigentlich keiner Umfragen bedurft - die Wahlbeteiligung hierzulande schrumpft schon seit Längerem dramatisch und dass der dominierende Einfluss der Wirtschaft auf die Politik zwingend mit weniger Gerechtigkeit verbunden ist, müsste eigentlich auch ein alter Hut sein. Der Unterschied zum Betroffenheits-Journalismus aber ist: für viele Menschen sind die Folgen der Fehlentwicklung inzwischen täglich erlebte Realität. Wer als Arbeitnehmer früher noch einen ja nicht unbeträchtlichen Teil seines Lebens selbstbewusst in "seinem" Betrieb damit zubringen konnte, gemeinsam mit anderen den Unternehmenserfolg zu fördern sowie intern um einen gerechten Interessenausgleich zu rangeln, sieht sich heute mehr und mehr einer Ohnmachtsposition ausgeliefert. Nur ja nicht den Job verlieren, denn sonst droht "Unterschicht". In dieser Demutshaltung darf man dann all die netten Neuerungen entgegen nehmen, wie immer mehr Belastung durch Personaleinsparwahn oder teilweise offene Willkür unfähigen Führungspersonals sowie dann noch dabei zusehen, wie sich das hohe Management aus dem Herausgepressten immer unverfrorener die eigenen Taschen vollstopft. Der Blick auf die eigene Lohnabrechnung indes macht schnell klar - der Staat langt hin, die Sozialabgaben steigen weiter trotz immer weniger Leistung bei mehr Zuzahlung, die Energiekonzerne langen besonders feste hin (obwohl sie einen Traumgewinn nach dem anderen feiern). Unter dem Strich bleibt selbst bei moderater Lohnerhöhung immer weniger. Von diesem "immer weniger" soll man sich dann auch noch privat absichern, ständig steigende Gebühren und Fahrpreise finanzieren und nun auch noch Studiengebühren für den Nachwuchs. Von Menschen in Arbeitslosigkeit, Kleinrente oder gar Hartz ganz zu schweigen - diese empfinden sich nicht nur als völlig von der Gesellschaft abgekoppelt - sie SIND es bereits. |
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 27. September 2006 |
Die meisten Menschen in der westlichen Welt wähnen sich heute in hochmodernen Staaten und Gesellschaften und halten die hiesige Lebensart und nicht selten auch sich selbst für die Speerspitze menschlicher Entwicklung und Fortschrittlichkeit. Und in der Tat, das Ausmaß in welchem unser Lebensstil sich derzeit den Globus unterwirft, scheint beeindruckend. Unser Alltagsleben wird von Vernunft bestimmt, ist befreit von religiösen Zwängen. Wir leben existenzieller Sorgen entledigt mit einem hohen Maß an individueller Freiheit und sind gebildeter, wissender als jede bisher je gesichtete Gesellschaft. Wir führen ein weitgehend selbst bestimmtes Leben in demokratischen verfassten Staaten. Bis hin zur intimsten Körperlichkeit leben die Menschen unserer Gesellschaft von archaischen Tabus emanzipiert. Hierzulande sind Geschlechter und Randgruppen gleichberechtigt - kurzum - keine Kultur ist so frei, so offen, entwicklungsfreudig und tolerant wie die unsere und natürlich gibt es keine Kultur auf Erden, die besser wissen könnte, wohin der Zukunftsweg zu führen hat, als die unsere. So oder so ähnlich muss sie wohl lauten, jene Illusion, die uns scheinbar schon mit der Muttermilch verabreicht wird und der viele ihr Leben lang treu bleiben.
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