Samstag, 30. September 2023

Satiraden

Oettinger stürzen... Satire. "Oettinger stürzen" wird unter Langzeitarbeitslosen als "Running Gag" immer beliebter. Wie diese Meldung einmal mehr zeigt...  weiter...


Gegendarstellung (Real-Satire) Diesem Stern-Beitrag des Monats Januar lag ein bedauerlicher Irrtum zugrunde und er wurde daher kürzlich vom Stern gegen dargestellt.  weiter...


WIESO Tipp (Real-Satire) Die Mühlen der deutschen Justiz mahlen langsam aber gründlich - sagt man ihnen nach. Wie man am Ausgang des Skandal-Prozesses um die Berliner Landesbank (der Spiegel berichtete hier) erkennen kann, wurde am Ende aber doch alles gut...  weiter...


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Wieder und wieder... (Real-Satire) Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit gelang der FTD gestern am 20.03.2007 der erste Feldtest eines völllig neuen Prototyps für den politischen Beitrag der Zukunft.  weiter...


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Gesamtinhalt
Risse in der Matrix?
Benutzer Bewertung: / 6
Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Samstag, 4. Dezember 2010
HINWEIS: Wikileaks URL über http://213.251.145.96/ scheinen wieder erreichbar. Notfalls lassen sich über Twitter alternative Adressen finden.

Die Ereignisse spitzen sich beschleunigt zu - und auch die Einschläge kommen näher. Gemeint ist nicht das Showbiz unserer Politikdarsteller um telenovelahafte Belanglosigkeiten. Selbst die Gespensterdebatte um das nur noch schwer erträgliche Hartz4-Paket unserer Schwarzgeld-Regierung muss sich - bei aller Relevanz für die Menschen in diesem Land - mit den hinteren Rängen zufrieden geben. Vielmehr scheint es die Entwicklung hinter dem für die Öffentlichkeit sichtbaren Vorhang selbst, die hier ihr in Erscheinung tritt. Zum vergangenen Wochenende hin entbrannte eine folgenschwere öffentliche Debatte um Wikileaks - einer Internet-Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Indiskretionen rückhaltlos zu veröffentlichen. Aktuell geht es - ich füge hinzu: angeblich - um rund 250000 überwiegend eingestufte Dokumente (Stichworte: "Botschafts-Depeschen" oder "Cablegate") aus dem US-Botschaftsdienst, die derzeit Stück für Stück an die Öffentlichkeit gelangen (Stand heute: ca. 850). Doch es gibt auch eine Vorgeschichte: Ähnliches ereignete sich bereits um den Irak-Krieg - via Wikileaks fanden hier sehr wichtige Informationen den Weg in die Öffentlichkeit, wie z.B. das berühmte "Hubschraubervideo", ( Alternativer Link ) in welchem mitverfolgt werden kann, wie US-Kampf-Hubschrauber 2007 förmlich Jagd auf Zivilisten (darunter vor Ort anwesende Reuters-Mitarbeiter...) machen. Selbst der gewiss nicht ohnmächtigen Nachrichtenagentur Reuters gelang es seinerzeit nicht, auf offiziellem Weg vom US-Militär Aufklärung über den Vorfall zu bekommen, bei dem immerhin zwei ihrer Mitarbeit den Tod fanden. Eine angebliche "Untersuchung" ergab natürlich blitzschnell: Niemand der Verantwortlichen habe Kampf- oder Einsatzgrundsätze verletzt. Einsicht in Videos (solche Einsätze werden seit langem grundsätzlich dokumentiert...) wurde - wie üblich - unter Verweis auf Geheimschutz verweigert. Im ersten Halbjahr 2010 aber veröffentlichte Wikileaks sowohl Videos wie etliche relevante Dokumente, darunter Einsatzrichtlinien, die ihm aus Militärkreisen zugespielt worden waren - und das US-Militär sieht sich nun mit Vertuschung-Vorwürfen konfrontiert. Die einzige Reaktion auf diesen nicht hinnehmbaren Skandal bislang: der Informant von Wikileaks, Bradley Manning, sieht sich einer Anklage mit Strafandrohungen von bis zu 52 Jahren Haft gegenüber und soll sich bereits seit Mai 2010 in Einzelhaft befinden. Doch hier soll nicht dieser Krimi aufgerollt werden - denn es gibt Wichtigeres. Seit Wochenbeginn sind haarsträubende Ereignisse zu registrieren - die die Geschehnisse um Wikileaks in einen weitaus größeren Zusammenhang als Cablegate allein stellen.

 

 
Im Darwin-Jahr: Darwin widerlegt?
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Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Sonntag, 6. Dezember 2009

In den letzten Jahren ist eine merkwürdige Zunahme der Kritik an Darwins Evolutionstheorie zu verzeichnen. War solches früher eher religiösen Fanatikern vorbehalten, scheint es inzwischen sogar eine wachsende Anzahl Stimmen aus der Wissenschaft zugeben, die an Darwins Theorien und ihren Nachfolgern zerren. Prinzipiell ist in solchen Fällen für den modernen Menschen zwar Gelassenheit angebracht, denn getreu dem naturwissenschaftlichen Prinzip war bislang davon auszugehen, dass einer überholten Theorie eine bessere, leistungsfähigere folgt. Leistungsfähiger deshalb, weil sie uns ein besseres Verständnis der uns umgebenden Welt und unseres Wirkens darin ermöglichen sollte. 

 
Zeit der Schizophrenie...
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Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Mittwoch, 18. März 2009

Game over... So einfach und zugleich unerbittlich, wie diese Message für Spielsüchtige (die in Wahrheit ja auch eher Gewinnsüchtige sind...) am einarmigen Banditen daher kommt, so wenig findet sie offenbar Eingang in den dementen Elitehirnen dieser Zeit. Was in normalen Zeiten als zuverlässiger Indikator einer grandiosen Ignoranz gelten dürfte, lastet inzwischen wie Blei nicht nur auf der hiesigen Gesellschaft: kein Tag vergeht, an dem nicht Orientierungslosigkeit und Absurdität spürbarer weden - wenn teilweise auch mit wundersamen Auswirkungen. Beispielsweise strömen derweil Scharen planloser Wähler der FDP zu, obwohl ja wohl klar sein dürfte: woher auch immer Aufbruch zu Neuem kommen mag - ganz gewiss doch nicht aus jener Richtung, die diesem Katastrophenzug das ideologische Gleisbett schuf, der da nun Richtung Abgrund unterwegs ist. So handelt dieser Beitrag auch von psychischen Störungen des Denkens, der Wahrnehmung und der Affektivität - also exakt dem, was man gemeinhin mit dem Wort Schizophrenie umschreibt. War bisher bekannt, dass einzelne Menschen Opfer dieser grauenhaften Krankheit werden können, so scheint neu, dass dies auch ganzen Gesellschaften blühen kann (So ganz neu ist es nicht wirklich - denn mit der sogenannten „Machtergreifung“ - damals nicht anders als heute von Eliten inszeniert - war man schon mal auf vergleichbarem Weg... ).


 
Weg mit Hartz...
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Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Mittwoch, 17. Dezember 2008

Was ist nur mit dem Michel los?“ Wiederholt tauchte diese Frage jüngst sogar in den Medien auf - unter all dem anderen wirren Zeug - wie zum Beispiel dieses hier. Da macht sich ein Journalist, der sich noch zum Kreis der Profiteure herrschender Unvernunft zählen darf, auf zynische Weise lustig über jene Leute, die da in Hamburg schon zum 222sten Male gegen die Hartzgesetze demonstrierten. Grad so, als habe der Schreiberling die Weisheit mit dem Schaumlöffel gefressen, mischt er therapeutisch-mitleidige Untertöne in seine Berichterstattung. Ganz offensichtlich ist dem Autor nicht klar, auf welcher Seite des Zoogitters er eigentlich steht... Das ist erstaunlich. Denn gerade als Profi bräuchte er sich nur einmal ein wenig die anderen Schlagzeilen anzusehen: hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier - und ihm sollte eigentlich klar werden, auf welcher Seite er als Verteidiger eines implodierenden Systems steht. Die Demonstranten hatten schon 2004 Recht, das ist längst bewiesen. Ihre Beschwerden - vor allem hinsichtlich der Entrechtung, die Hartz IV bedeutet - waren und sind völlig angebracht. Die Demos legen den Finger in die eitrige Wunde unserer Zeit, die glaubt, sie wird höchst grundlegende Systemprobleme auf dem Rücken von gesellschaftlichen Minderheiten lösen können. (Gab es schon mal - diese irrige Ansicht...). Natürlich wird dies nicht funktionieren - es dauert eben nur eine Weile, bis Alle es merken. Eigentlich sollte unser Autor sich freuen über jeden Einzelnen, der noch demonstriert - Es sind friedliche Demonstrationen, die niemandem ein Haar krümmen. Inzwischen zeichnen sich indes längst Indizien ab, die die Systementgleisung selbst für seine bisherigen Mitläufer noch spürbar machen wird... (Link). Immerhin vertritt die Betroffenen hier ein mächtiger Interessenverband - was man von HartzIV-Gepeinigten nicht behaupten kann.

 
Die Zauberlehrlinge...
Benutzer Bewertung: / 4
Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Freitag, 5. September 2008

Das sich seinem Ende zuneigende Sommerloch treibt bisweilen merkwürdige Blüten. Eine an Absurdität schwer zu übertreffende ist diese hier: Link. Bevor wir uns dem Thema inhaltlich zu wenden, einige wichtige Anmerkungen: Erstens - dieser unterirdische Beitrag ging mit dazu passender Garnitur über Reuters und die anderen Presseagenturen - wohlweislich freilich, ohne einen Link zum zitierten Papier auszuweisen. Dem kann abgeholfen werden: hier der Link zur Zusammenfassung des Streitobjekts. Zweitens: die Meldung steht im Kontext zu einer anderen, interessanten Veröffentlichung des statistischen Bundesamtes - wonach Ende 2006 rund 5,3 Mio Menschen in Deutschland ALG2 bezogen - was im Umkehrschluss bedeutet - 5,3 Mio Arbeitslose zuzüglich derjenigen, die im Bezug von ALG1 stehen - zuzüglich jener, die momentan ihr „ungeschontes“ Vermögen aufbrauchen. Huch - wo sind denn all die so grandiosen „Arbeitsmarkterfolge“ der Agenda 2010 auf einmal abgeblieben? Natürlich - eigentlich müssten wir es nicht extra erwähnen - aber die Studie wurde in der „Zeitschrift für Wirtschaftspolitik“ des IWP Köln veröffentlicht, das für seine außerordentliche Nähe zum Arbeitgeberlager bekannt ist. Ich kann Lesern nur empfehlen, sich - falls es die Zeit zulässt - auch mal die Beiträge im Forum zu diesem Spiegelartikel ein wenig anzusehen. Die Annahme, die Mehrheit unserer Mitbürger sei noch mit Vernunft ausgestattet, wird hier bisweilen auf eine harte Probe gestellt. Doch nun zum Thema selbst...

 
Amok in Blacksburg
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Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Donnerstag, 19. April 2007

Angesichts des grausigen Amoklaufs in Blacksburg ist europäische Arroganz gegenüber der amerikanischen Gesellschaft sicher unangebracht - schließlich nähern sich die hiesigen Gesellschaftsverhältnisse in Vielem denen in USA schon seit Längerem und in jüngerer Zeit beschleunigt an. Zu behaupten, das merkwürdige Verfassungsrecht des Amerikaners auf seine Waffe erfasse nun die Ursache für den Amoklauf, ist kindisch. Natürlich ist dies nicht die Ursache für das Ereignis. Diese wird - wie meist in solchen Fällen - vermutlich nie wirklich aufgearbeitet werden. Und öffentlich schon gar nicht. Als sicher aber kann angesehen werden, dass dieses verstaubte Verfassungsrecht des Amerikaners dafür sorgte, dass es wiederum viele - diesmal 33 - Tote gab. Wenn Waffen leicht zugänglich sind, gehen individuelle Katastrophen, zu denen unter anderem auch Amokläufe zählen, tendenziell eben eher so aus - so eine Art Unterschied zwischen Erfurt und Emsdetten ist sozusagen, was sich hier bemerkbar macht.

 
Zeichen der Zeit
Benutzer Bewertung: / 2
Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Sonntag, 25. Februar 2007

Es war ja eigentlich auch nur eine Frage der Zeit... eine Frage der Zeit nämlich, bis die sich derzeit munter formierende Wirtschaftsdiktatur ihre Hände nach einer weiteren Domäne des so ungeliebten Staates streckt: Akademische Ausbildung. Mit der Initiative "Step", die derzeit in Hessen startet, wird auf sogenannte "Duale Studiengänge" aufmerksam gemacht - d.h. Abiturienten treten ein mit einer Berufsausbildung kombiniertes FH/Bacherlor-Studium an - nach etwa 5 Jahren können sie in beidem ihren Abschluss in der Tasche haben. Mehr als all das verlockende Wortgeklingel auf der Step-Seite kennzeichnet denn wohl eher dieses Zitat: "...Eine Möglichkeit, Personal zu gewinnen und an sich zu binden, bieten duale Studiengänge..." (Quelle) die wahre Stoßrichtung. Hier kann man auch etwas mehr über die Vor- und auch Nachteile dieser Studienart nachlesen. Was da auf den ersten Blick scheinbar so vernünftig daher kommt, birgt im Detail dann doch einige beachtliche Konsequenzen...

 
Aufstiegsgesellschaft?
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Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Freitag, 22. Dezember 2006

In diesen Tagen setzt sich die Frankfurter Rundschau recht intensiv mit dem gegenwärtigen Zustand in der bundesdeutschen Gesellschaft auseinander. Mehrere überwiegend recht kurze Artikel (Link, Link, Link) behandeln das Thema aus verschiedenen Perspektiven und Brigitte Fehrle, stellvertretende Chefredakteurin, kommentierte. Dieser Kommentar fiel zwar recht kurz aus - beinhaltet aber einige Aspekte, die man andernorts in unseren Medien meist vermisst. Insgesamt aber durchweht die Behandlung des - aus unserer Sicht - extrem wichtigen Themas immer noch ein deutlich spürbarer Hauch des Zauderns und Zagens. Wir bei CogitoSum können es uns - ohne Rücksicht auf Anzeigenkunden und sonstige Klientel - erlauben, da etwas deutlicher zu werden.

 
Demokratie in Gefahr?
Benutzer Bewertung: / 3
Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Sonntag, 5. November 2006

Berlin. Mal wieder sorgt eine Infratest-Umfrage für Wirbel. Der Spiegel nennt die Resultate alarmierend, andere Medien gehen mit den Ergebnissen etwas zurückhaltender um. Im Kern geht es besonders um zwei Punkte - die Zustimmung zur gegenwärtigen Realisierung der Demokratie hierzulande fiel mit nur noch 49% erstmals unter 50% - und nur mehr mickrige 27% haben noch das Gefühl, es gehe gerecht zu in unserer Gesellschaft. Wenn wir diese Zahlen - mit einigem Vertrauensvorschuss in die Umfrager - mal als repräsentativ annehmen wollen, sind sie tatsächlich alles andere als ein gutes Ruhekissen. Allerdings hätte es hierzu eigentlich keiner Umfragen bedurft - die Wahlbeteiligung hierzulande schrumpft schon seit Längerem dramatisch und dass der dominierende Einfluss der Wirtschaft auf die Politik zwingend mit weniger Gerechtigkeit verbunden ist, müsste eigentlich auch ein alter Hut sein. Der Unterschied zum Betroffenheits-Journalismus aber ist: für viele Menschen sind die Folgen der Fehlentwicklung inzwischen täglich erlebte Realität. Wer als Arbeitnehmer früher noch einen ja nicht unbeträchtlichen Teil seines Lebens selbstbewusst in "seinem" Betrieb damit zubringen konnte, gemeinsam mit anderen den Unternehmenserfolg zu fördern sowie intern um einen gerechten Interessenausgleich zu rangeln, sieht sich heute mehr und mehr einer Ohnmachtsposition ausgeliefert. Nur ja nicht den Job verlieren, denn sonst droht "Unterschicht". In dieser Demutshaltung darf man dann all die netten Neuerungen entgegen nehmen, wie immer mehr Belastung durch Personaleinsparwahn oder teilweise offene Willkür unfähigen Führungspersonals sowie dann noch dabei zusehen, wie sich das hohe Management aus dem Herausgepressten immer unverfrorener die eigenen Taschen vollstopft. Der Blick auf die eigene Lohnabrechnung indes macht schnell klar - der Staat langt hin, die Sozialabgaben steigen weiter trotz immer weniger Leistung bei mehr Zuzahlung, die Energiekonzerne langen besonders feste hin (obwohl sie einen Traumgewinn nach dem anderen feiern). Unter dem Strich bleibt selbst bei moderater Lohnerhöhung immer weniger. Von diesem "immer weniger" soll man sich dann auch noch privat absichern, ständig steigende Gebühren und Fahrpreise finanzieren und nun auch noch Studiengebühren für den Nachwuchs. Von Menschen in Arbeitslosigkeit, Kleinrente oder gar Hartz ganz zu schweigen - diese empfinden sich nicht nur als völlig von der Gesellschaft abgekoppelt - sie SIND es bereits.

 
Geld regiert die Welt
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Streitschriften
Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Mittwoch, 27. September 2006

Die meisten Menschen in der westlichen Welt wähnen sich heute in hochmodernen Staaten und Gesellschaften und halten die hiesige Lebensart und nicht selten auch sich selbst für die Speerspitze menschlicher Entwicklung und Fortschrittlichkeit. Und in der Tat, das Ausmaß in welchem unser Lebensstil sich derzeit den Globus unterwirft, scheint beeindruckend. Unser Alltagsleben wird von Vernunft bestimmt, ist befreit von religiösen Zwängen. Wir leben existenzieller Sorgen entledigt mit einem hohen Maß an individueller Freiheit und sind gebildeter, wissender als jede bisher je gesichtete Gesellschaft. Wir führen ein weitgehend selbst bestimmtes Leben in demokratischen verfassten Staaten. Bis hin zur intimsten Körperlichkeit leben die Menschen unserer Gesellschaft von archaischen Tabus emanzipiert. Hierzulande sind Geschlechter und Randgruppen gleichberechtigt - kurzum - keine Kultur ist so frei, so offen, entwicklungsfreudig und tolerant wie die unsere und natürlich gibt es keine Kultur auf Erden, die besser wissen könnte, wohin der Zukunftsweg zu führen hat, als die unsere. So oder so ähnlich muss sie wohl lauten, jene Illusion, die uns scheinbar schon mit der Muttermilch verabreicht wird und der viele ihr Leben lang treu bleiben.


 


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