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Gesamtinhalt
Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Sonntag, 22. Februar 2009 |
Religion
hat in der realen Politik und in den internationalen Beziehungen
nichts verloren. Und das ist gut so - denn heutige Gesellschaften
beherbergen zumeist eine Vielzahl von Religionen, deren
Unversöhnlichkeit untereinander möglichst keine Pforte in die
Realität mehr zu öffnen ist. Die jüngste Kritik des Zentralrat der
Juden in Deutschland an Schröders Besuch im Iran gibt hier ein
leuchtendes Beispiel ab. Nur religiös vernebelten Hirnen ist
plausibel zu machen, wieso der Besuch eines Ex-Kanzlers in einem der
fortgeschritteneren muslimischen Staaten dem Ansehen Deutschlands
Schaden zufügen soll. Es kann nichts Falsches daran sein, wenn
angesichts der hochbrisanten Lage in der Region alle maßgeblichen
Mächte in Gespräche eingebunden werden. Daran gibt es nichts aber
auch gar nichts zu kritisieren - insbesondere dann nicht, wenn man
selbst keinerlei zivilisationskonforme Vorschläge vorzuweisen hat.
Gespräche bedeuten weder die Aufwertung der Holocaust-Leugnung durch
Ahmadinedschad noch der rückwärtsgewandten Vermengung von Religion
und Politik, die in der islamischen Republik Iran - aber durchaus
auch in Israel - anzutreffen ist. Gespräche bedeuten zunächst
einmal keine Toten, sondern lediglich die Akzeptanz der Realitäten. Im
Gegensatz zu jedweder Militäraktionen bergen sie zumindest ein
Quentchen Chance, in der Entschärfung dieses Dauerbrenners unter den
Weltkonflikten zur Abwechslung vielleicht einen winzigen Schritt
voran zu kommen.
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Kommentar
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Geschrieben von Administrator
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Mittwoch, 14. Januar 2009 |
Dieser
Tage in Duisburg: Menschen - wenn auch überwiegend muslimischen
Glaubens - demonstrieren gegen das Unrecht, dass der Staat Israel nun
schon das ganze Jahr lang gegen die andersgläubigen Insassen des
Freiluftgefängnisses Gaza verübt. Das ist kein Anti-Semitismus,
sondern traurige Tatsache. Fernab jeglicher Verhältnismäßigkeit
drischt die gewaltigste Militärmaschinerie des Nahen Ostens auf
einen winzigen Landstrich ein. An die 1.000 Palästinenser kamen
schon zu Tode... 250 mal so viel, wie durch den Ofenrohr-Beschuss der
letzten Jahre - und immer noch gibt es Leute, die glauben, der Staat
Israel habe ein Recht auf ungezügelte Selbstverteidigung. Diese
Leute stört auch nicht, dass Israel diese Eskalation zuvor bewusst
und nach besten Kräften herbei geführt hat... Stichwort: Embargo,
Stromsperren etc. Aber selbst in unserem Duisburg gibt es immer noch
Schwachtmaten, die es angesichts der dramatischen Lage für
Israelis... (hier und da mal einen Raketenalarm) ... für nötig
hielten, an dem *bekannten“ Demoweg der Anderen die
Davidsstern-Flagge im Schlafzimmerfenster zu präsentieren. Wie man
hier
lesen kann, waren die Fahnenaufhänger selbst zu keinem Zeitpunkt
anwesend - somit ging es bestenfalls um die Lappalie
„Sachbeschädigung“.
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Report
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Montag, 5. Januar 2009 |
Mal
wieder ist es so weit: wir beginnen ein neues Jahr - Nr. 2009 seit
der neuen Zeitrechnung. Während die meisten Leute noch hoffen, so
schlimm werde es schon nicht werden, treten wir mit düsteren
Prognosen in dieses neue Jahr ein. Dazu passend: ein besonders
prächtiges Feuerwerk zum Jahreswechsel hat sich Israel mit seiner
Operation „Gegossenes Blei“ (eine Wortwahl von fast brachialem
Zynismus...) ausgedacht und konnte so - wer hätte je damit rechnen
können - die in Gaza immerhin auch demokratisch gewählte
fundamentalistische Hamas zu weiterem Mitmachen ermuntern. Nun schmeißen und
schießen sie sich dort - wenn auch etwas asymmetrisch - gegenseitig
ihre Arsenale an Feuerwerk um die Ohren. Wozu das alles gut sein
soll, weiß vermutlich niemand der Kontrahenten so recht. Fest stehen nur die Verlierer -
all jene, die auf beiden Seiten ihr Leben verloren haben und noch
verlieren werden. Und wie immer, wird man unter den Opfern kaum
diejenigen finden, die die Verantwortung für diesen Irrsinn tragen.
Menschen hüben wie drüben sollten sich daran gewöhnen, dass ihre
Taten Folgen haben - dies gilt im unseligen Nahen Osten genau so wie
hier. Unsere Welt - oder genauer vieles von dem, was sie begründete
- ist aus den Fugen geraten. Wie stets, zählt nicht das im Moment
Offensichtliche und schon gar nicht das Schöngeredete, sondern
schlicht und einfach das, was ist und leider auch das, was da noch
kommen wird...
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Report
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 3. Dezember 2008 |
Das
erste Kerzlein brennt - und die Gemengelage im sich seinem Ende
zuneigenden 2008 wird immer unübersichtlicher. Dabei scheint es, das
Jahr 2008 ist keineswegs das Einzige, was sich da dem Ende zuneigt...
Weltweit erleben wir ein zähes Ringen der Politiker um dieses eine,
was im Grunde noch nie funktionieren konnte. Fast kommt es Einem vor,
wie bei Götterbeschwörungen der Antike. Jedes noch so große Opfer
wird auf dem Altar dargebracht für etwas, was nicht funktionieren
kann. Ob das nun Demokratie, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Umwelt
oder was auch immer sonst ist... Es gibt ja virtuelle und reale
Katastrophen. Eine virtuelle Katastrophe ist, wenn ein Milliardär
einige seiner Milliarden verliert (Merckle).
Halb so schlimm - unwichtig - belanglos - wird schon nicht am
Hungertuch nagen müssen, der Gute. Reale Katastrophen sehen anders
aus: Viele bereits verlieren zum Beispiel ihre Jobs, andere bangen um
ihren Jobs, Millionen Menschen in den USA um ihre Renten - in der
Folge dessen, was nicht funktionieren kann. Die Hatzler hierzulande
haben eh kein Problem - denn das christliche Hochfest des Konsums
wird für sie, wie alle Jahre zuvor, auch ausfallen. Vom großen
Gipfel - viele haben ihn zu Recht schon wieder vergessen - bleibt ein
Zeichen zurück. Statt früher 8 wollen nun 20 führende Nationen der
Welt darin zusammenarbeiten, das zu stabilisieren, was nicht
funktionieren kann. Alle weiteren Zeichen standen auf Ratlosigkeit...
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Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 5. November 2008 |
Hoffnung
auf Wandel. Gestern Nacht präsentierte die Bevölkerung der
Vereinigten Staaten den US-Konservativen und ihren Bewerbern die
Rechnung für acht Jahre G. W.Bush. Auch und gerade aus Sicht der
Amerikaner muss da wohl Einiges zusammengekommen sein, denn die
Bevölkerung entschied sich in einer solchen Eindeutigkeit für
einen Kandidaten und seine Partei, dass es Beobachtern im hiesigen
Politik- und Parteienestablishment kalt den Rücken herunter
laufen muss. Verstörend für sie muss sein, wie das Phänomen
Barack Obama selbst in europäischen Bevölkerungen auf eine
neue, nur schwer berechenbare Begeisterung gestoßen ist. Ab
heute kann sich dort niemand noch sicher sein, dass er nicht vom
seinem Stuhl gefegt würde, wenn er gegen einen solchen
Kandidaten anzutreten hätte. Obwohl anderer Hautfarbe, obwohl
multikultureller Herkunft und obwohl er nicht zu den engeren Zirkeln
des amerikanischen Establishments gehört, fuhr Barack Hussein
Obama jr., wie er mit vollem Namen heißt, einen Erdrutschsieg
für die Demokraten der USA ein, der seines Gleichen sucht. Nicht
nur in der Präsidentschaftswahl ließ der
Verfassungsrechtler seinen Gegenspieler McCain um Längen hinter
sich - auch wird er sich sowohl im Kongress wie im Senat auf eine
komfortable Mehrheit stützen können.
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Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Montag, 3. November 2008 |
In
die Geschichte der SPD wird der 3. November 2008 noch als
rabenschwarzer Tag eingehen. Was mit der SPD los ist, hatten wir auf
CogitoSum bereits seit Längerem erörtert (...zuletzt in der
Haifischbucht).
Unsere Prognose von damals ist eingetreten. Die SPD hat ihr
katastrophal mieses Bayern-Ergebnis von 2003 abermals zu unterlaufen
vermocht, obwohl die Linken - in Bayern noch nicht so ganz angekommen
- mit 4,4% den Einzug ins Maximillaneum knappt verfehlten. Wie bei
der SPD üblich, hinderte das den inzwischen bestätigten
Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier nicht daran, öffentlich
und ungefragt den Schwur zu abzulegen, dass es mit der Linkspartei
auf Bundesebene keine wie auch immer geartete Zusammenarbeit geben
werde. Da muss sich der Wähler eigentlich schon fragen, warum er
überhaupt noch zur Wahl gehen soll. Was bitte, gedenkt Herr
Steinmeier denn bloß zu tun, wenn „der Bürger“ in der
Summe GENAU diese Zusammenarbeit will, wie es bereits - wir wollen
nicht nachtragend sein aber Fakten bleiben nun mal Fakten - 2005
schon der Fall war und im Krisenjahr 2009 noch bei weitem heftiger
kommen könnte? Die Chancen stehen ziemlich gut, dass Steinmeier
sein voreiliger Schwur (wer hat ihn eigentlich zu dieser grandiosen
Dummheit genötigt?....) noch mindestens so feste auf die Füsse
fallen wird, wie es das bei Kollegin Ypsilanti in Hessen bereits seit März der Fall ist.
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Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 15. Oktober 2008 |
Die einzige Konstante neben dem "O" ist hier: "Krise"! Hinter
uns liegen verwirrende wie sorgenvolle Tage - und leider stehen die
Zeichen gut, dass noch etliche folgen werden. Doch wer sich
aufmerksam umhörte und umsah, konnte in diesen Tagen Etliches
über unser Finanz- und Geldsystem erfahren und lernen. Um es mit
den Sonntagstalkworten Volker Kauders (CDU) zu sagen: ...gespürt
habe er schon länger, dass da was nicht in Ordnung sei. Nun
- damit ist er gewiss nicht allein. Allerdings sollte er - besonders
als Spitzenpolitiker - es eigentlich viel besser und vor allem
genauer wissen. So genau zumindest, dass er nicht bis vor kurzem noch
so viele der neoliberalen Phrasen von ausufernder Staatsverschuldung
und Notwendigkeit zu immer noch mehr Deregulierung hätte
nachplappern müssen. Ausnahmsweise war sogar der
Sonntagsabendtalk bei Anne Will informativ. Doch dass Volksparteien
ihren wirtschaftpolitischen Katechismus quasi übernacht
austauschen, dass Banker aber auf einmal so kleinlaut sind - sich gar
unter die Fittiche der ehemals von ihnen selbst verspotteten
Staatsmacht begeben, muss nachdenklich machen. Solche Polsprünge
in der öffentlichen Kommunikation und synchron dazu auch im
konkreten Handeln verheißen meist wenig Gutes, vor allem in
Anbetracht der Unsummen, mit denen da hantiert wird. Am
glaubhaftesten an Allem mag vielleicht noch der Willen der Politik
sein, die Öffentlichkeit zu ihrem eigenen Schutz nicht mehr als
unumgänglich zu beunruhigen. Doch wohnt diesem Signal
konstruktionsbedingt Mehrwertigkeit inne
- aus wohlmeinender „Schonung“ kann unversehens auch Vertuschung
oder gar Schlimmeres werden.
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Satire
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Dienstag, 7. Oktober 2008 |
Es
wird wohl nichts - mit einem ruhigen Hinübergleiten in einen
gemütlichen Winter. Krisen- und Katastrophenmeldungen scheinen
sich zu überschlagen - wie zum Beispiel diese
hier. In was für einer Welt leben wir eigentlich, wenn der
Umstand, dass ein Unternehmen geplante Zuwachsraten („nur“ 16
statt 24%) nicht erreicht, bereits zum Krisenphantom aufgestylt wird?
Haben wir eigentlich keine anderen Sorgen? Legt der gesunde
Menschenverstand nicht nahe, dass in wohl unbestreitbar schwierigen
Zeiten ein Unternehmen selbst dann noch gut da steht, wenn es Zuwachs
Null und beim Gewinn eine schwarze Null vorweisen kann? Und davon
erscheint SAP noch beachtlich weit entfernt - dennoch verlieren die
Aktien zwischenzeitlich zweistellig. Ohne jeden Grund - wenn wir
einmal annehmen wollen, dass da alles in Ordnung ist mit der
Rechnungslegung. Genau dies aber kann natürlich auch durchaus
bezweifelt werden, wie Beispiele aus dem wohl eher nur hemd- und
krawattenmäßig ach so blitzsauberen Bankbereich - zuletzt
bei HRE - erschütternd demonstrieren. Dagegen dürfte SAP
selbst bei Vermutung recht kreativer Bilanzierung immer noch als gradezu
grundsolide gelten. Offenbar scheint die ins ganze Dilemma
mitverwickelte Elite von Politik und Journalie trotz alledem finster
entschlossen, so weiter machen zu wollen, wie bisher. Und so ganz besonders
schwer scheint ihnen die Unterlassung der Volksverblödung zu
fallen.
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Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Freitag, 12. September 2008 |
Es
ist trauriger als man denkt. Die nahende Bundestagswahl reißt
die SPD jählings aus ihren
Lockerungsübungen für eine neue eigenständige Politik.
Mit Steinmeier und Müntefering stürmen zwei bewährte
Agenda-Politiker die Kommandobrücke, während
„Heckenschützen aus den eigenen Reihen“ - wie Andrea Nahles
es formulierte - Kapitän Kurt Beck aus dem Weg räumen. Dass
Franz Münteferings „Führungskunst“ plakativer daher
kommt, als die beharrlich-solide Kleinarbeit des weg gemobbten
Vorgängers, ist unbestritten. Doch über Erfolg oder
Misserfolg von Führung entscheidet seit jeher weniger die
Eleganz der Führungskunst an sich, als viel mehr die Richtung in
die geführt wird. Ein Umstand, der im Mutterland der
„Führerbewunderung“ und erst recht von dessen Medien nur
allzu gern ausgeblendet wird. Kaum am Ruder, verkündete
Müntefering dann auch markig „Da Capo Agenda“ und heimst
sogleich Applaus von Medien und Arbeitgeberverbänden ein.
Endlich - die SPD hat wieder einen
Vorsitzenden, der es versteht, diese Partei wirkungsvoll nach außen
darzustellen, mag kurzgedacht werden. Bei näherem Hinsehen ist
an diesem „Deja vu“ jedoch Etliches, was mächtig stört.
Erstens kommt der Applaus überwiegend von der „falschen“
Seite, zweitens bieten die Umstände des Kommandowechsels dem
politischen Gegner Angriffsfläche im Scheunentorformat. Drittens
ist Steinmeier nicht Schröder und viertens wäre erst einmal
zu klären, was Müntefering denn da in Wahrheit „darstellen“
möchte. Auf die Frage „Quo vadis, SPD?“
antwortete er bereits: „Über die Erfolge der Agenda...“
wolle er sprechen und dann mit Steinmeier einen furiosen Wahlkampf
hinlegen. „Mancher werde sich noch wundern über die SPD
...“, orakelte er hinzu. Nun - dieses Orakel ist wohlfeil, denn
ganz offensichtlich wundern sich beachtliche Wählerkontingente
bereits seit Längerem über die SPD...
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Kommentar
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Geschrieben von Jürgen Scheffler
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Mittwoch, 27. August 2008 |
Nun
- man kommt nicht umhin - wir haben eine waschechte Krise! Nämlich:
die sogenannte Georgienkrise! Da fordert ein in USA ausgebildeter
Hasadeur die Großmacht Russland heraus und bekommt eins auf die
Mütze. Und unsere Medien samt Kanzlerin quellen über vor Schwachsinn zu
diesem Umstand. Das zeigt - es gibt Leute, denen ist daran gelegen
das Verhältnis zu Russland und deren - zugeben geschickt und
nicht ohne Hinterlist agierendem Ex-Präsident Putin weiter zu
beschädigen... Dabei geht es nicht um Putin oder sonst
irgeneinen Prommi - hier werden Völker aufeinandergehetzt um
Kriege vorzubereiten, an denen Einzelne gar prächtig verdienen
werden. Für diejenigen die unseren Medien immer noch glauben,
sei einmal erwähnt, dass Georgien unweit des Iran liegt. Weiters sei erwähnt, dass der Iran weiter finster
entschlossen ist, Erdölgeschäfte in Euro statt Dollar
abzuwickeln. Eigentlich reicht das schon, um das, was da in und um
Georgien gerade abgeht, zu durchblicken. Mehr interessiert die daran
beteiligten Akteure auch nicht. Diejenigen die dabei sterben, gehören
übrigens nicht zu den Akteuren, sondern zu den Opfern - und zwar
solchen Opfern über die man weder heute noch morgen noch
übermorgen je sprechen wird...
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