So
allzu weit kann es nun wirklich nicht her sein, mit dem viel
verkündeten "Arbeitsmarkt-Aufschwung" in Deutschland.
Wie sonst kann es sein, dass die ARGE's des Landes das Herumdoktern
an der hochoffiziell geschönten Arbeitslosenzahl derart nötig
haben, wie in diesen Zeiten? Zur Untermauerung dieser These führen
wir zwei Beispiele an: 1. Die sogenannte "Arbeits-Fabrik"
2. Diese Meldung auf www.Linkezeitung.de,
die unter Bezug auf Arbeitslosenforen von einer geplanten
"Kasernierung"
junger Langzeitarbeitsloser
berichtet. So verschieden beide Konzepte sein mögen - so
deutlich fördert näheres Hinsehen die Gemeinsamkeit zu
Tage. Erstens - eine wirkliche Hilfe für die Arbeitslosen können
sie beide nicht sein. Wie auch? Wenn Arbeitsplätze fehlen - und
das ist nun mal unbestreitbar der Fall - dann fehlen sie halt; daran
ändert weder eine schönste Bewerbung noch ein lückenloser
Nachweis von Beschäftigungtherapie irgendetwas. Was beide aber
sehr zuerverlässig bewirken: die
kosmetische Senkung der Arbeitslosenzahl. Und so kann die
neoliberale Kampfpresse weiter unisono mit Bundesagentur für
Arbeit und Politik vom "Arbeitsmarktaufschwung" fabulieren
- während jeder, der zwangsweise
in eine solche Maßnahme "gesteckt" wird, statistisch
gesehen den letzten Rest seiner Existenz auf dem Arbeitsmarkt
einbüßt. Oder was sonst ist es, wenn jemand zwar eindeutig
und nachhaltig arbeitslos ist - absurderweise aber nicht mehr als
solcher gezählt wird?
Diesen
jedem bekannten Trickbetrug an der öffentlichen Meinung im Lande
begeht die Allparteien-Koalition in Berlin fortwährend Hand in
Hand mit Behörden und Wirtschaft. Letzere ist auf diesem Sektor
besonders aktiv - derzeit schießen "Arbeitsfabriken"
bundesweit aus dem Boden wie Pilze. Die Beruflichen
Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft BFZ gGmbH als
"Erfinder" der Arbeitsfabrik sind eine
Tochter des BBW e.V. - Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Dieses gibt als Vereinszweck heuchlerisch an: Der
BBW e.V. fördert die staatsbürgerliche, soziale,
wirtschaftliche und berufliche Bildung junger und erwachsener
Staatsbürger im Sinne einer freiheitlichen, sozialverpflichteten
Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Kaum mehr als leere
Worthülsen.
Liest
man sich die Liste der Mitgliedsfirmen und Förderer des BBW
( PDF (38.96 KB) aus unserem Downloadbereich) durch, wird schnell klar, wo in
Wahrheit die Musik spielt. Hinter, über und neben Allem steht
der VBM - der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie
e.V. Dessen Interessenlage als GesamtMEtall-Mitglied indes
dürfte klar sein. Schließlich ist das herausragende
Lieblings-Propaganga-Projekt von GesamtMEtall die einschlägig
bekannte Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft. Überhaupt gibt man sich bei
GesamtMEtall sozial besonders kämpferisch, wie man hier
nachlesen kann und dabei zugleich einen Eindruck vom Ursprung manch
besonders absurder CDU-Forderung gewinnt. Aber es muss sich
schließlich ja auch lohnen, wenn zahlreiche Abgeordnete die
Alimenationslisten von GesamtMEtall und anderer mächtiger
Verbände bevölkern.
Die
Kriegskassen der Unternehmerverbände jedenfalls sind
allerbestens gefüllt - dem Lohnverzicht der letzten Jahre sei
dank sammelte sich viel Geld darin für allerlei Nützliches:
noch mehr Lobbyisten in Berlin und Brüssel, Politiker, Medien-
und Behördenmitarbeiter, aber auch für so manch andere
subtilere Kampfmaßnahme. Ein solches Konzept wollen wir hier
anhand der BFZ und "ihrer" Arbeitsfabrik mal näher
erläutern. Hierzu zunächst das "Organigramm" der
BFZ-Mutter BBW - das eine vage Ahnung vom Vernetzungsgrad
gesellschaftsschädlicher Kräfte in unserem heutigen
Absurdistan aufkommen lässt:
Natürlich
ist die Arbeits-Fabrik längst nicht mehr nur in Bayern Hit -
die bayrische BFZ ist damit auch in Ba-Wü und Hessen höchst
rührig - während in den sonstigen Bundesländern die
bundesweite BFZ-Tochter FAW oder regionale Unternehmerverbände
diese Rolle übernehmen. Die stillschweigende - gleichwohl aber
epidemische Ausmaße annehmende - Ausbreitung des Konstrukts
"Arbeitsfabrik" steht in krassem Widerspruch zu ihrem
einzigen und dazu höchst schlichten Produkt: dieses nämlich
sind Bewerbungen!
Bewerbungen
- erzeugt in einer Art arbeitsteiliger "Selbstorganisation"
der seitens der Ämter in die "Arbeitsfabrik"
befohlenen
"Belegschaft".
Als
wenn in der deutschen Wirtschaft wirklich ein Mangel an Bewerbungen
herrschte - es herrscht ein Mangel an Arbeitsplätzen, sonst
nichts. Immerhin - die Personalabteilungen dürften dank
Arbeitsfabrik nun mit 200 statt 100 Bewerbungen auf jede ordentliche
Arbeitsstelle rechnen! So sehr viel sinnvoller, als den Wald zu
fegen, kann dies ansonsten aber nicht sein.
Exemplarisch
hier ein typischer Ablauf eines solchen Projektes. Das BFZ erhält
von irgendeiner ARGE den entsprechenden Auftrag, mietet
daraufhin irgendwo leerstehenden Büroraum an, stattet diesen mit
der nötigen Infrastruktur inkl. zeitgemäßer
Rechnernetzwerke (deren Potential praktisch kaum genutzt wird) - aus
und entsendet einen Mitarbeiter als Aufseher auf rund 20 Arbeitslose.
Die aus dem Boden gestampfte Einrichtung wird ein- oder
zweiwöchentlich umschichtig benutzt, d.h. 40 Arbeitslose finden
in der neugegründeteten Arbeitsfabrik Beschäftigung für
jeweils einen halben Monat. Beschäftigung allerdings, die ihnen
und auch sonst nichts einbringt - sie erhalten weiterhin ALG2 und die
anfallenden Fahrtkosten.
Ansonsten
ist das Konzept Arbeitsfabrik bewusst eher schlicht gehalten - in
drei sogenannten "Abteilungen" soll der Arbeitsmarkt
beackert werden, d.h. es wird mehr oder weniger systematisch nach
offenen Stellen gesucht und das gefundene wird dann irgendwie auf
passende Teilnehmer verteilt, die sich sodann darauf zu bewerben
haben. Die "Aufsicht" vom BFZ nimmt im wesentlichen
moderierende Funktionen wahr und unterstützt hier und da etwas
bei der Gestaltung der Bewerbungen.
Vom
systematischen Erlernen zeitgemäßer Organisationsformen
oder gar von Qualifikationsverbesserung kann hierbei kaum die Rede
sein - und ist wohl auch nicht beabsichtigt. Vielmehr hat das Ganze
eher den Charakter einer beaufsichtigten Beschäftigungstherapie
garniert mit einem "Edelbewerbungstraining". Edel deswegen,
weil das Ganze nicht wirklich "billig" ist - denn insgesamt
dürften bei der ARGE Monat für Monat mindestens rund 500
€ Kosten pro teilnehmenden Arbeitslosen zu Buche schlagen,
mindestens sechs Monate lang. Ein konsequentes Bewerbungstraining
liesse sich in zwei Wochen durchziehen und wäre da pro Fehltag
in der Arbeitslosenstatistik sicherlich zwar teurer, aber für
den, der es braucht, nützlicher.
Die
Leistungen der Arbeits-Fabrik aus Sicht der Arge: 1. der Arbeitslose
fällt als in einer Maßnahme befindlich für die
gesamte Zeit aus der Arbeitslosenstatistik 2. Das Arbeitsamt hat über
die BFZ jederzeit Aufsicht über die betreffende Person und ihre
Bewerbungen. 3. De fakto wird der Vermittlungsauftrag der Behörde
zu den Betroffenen geschoben - und zwar zum Nulltarif, denn für
seine Mühe erhält der Arbeitslose natürlich keinen
Cent. Für das BFZ geht die Rechnung auch auf - erstens werden
die Kosten ja bezahlt, zweitens ergeben sich ideale Ansatzpunkte zur
Rekrutierung für BFZ-eigene Kursangebote und die
BFZ-eigene Zeitarbeitsfirma "procedo". Das wars dann
aber auch schon mit der "Arbeitsfabrik".
Denn
selbst eine noch so schöne Bewerbung ändert natürlich
nichts an weiterhin schlicht fehlenden Arbeitsplätzen und somit
KANN die Arbeitsfabrik hier nichts wirklich Nennenswertes bewegen.
Besonders perfide bei diesem Ansatz - jene Arbeitslosen, die noch
Defizite in ihren Bewerbungspraktiken haben, wäre mit einem
kürzeren Bewerbungstraining weitaus effektiver geholfen - für
alle anderen ist diese Maßnahme ohnehin weitgehend sinnlos,
abgesehen vielleicht davon, dass sie mal wieder ein bischen "unter
Leute" kommen. Das Muster ist bekannt: Alle profitieren
irgendwie von der Arbeitsfabrik - nur die
Arbeitslosen nicht. Sicher - viele Arbeitslose haben
keinen Internetzugang, keine PC-Kenntnisse oder sind menschlich
vereinsamt - solche Möglichkeiten aber liessen sich für
diese Menschen weitaus billiger schaffen und vielleicht sogar zu
etwas Sinnvollem nutzen. Doch anscheinend schieben die ARGE's das Geld
lieber indirekt zum Verursacher der Misere überhaupt - nämlich
den Unternehmerverbänden.
Bei
der Arbeitsfabrik berappt der angeblich so arme Vater Staat bei 40
Teilnehmern Monat für Monat grob geschätzt 20.000 €
für diesen Flachsinn. Weiter ist festzustellen, dass nicht
selten mehrere solcher Arbeitsfabriken im Bereich einer regionalen
Arbeitsagentur - natürlich völlig unkoordiniert - das Rad
jeweils neu erfinden. Während die zentrale Bundesagentur für
Arbeit mit ihrer Mitarbeiternherrschar und schweineteueren Software
schon beim wesentlich kleineren "ersten" Arbeitsmarkt
deutlich an ihre Grenzen stößt. Schlimmer hätte der
Import einer Lösung direkt aus Schilda auch kaum ausfallen
können.
Inzwischen
aber schmückt bereits klangvolle Lyrik so manche
Bewerbungsmappen - "Abteilungsleiter Arbeitsfabrik soundso..."
steht da inzwischen immer häufiger zu lesen. Bisweilen auch
"Betriebsleiter" - was nichts anderes bedeutet, als dass
der Verfasser als BFZ-Mitarbeiter mal eine "Arbeits-Fabrik"
beaufsichtigte - absolut wertvoller Beitrag, denn dort wird ja ohne
Sinn und Verstand und ohne jegliche Kosten- oder
Führungsverantwortung gearbeitet.
Fazit
bleibt: Arbeitsfabriken werden es nicht ändern: dem
Arbeitsmarkt ist das komplette Marktversagen zu bescheinigen -
wenn man Teile des längst abgespaltenen "ersten"
Arbeitsmarkt beiseite lässt. Durch Einflussnahme auf die Politik
haben sich die Unternehmerverbände in nahezu allen Belangen im
wahrsten Sinne des Wortes "an den Drücker" gebracht,
um Menschen die Löhne zu drücken oder sie in Hungerlohnjobs
abzuschieben. Völlig unverständlich muss da bleiben, dass
dann auch noch Behörden hergehen und irgendwelchen Handlangern
der Unternehmensmafia noch mehr Einfluss und sogar noch Einnahmen auf
dem Rücken und zu Lasten der Arbeitslosen zuschieben.
Bei
Marktversagen ist der politische Eingriff gefragt, ja sogar
notwendig - um eben einen Markt mit freien Marktteilnehmern erst
einmal wieder herzustellen. Was aber macht unsere Politik? Das genaue
Gegenteil - sie schanzt dem Verursacher der Probleme NOCH mehr Macht
zu, beugt inzwischen sogar die Grundrechte der Menschen und Bürgern.
Es gibt keine freie Entscheidung eines Menschen zu einer
Zeitarbeitsfirma zu gehen, und sich dort für einen Hungerlohn
gleich doppelt ausbeuten zu lassen. Nein - er MUSS auf
staatlichen Befehl dorthin, andernfalls droht Bestrafung! Es ist also
kriminell, eine Vorstellung davon zu haben, was man arbeiten möchte
und dass man zumindest genug zum Leben damit verdienen will? So etwas
erfüllt allenfalls die Definition von Zwangsarbeit und diese hat
bekanntlich nicht das Geringste mit "freiem Markt" zu tun.
So ganz scheinen Deutschlands Eliten ihr ererbtes Wissen um die
Zwangsarbeit im Dritten Reich wohl doch nicht vergessen zu haben.
Besonders
rüde geht man schon seit Längerem mit jungen
Langezeitarbeitslosen um - nach einem Bericht
auf
www.Linkezeitung.de steht
eine neuerliche Steigerung des Drucks auf junge Menschen zur Annahme
mies bezahlter Arbeit bevor. Es ist geplant, diese zu "Kasernieren".
Fortan sollen sie also pünktlich in irgendwelchen von den ARGE's
angemieteten Liegenschaften allmorgendlich zum Appell erscheinen.
Andernfalls - sie ahnen es schon - droht Streichung der Stütze.
Wie krank muss ein Hirn sein, um sich in einer angeblich
freien und demokratischen Gesellschaft
einen derartigen Blödsinn nicht nur auszudenken, sondern ihn
auch noch umsetzen zu wollen? Und wie krank eine Gesellschaftt, die
eine derartige Beugung ihres Rechtes zulässt, dass dieser
abgrundtiefe Schwachsinn sogar völlig legal möglich ist?
Mehr
Druck auf Arbeitslose - gleich ob alt oder jung - schafft
weder neue Ausbildungs- noch Arbeitsplätze.
Wenn er etwas schafft, dann vor allem Verzweiflung an Staat und
Gesellschaft, Resignation und Perspektivlosigkeit. Glauben denn die
feinen Herren dieser Republik, auch nur ein Mensch ginge freiwillig
für einen Lohn arbeiten, von dem er nicht einmal leben kann?
Etwa - weil Arbeit etwas so fürchterlich Schönes ist? Vor
allem wenn selbst man praktisch nichts davon hat, man aber sehr wohl
für andere - die sich auch so schon kaum noch gegen ihren
ausufernden Reichtum wehren können - auch noch zusätzlich
anschafft? Diese Herrschaften wissen es natürlich besser - und daher muss es Hartz-Sanktionen und darf es keine Mindestlöhne geben.
Gerade
junge Menschen sollten sich heute sehr genau überlegen, was sie
tun - und vor allem was sie bei nächster Gelegenheit wählen.
Politisches Desinteresse oder nicht zur Wahl zu gehen könnte
sich gerade für sie besonders bitter rächen. Denn die
heutigen Verhältnisse bleiben - und das ist bereits heute schon
sicher - nicht ohne Folgen. Unseren schwachsinnig organisierten
Sozialsystemen sei dank, bedeutet geringer Lohn nicht nur immer
weniger Teilhabe an der Glitzerwelt im Heute - er bedeutet pure Not
im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit und besonders später im
Alter. Dass heute viele Rentner so eben noch um die Runden kommen,
liegt allein daran, dass diese einen Großteil ihres
Berufslebens in einer anderen - noch halbwegs vernünftigen -
Gesellschaft verbrachten.
Für
die Jungen von heute wird sich das völlig anders darstellen:
Spät in ein Berufsleben gekommen, welches fortwährend von
Arbeitslosigkeitszeiten unterbrochen war und dazu zu einem nicht
unerheblichen Teil in Hungelohnjobs verbracht wurde, werden diese
Menschen nach unserem beknackten System keine hinreichende
Rentenansprüche mehr aufbauen können - ihre geringen
Einkommen erlauben ihnen aber auch keine nennenswerte private
Absicherung. Dies ist nicht etwa Panikmache - sondern unwiderlegbar
die Auswirkung der gegenwärtigen Verhältnisse, wenn sich
nicht bald Entscheidendes hieran ändert.
Diese
Änderung ist von der gegenwärtigen Politischen Elite wohl
nicht mehr zu erwarten. Wie den meisten Gewerkschaftern,
Verbandsfürsten und Selbstverwaltungsfuzzies ist jenen in
Wahrheit längst das eigene Hemd näher als die Wahrnehmung
jener gesellschaftlichen Funktion, der sie ihren zumeist relativ
sicheren Lukrativ-Job eigentlich verdanken.
In
einer Demokratie wäre es nicht wirklich schlimm, wenn eine
politische Richtung für die Interessen allein der Reichen
eintritt - bizarr wird es nur, wenn diese von Menschen gewählt
wird, die hiervon nicht nur nicht profitieren sondern am Ende auch
noch die ganze Zeche erarbeiten und zahlen sollen und werden. Damit
diese Wahl aber dennoch so weiter erfolgt, müssen natürlich
fortwährend weiter Lügen über die Medien verbreitet
werden - sonst wäre die Interessenvertretung der Reichen gleich
in welcher Form ihrem Gesellschaftsanteil angemessen längst
unter die 5%-Hürde gefallen.
Allein
schon dass man in vielerlei Hinsicht längst Hand an unsere und
andere Verfassungen legt - ja sie demnächst per EU-Vertrag ganz
abzuschaffen und durch per Gesetz festgeschriebenen Neoliberalismus
zu ersetzen gedenkt, sollte jedem klar werden lassen, wie weit das
Ganze schon gediehen ist. Hier wird bereits Vorkehr getroffen für
den Niedergang der noch vorherrschenden Strömung in den
Parlamenten. Eine so ausgehöhlte Demokratie verliert ihre
Erneuerungsfähigkeit - etwas was wir bereits seit Kohl
hierzulande verfolgen könnten, wenn wir es nur sehen wollten.
Gab es nur eine einzige sinnvolle Reform im Sozialbereich? Gab es nur
eine einzige sinnvolle Reform in der Wirtschaft? Nein - es gab immer
nur das Eine: noch immer mehr Spielraum für noch mehr Reichtum
für schon Reiche und für noch immer mehr Rechte für schon
Mächtige.Klarer Befund: Machtdeformation!
Mit
den Hartzgesetzen war der Anfang gemacht - die Brechstange zum
Aufbrechen der demokratischen und solidarischen Gesellschaftsordnung
ist angesetzt und wird mächtig bewegt. Längst sind die
Sanktionen und die Entrechtung beträchtlicher Teile der
Bevölkerung vielfach verschärft, während das Heer der
"Verlierer" des Prozesses hinter all dem irreführenden
Medienpalaver von Tag zu Tag wächst. Längst gehen
Wirtschaftskriminelle vor Gerichten, wenn sie schon mal dort landen,
straffrei aus oder können sich "freikaufen" - während
Menschen die absolut nicht das Geringste verbrochen haben,
willkürlich mit Schikanen und Hungerstrafen verfolgt werden. Es
wird Zeit als Bürger dieses Landes, eines zu begreifen: Was heute
mit mit Hartzlern geschieht, mag für viele noch weit weg
scheinen - und doch ist es das genaue Abbild dessen, was
auch Ihnen bereits morgen schon blühen kann,
verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger.
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