Satire. "Oettinger stürzen" wird unter Langzeitarbeitslosen als "Running Gag" immer beliebter. Wie diese Meldung einmal mehr zeigt...
...ist ein Ertragen von Äußerungen aus manch derzeitigem Politik-Kader anders kaum mehr möglich. Gemeint ist hier natürlich nicht der Rücktritt des bekannt-talentierten absurdistanischen Trauerredners. Vielmehr geht es um "Druckbetankung" mit einer bekannten Billig-Bier-Marke jenes Ländles, dem unser begnadeter Trauerredner als Ministerpräsident vorsteht. Die Auswahl der Marke Oettinger indes ist keineswegs Zufall sondern allein zwei Faktoren geschuldet - Erstens zählt es dank seines niedrigen Preises zu den ganz wenigen Biersorten, die ein Langzeitarbeitsloser sich überhaupt noch in ausreichender Menge "leisten" kann - und Zweitens hilft Oettingers Günter daselbst dem Absatz der braunen Flaschen kräftig auf die Sprünge mit dem, was er gelegentlich so von sich gibt.
Diesmal im Fokus: (auch wenn der Link zum Spiegel zeigt...) Oettingers Plädoyer für pragmatisches "Nichtstun" in Punkto HartzIV-Anpassung. Auch wenn Betroffene sich fragen mögen, wieso bloß nur unsere Politelite sich nicht bereits schon VOR HARTZ zu dieser ohnehin verbreiteten Form politischen Schaffensdranges durchringen konnte, die auch Altkanzler Schröder als Politik der ruhigen Hand längst forderte: Oettinger jedenfalls definiert die Ehrlichkeit nunmehr brutal neu - nachdem etwas Gras über seine auch schon mutige Laudatio zu Ehren des verkannten Widerstandskämpfers Filbinger gewachsen ist.
Diesmal ist Oettinger nämlich nicht allein nur ehrlich sondern er hat auch unbestreitbar Recht, wenn er, wie im Artikel zu lesen, feststellt: "ER könne gut damit leben, wenn die Reformen und damit auch die Vermittlungsbemühungen bis Ende 2008 unverändert liefen. Dies dürfte angesichts seiner üppigen Bezüge (Nebeneinkünfte nicht mitgerechnet...) auch niemand wirklich bezweifelt haben. Für all jene, die sich dennoch ernstlich Sorgen um Günter Oettingers Biervorrat machen: fieberhaft versuchen wir derzeit, seine Kontoverbindung für eventuelle Spenden in Erfahrung zu bringen.
Die Welt jener Wirtschaftsschule, der Oettinger offenbar anhängt, war eben schon immer von einem sehr speziellen Verhältnis zur Realität geprägt - in dieser Welt stehen der Allgemeinen Vollbeschäftigung allein noch die vielfältigen Vermittlungshemmnisse bei Arbeitslosen sowie die völlig überzogenen Einkommenserwartungen einfacher Menschen entgegen, die unverschämterweise - ist es denn noch zu fassen - doch tatsächlich von ihrer Hände Arbeit auch noch leben können wollen. Dabei gab es Zeiten im Ländle wo man schon überaus erfolgreich im seinerzeitigen "Arbeitsmarkt" agierte - die Verantwortlichen wussten halt damals schon: "Arbeit macht frei!" und es gelang ihnen in Rekordzeit, Millionen von Menschen die Freiheit von allen Sorgen zu verschaffen. Schade, dass gerade nicht Landtagswahl ist, und man seine Unterstützung für Oettingers mutigen Kurs nicht gleich direkt zum Ausdruck bringen kann - so aber bleibt bis 2010 einstweilen nur Eines: Oettinger stürzen!
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