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Das vorläufige Resultat
Frau
G hat derweil immer noch einige Wochen ihrer "Sanktion"
durchzustehen - die sich dank der "großen Ehrung"
durch Frau X.-Y. wegen des jetzt auch noch fehlenden Geldes aus dem
1€-Job gleich noch ein wenig härter anfühlt. Tag für
Tag geht sie unterdessen in die "Arbeitsfabrik" und macht
dafür dort zusammen mit 19 anderen "Kollegen" einen
Teil der Arbeit des Amtes - natürlich zum Nulltarif versteht
sich.
Frau
G. ist eine tatkräftige und energische Persönlichkeit.
Sollte es ihr gar - was nicht unwahrscheinlich ist, sofern sie
ausreichend Zeit an einem freien PC ergattert (zu
Hause hätte sie zwar einen in Vollzeit, aber wen interessiert
das schon...) gelingen, während des Zeitraums ihrer
"Abordnung" zur Arbeitsfabrik (also
auch in den sogenannten "Heimarbeits-Phasen")
irgendwo einen Job zu finden, wird auf jeden Fall reichlich
"Belohnung" ausgeschüttet - natürlich nicht
über sie, sondern über das BFZ -
dem Betreiber der "Arbeitsfabrik". Dies nämlich
erhält für jeden seiner Schützlinge auf Zeit, der
einen Job findet, satte 500 Euro
- und gleich noch einmal 500 Euro,
wenn nach 6 Monaten der Schützling immer noch im Job ist. Dies
natürlich - wie könnte es in Absurdistan anders sein
- völlig unabhängig davon, ob der Job nun den
Aktivitäten der Arbeitsfabrik zu verdanken ist oder nicht.
Neben
ohnehin schon geschätzt 16.000 € pro Monat wechseln
hier also noch einmal Tausend Euro den Besitzer - und strömen
über ein undurchsichtiges Geflecht aus gemeinnützigen und
normalen Firmen hin zu bayrischen Unternehmerverbänden. Frau G.
hat man ungerechtfertigt 312 Euro vom kargen ALGII abgezogen
und sie um ihr bischen Geld aus dem 1€-Job gebracht, damit
sie vorerst als Goldesel
für anscheinend völlig verarmte Unternehmerverbände
dienen kann. So kann "Fördern und Fordern" in
Absurdistan real eben auch aussehen. Und das Schönste: An der
Statistik der Langzeitarbeitslosen nimmt Frau G. weiterhin - wie alle
ihre "Kollegen" auch - natürlich nicht
mehr teil.
Diese
Bewunderung absurdistanischer Pracht und Macht wäre nicht
vollständig, würden wir nicht an die Firma S.
erinnern - denn Herr S. wollte eigentlich nichts weiter, als eine
Praktikantenstelle nach seinen Vorstellungen zu besetzen. Resultat:
Herr S. durfte sich mächtig ärgern, musste Schreiben
verfassen und darf womöglich demnächst in den
Zeugenstand. Mancher Unternehmer würde bei dem Ganzen
genau das "Lernen", was der intelligenzfreie Spießermund
schon immer behauptete: Arbeitslose
einzustellen, bereitet doch nichts als Ärger... So
wunderbar kann Arbeitsmarktpolitik in Absurdistan funktionieren - mit
Kanzlerin Merkels Worten: Es läuft förmlich wie
"geschmiert"
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