Ja
- inzwischen ist es entschieden! Wieder siegte eine Legende.
Langzeitarbeitslose Ingenieure in Deutschland dürfen sich nun
auf noch einige Zeit länger in der angeblich so bequemen
Hartz-Hängematte einrichten. Vom 1. November an sollen
Maschinen- und Fahrzeugbau- sowie Elektroingenieure aus den mittel-
und osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten leichter nach
Deutschland kommen können. Die Verordnung von Arbeitsminister
Franz Müntefering (SPD), die das Kabinett billigte, bedarf nicht
der Zustimmung des Bundesrats. In beharrlicher Kleinarbeit seit
Langem auf wirtschaftseigenen Kommunikationswegen vorbereitet,
reagiert unsere "Führung" wie immer schnell und
entschlossen, wenn es in die falsche Richtung geht. Denn Absurdistan
ist von einer gar fürchterlich entsetzlichen Gefahr bedroht, die
angeblich keinerlei Auschub mehr duldet: Fachkräftemangel.
Angesichts
von etlichen Millionen Menschen ganz ohne und weiteren Millionen in
höchst prekären Jobs mag sich Mancher zwar die Augen reiben
- aber uns gehen angesichts des so arg gigantischen Aufschwungs doch
tatsächlich die "Fachkräfte" aus - angeblich
zumindest. Vor allem bei Ingenieuren in IT-Spezialisten herrsche der
schiere Notstand - auch eine erste Zahl lag schon auf dem Tisch: 20
Mrd € "Geschäft" müssten hiesige Unternehmen
bereits abschreiben, weil es eben einfach nicht genug Fachkräfte
mehr gebe... Traurig, traurig, traurig - und weil das alles wegen der
"Demographie" demnächst noch viel trauriger werden
wird, müssen nun dringenst die - dort natürlich
überreichlich vorhandenen - fremdsprachigen Fachkräfte aus
den Niedriglohnländern angeheuert werden. Absurdistan pur
eben - wie es leibt und lebt.
Dieser
Artikel
der Frankfurter Rundschau störte zwar das scheinbar so logisch
daher kommende und vom Medienwald sonst unbekümmert
nachgeplapperte Trugbild allerdings mächtig. In der Realität
indes finden sich bei näherem Hinsehen dann schnell noch jede
Menge weiterer "Störungen". Vorsichtig geschätzt
zwischen 6 und 8 Millionen Arbeitnehmer im Lande dürften auf der
Suche nach einem berufsgerechten und/oder ordentlich bezahlten Job
sein. Das ist immerhin ein Fünftel des landesweiten Potentials.
Ein Teil davon arbeitet zwar - allerdings in irgendwelchen Jobs, die
weder ihr Potential nutzen noch die Butter aufs Brot verdienen, wofür
der Staat inzwischen schon Milliarden berappt. Der arbeitslose Rest
indes bewirbt sich zum größten Teil permanent auf die
so vielen angeblich "freien" Stellen - und dies
ebenso permanent erfolglos. Nun -
mag mancher Professor-Sinn-nahe Kurzdenker rezitieren - das
seien eben die "Verlierer" der "Globalisierung",
jene "Geringqualifizierten" also, die sich ihren
Lebensunterhalt nicht mehr erarbeiten können, weil keiner ihr
lumpiges bischen Leistung mehr haben will.
Komisch
nur - sobald der Lohn auf Armutsniveau oder besser noch möglichst
weit darunter fällt, scheint schlagartig Nachfrage da? Es ist
wie es immer war - der noch Billigere ist eben der Feind des sowieso
schon Billigen. Da scheinen dann auch Qualifikationmängel und
Sprachprobleme kein Hindernis mehr. Richtig ist hieran nur: Wer
die Sprache nicht beherrscht, kann auch gegen
idiotische Anweisungen der Führung oder die Politik nicht
aufmucken. Hierzulande indes wurden monatelange Praktika zum
Nulltarif zum regelrechten "Renner" auf dem
absurdistanischen Arbeitsmarkt (vgl. diverse Fernseh-Sendungen
darunter Report Mainz...).
Das
ist praktisch - denn hier zahlt Staat gleich komplett jenen
Hungerlohn, für den Menschen sich zum Wohle pervers hoher
Gewinne Anderer abrackern - so sind eben "freie" Märkte
in Absurdistan. Den Spieß umgedreht bedeutete dies in etwa: Sie
spazieren ins nächste Autohaus und holen sich mal eben ihr
funkelnagelneues Auto ab - zum Nulltarif
versteht sich. Eine Frage aber bleibt: wieso malträtieren
unsere Ämter dann bloß Arbeitslose mit
allerlei sinnlosem Zeug - wie Bewerbungsmarathon, "Arbeitsfabriken",
und den verfassungswidrigen
"Sanktionen"?
Überhaupt
ist an dem von der mächtigen Superreichen-Eliten-Propaganda
gezeichneten Bild praktisch Alles schräg. Aufschwung gibt es nur
bei denen, die zur gesellschaftlichen Leistung ohnehin nichts Reales
mehr beitragen. Wie meistens, sind es Verzichte von Arbeitnehmern
sowie Arbeitslosen über Kleinrentner bis hin zu vielen
Kleinunternehmern, die das ganze Schildbürgertum finanzieren.
Für den eher behaupteten als tatsächlich bestehenden
Fachkräftemangel bleibt festzustellen: in den wenigen Bereichen
wo es ihn wirklich geben mag, hat ihn niemand geringerer als die
Wirtschaft selbst über Vernachlässigung von
Berufsausbildung und eigener Personalentwicklung
maßgeblich mitverursacht. In vielen Bereichen jedenfalls - auch
in den Notstandsbranchen - gibt es indes immer noch etliche Tausende
im Heer der Arbeitslosen, die lieber heute als morgen gerne wieder
mal ihrem mit viel Aufwand an Geld und Mühe erlernten Beruf
nachgehen würden - und das inzwischen auch zu Konditionen, über
die viele unter ihnen vor einigen Jahren noch milde gelächelt
hätte.
Aber
unsere Politik
leidet anscheinend an Alzheimer - dabei brauchte sie sich eigentlich
nur an jene Erfahrungen zu erinnern, die man in den Boom-Jahren mit
dem von der Wirtschaft massiv geforderten Zuzug von Gastarbeitern
machte. Gleich eisenbahnzugweise heuerte man in armen Ländern
einfache Arbeiter an - lockte sie hierhin und die Rechnung der
Wirtschaft ging für kurze Zeit auf. Danach kam das Prinzip "Nach
unserem Gewinn die Sintflut..."
- als das wegen Rationalisierungseffekten mit der Rechnung nicht mehr
so klappte, war's schlagartig vorbei mit dem Hype. Die Wirtschaft
passte ihr Personal natürlich an - der Gesellschaft aber
hinterließ die Kampagne ein bis heute schwelendes
Integrationproblem.
Eine
Botschaft scheint auch nach 150 Jahren Industrialisierung in den
Hirnen der Wirtschaft immer noch nicht angekommen: Arbeitskräfte
sind weder Maschinen noch bloße
Faktoren, sondern Menschen. Wer
Menschen aus anderen Gesellschaften und Kulturen "anheuern"
will, muss dabei auch die mit deren Integration verbundenen Lasten
tragen - und dies gilt verschärft besonders dann, wenn man
diese Kräfte dann einestages auch noch auf Kosten des
Staatssäckels "freisetzt". Maschinen kann man in
diesem Fall verschrotten, dies ist lediglich eine Frage der ohnehin
höchst simplen betriebswirtschaftlichen Logik - Menschen aber
müssen auch dann, da sie nun mal da sind, in unserer
Gesellschaft leben können.
Die
Verantwortung für solche Heldenklau-Aktionen liegt also klar bei
der Politik - und keineswegs bei den Unternehmen. Wobei hier die
Unterscheidung in Absurdistan immer schwerer fällt - wie dieser
Link
mal wieder deutlich macht. Herr
Hundt
ist zwar von niemand politisch Relevantem gewählt - aber was er
sagt, pflegt eigenartigerweise stets brav von unseren
"Volksvertreten" umgesetzt zu werden. Zynisch formuliert:
Nur lachhafte Verschwörungstheoretiker werden hier einen völlig
aus der Luft gegriffenen Zusammenhang mit dem Umstand
herbeifabulieren, dass nicht wenige Volksvertreter ihre kargen Diäten
mit in ihrer knappen Freizeit hart erarbeitetem Zubrot auf Lohnlisten
diverser Wirtschaftsstrukturen aufbessern.
Nun
im Ernst: Unternehmen jedenfalls stand es schon immer frei, in jedem
beliebigen Land ihrer Wahl eine Niederlassung zu errichten und
fehlende Kräfte dort vor Ort zu beschäftigen. Was also dann
mag wohl der Grund für die anhaltende Fremdkraft-Sucht bei den
Wirtschaftsverbänden und -verbändchen Absurdistans sein?
Wozu eigentlich "braucht" man diese
neuerliche "Blue-/Greencard-Kampagne"
genau?
Ein
Teil der wahren Ursachen hier mag sicher sein, dass etliche
Groß-Unternehmen (z.B. SAP, Deutsche Bank) dabei sind,
beträchtliche Teile ihrer IT-Arbeit
nach Indien etc. auszulagern. Hierfür braucht es
Argumente, wenn nicht noch mehr Flecken auf den ohnehin nicht
mehr so reinweißen Westen landen sollen. Üblich in solchen
Fällen ist ja heute, dass wirtschaftliche Großkombinate
die ihre später benötigten Argumente über ihren
Medieneinfluss und ihre PR-Organisation selbst
in die Welt setzen und verbreiten lassen, um sie dann
anschließend in der öffentlichen Diskussion zu nutzen. Den
"Facharbeitermangel" darf man getrost zu diesen Hoaxen
zählen...
Allerdings
lassen Nachhaltigkeit und Massivität der Kampagne sowie vor
allem der Einsatz der "schweren Reiterei" - gemeint sind
die oben angedeuteten Verbindungen ins Parlament - Zweifel an der
Vollständigkeit der Erklärung aufkommen: Der ganze
Aufwand wirklich nur für das bischen Arbeitsplatzabbau im
IT-Bereich? Wir erinnern uns: schon an Kanzler Schröder trug
offenbar Jemand vergleichbare Ansinnen heran - seinerzeit launchte
der "Genosse der Bosse" dann seine ominöse
Green-Card-Inder-Kampagne, weil es hierzulande - so hieß es
damals schon - nicht genug internet-kompetente Menschen gäbe.
Die Kampagne ging grandios in die Hose - denn damals bereits war
Absurdistan anscheinend nicht mehr derart schön, als dass selbst
Inder hier für die Hälfte dessen, was sie anderswo
bekommen, arbeiten wollten. Hieran hat sich wenig geändert - wie
wir wissen...
Dennoch
- auch schon da war der Vorgang ingesamt kaum weniger merkwürdig
als heute. Dachte man bis diesem Zeitpunkt bei Fremden-Sehnsucht
meist eher an einfachere Arbeit, scheint man es zunehmend vor allem
auf gut bezahlte und hoch qualifizierte Facharbeit abgesehen zu
haben. Wie ein roter Faden aber ziehen sich Zuwanderungswünsche
der Wirtschaft generell durch die Geschichte der bundesdeutschen
Republik - selbst noch als man die DDR "aufsog",
bewerkstelligte der dicke Kanzler ohne viel Tam-Tam Massenmigration
von Deutschstämmigen aus den Oststaaten -
trotz hoher Arbeitslosigkeit in den eigenen Ostländern.
Hier kommt so langsam der Verdacht auf, solchen Kampagnen könnte
etwas Grundsätzliches
anhaften - etwas, was man zwar weder thematisiert noch kommuniziert,
aber mit auffallender Beharrlichkeit verfolgt. Machen wir uns auf die
Suche...
Das
Schicksal der derzeit Langzeitarbeitslosen macht deutlich, worum es
im Kern eigentlich geht. Allem voran - in keinem Land der EU ist dieses
Phänomen derart hartnäckig präsent wie in Absurdistan.
Da es sich nun zum größeren Teil um die gleiche
Bevölkerung wie noch zu besseren Zeiten handelt, kann es an den
betroffenen Menschen ja nun wirklich nicht liegen, dass sie keine
Jobs mehr finden. Hier nimmt Widersinn in den Forderungen nach
ausländischen Kräften dann verräterische Züge an.
Jede Logik gebietet doch förmlich, im Fall steigenden
Arbeitskräftebedarfs zunächst die eigene Bevölkerung
einzuspannen - erst recht, wenn der Staat per Hartz ihren
Lebensunterhalt finanziert. Das gehütete Geheimnis lautet: Man
will diese Menschen schlicht nicht arbeiten lassen
- zumindest nicht auf einem ordentlichen Arbeitsmarkt. Ein
im EU-Vergleich einmalig hinrissiges Bewerbungsritual sorgt dann im
Gesamtergebnis auch nachweislich für deren zuverlässige
Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt und dies: völlig unabhängig
von ihrer fachlichen Qualifikation.
Eine
Absurdität solchen Ausmaßes gönnt sich sonst kaum
eine Gesellschaft in Europa - in Absurdistan werden teilweise hoch
qualifizierte eigene Bürger vorsätzlich in die Langzeitarbeitslosigkeit gedrückt. Mithilfe der Hartz-Peitsche werden sie nach Belieben
traktiert, während man sehenden Auges ihre Qualifikationen
"verrotten" lässt. Mehr als die immer gern behaupteten
"fachliche Defizite" muss hier anderes ausschlaggebend sein
- denn: welch ein größeres Defizit für komplexe
Arbeit als die ungenügende Beherrschung der Sprache kann es denn
noch geben? Aus Sicht gewisser Kreise gibt es da tatsächlich
eine Menge - nur können sie es nicht sagen. Zu nennen wären
da z.B. mangelnde Unterwürfigkeit,
Kenntnis ihrer Rechte, politische
Überzeugung, Haltung zu Religion
u.v.m.
Das
ist keineswegs so abwegig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag -
denn: Vor allem die Geburtsjahrgänge aus den 50er
bis 70er Jahren sind hier betroffen - also jene
Generation, die noch in einem relativ ordentlichen, korruptionsarmen
Land aufwuchsen und noch eine halbwegs intakte moderne Gesellschaft
kennen lernten. Diese Generation aber möchten gewisse Kreise
heute am liebsten komplett "entsorgen" - bildet sie doch
eine gut hörbare Reibungsfläche für den
"Schmierstoffumlauf" in Absurdistan. Zwangslos erklärt
sich so die - in der EU wiederum einmalige - Abscheu des sogenannten
"deutschen Arbeitsmarktes" vor den heute 40-60 Jährigen
aus diesen Generationen.
Diesem
Phänomen kann man auch den Namen "Haltungs-Selektion"
geben. Wichtiger als die fachliche Kompetenz eines Arbeitnehmers
scheinen seine sonstigen Eigenschaften - er sollte möglichst
devot, bienenfleißig, korrumpierbar und
vor allem eines sein: Pflegeleicht für unsere achso
schwer leistungstragenden Führungskräfte und natürlich
brave Kirchensteuerzahler. Denn längst gelangen ja nicht mehr
die wirklich Besten an die Schaltstellen in Unternehmen; diese werden
inzwischen über Seilschaften und eine Art mittelalterliches
Pfründe-System eher konspirativ
besetzt. Dass es hierbei natürlich zumeist
beträchtlich an Talent mangelt,
darf indes keinesfalls ruchbar werden - und diesem Risiko beugt am
besten damit vor, dass man sich bevorzugt mit Mitarbeitern des oben
beschriebenen Typs umgibt.
Wenn
dies stimmt - dann dürfte Haltungselektion nicht nur bei einer
Generation auftreten. Und richtig: Allen sattsam bekannt sind die
"Probleme" nicht weniger junger Menschen, trotz guten
Studiums in ihr Berufsleben zu finden, während bei anderen der
Karrierezug - vor allem wenn sie die richtige
"Herkunft" haben - von Anfang an im ICE-Tempo unterwegs
scheint. Nebenbei stoßen wir hier auf ein weiteres - verwandtes
- Phänomen: Herkunfts-Selektion.
Und
nun wird ein Schuh aus all den vielen Kampagnen Absurdistans:
Ausländer die man hier her holt, sind vor allem eines: völlig
abhängig - und genau das ist es, was sie so begehrt macht.
Und auch die Sekundärtugenden wie Korrumpierbarkeit, oder den
richtigen Glauben, bringen nicht wenige von ihnen gleich von Haus aus
mit - zumal: vor Ort, also "weit weg", wählt man sie
aus - wobei die wirklich zugrunde gelegten
Kriterien
sich der hiesigen Beobachtung weitgehend entziehen. Ideale
Kandidaten - zumindest für jemanden, der Großes und vor
allem Krummes vor hat. Denn Zuwanderern fiele es deutlich schwerer,
angesichts der einen oder anderen Schweinerei hier Öffentlichkeit
oder Recht herzustellen, die ihnen so in ihrem Arbeitsalltag
begegnet.
Interessant
in diesem Zusammenhang ein anderes Detail aus dem Bildungsbereich: Von der
öffentlichen Diskussion wenig beachtet befindet sich ein längst
"ad Acta" gelegtes Relikt aus Kaiserszeiten mitten in
seiner Rennaissance: die sogenannten "Kopfnoten"
in Zeugnissen! (Link
hierzu). Irgendein Lehrer - z.B. auch einer, der strammes
Mitglied im katholischen Cartell-Verband ist - darf künftig
nun wieder jungen Menschen direkt ins Zeugnis schreiben, wie es um
ihre oben angesprochenen Eigenschaften bestellt ist. Nach
außen hin wird mit Unschluldsmiene gelogen, es handele sich
hier um die notwendige Beurteilung des Sozialverhaltens von Schülern
- schließlich soll kein späterer Arbeitgeber sich eine
Laus in den Pelz setzen. Wie immer bei solchem Zeugs, das wieder mal
natürlich von der
- auf Absurditäten abonnierten - CDU
besonders massiv gefordert und umgesetzt wird, ist nicht unbedingt
logisch, was logisch klingt.
Denn:
Wenn ein Arbeitgeber mit seinem Mitarbeiter "unzufrieden"
ist, kann er ihn rausschmeißen - heute leichter denn je. Es
besteht also keinerlei Notwendigkeit, schon bei 9-jährigen
Schülern sich eine Prognose darüber aus den Fingern zu
lutschen (mehr kann es ja ohnehin nie sein...) ob sie dereinst mal
die in Absurdistan nachgefragten "Tugenden"
wohl auch in ausreichendem Maße entwickeln werden.
Gesellschaftlich
hochgefährlich - denn derartige Mechanismen stellen immer auch
Macht dar, und zwar verdeckte wie
unkontrollierte Macht. Irgendein
beurteilendes Individuum prägt das Schicksal vieler Dutzend
anderer auf Basis einer bloßen Prognose - die zwischen
interessengeleitet, verfehlt, bemüht und zutreffend jeden
beliebigen Zustand annehmen kann. Kinder aus den in Haltungs- und
Herkunftsselektion unerwünschten Bereichen können so aber
bereits "gefiltert" werden, bevor sie überhaupt in
eine Situation geraten könnten, ihr Leistungsvermögen
unter Beweis zu stellen. So baut man
Gesellschaften um -
wie man hierzulande schon einmal, und zwar in jenem Jahrzehnt, das dem
Jahr 1933 vorausging, demonstriert hat.
Während
der tatsächliche Nutzen des Kopfnoten-Salats in Zeugnissen wohl
auf eher kurzen Beinen daher kommt, erfüllt er einen Zweck auf
jeden Fall - nämlich den eines Instruments zu Haltungs- und
Herkunftsselektion. Und zwar einer Selektion, die sich nicht an der
Leistung des Schülers orientiert - diese
ist ja bereits durch die übliche Benotung voll abgedeckt.
Doch offenbar gibt es aber nicht genug genügend intelligenten
Elitennachwuchs (was bei den derzeitigen Eliten auch nicht sonderlich
wundert...) - und die Übrigen - für die
Arbeitlosenorganisationen inzwischen den absolut zutreffenden Namen
"die Überflüssigen"
prägten - sollen ja nun gerade von den Fleischtöpfen fern
gehalten werden. Sie erkennen - ohne Frischzellenkur
aus der Fremde geht es hier einfach nicht weiter...
Die
sich abzeichnenden Gesamtkonturen sind im Übrigen auch
verfassungsfremd - aber wen
interessiert das noch - es hindert sie zumindest nicht daran,
bereits Gesetz zu sein und praktiziert zu werden. Nach der von
unserer Verfassung gewollten Gesellschaftskonstruktion stellt sich
das Phänomen so dar: Ein Arbeitgeber erwirbt für den Lohn,
den er mir zahlt, lediglich Anspruch auf meine Arbeitsleistung und
sonst gar nichts. Weder hat er irgendeinen Anspruch darauf, wie oder
was ich denke, noch auf das, was ich in meiner Freizeit treibe.
Dies
ist nach dem Grundgesetz vor allem in den Artikeln 4 und 5 genau so
festgelegt. Das Gleiche gilt im Bildungswesen: Gesellschaftlich
gewollt in der Bildung kann es bestenfalls sein, die leistungsstarken
Individuen aufzuspüren - und nichts anderes. Informationen zu
Haltung und Verhalten haben so lange nichts in staatlich erhobenen
Daten über Menschen verloren, wie diese sich innerhalb des
geltenden Regelsystems bewegen - sprich: nicht kriminell werden. Das
sehen übrigens erste Hartz-Behörden in Hamburg offenbar
anders - sie sammeln munter alle möglichen Daten aus höchst
persönlichen Bereichen ihrer Schützlinge - natürlich
nur: damit man sie "besser"
vermitteln kann. Wie war das noch gleich bei Rotkäppchen? Hier
hilft nur noch die Bitte an die Band: bitte
den Narrhalla-Marsch!
Dabei
ist die Rolle-Rückwärts bei den
Kopfnoten bei weitem nicht das einzige Mittel, mit dem
offenbar von gewisser Seite her Einfluss auf unser Bildungswesen
genommen werden soll, welches übrigens seit der Zeit des dicken
Kanzlers wie von "Geisterhand" bewegt
im internationalen Vergleich von einem der
besten Plätze auf die hinteren abstürzte.
Die eingeführten Studiengebühren
zielen hier ebenfalls in dieselbe Richtung. Auch
die - in anderen Länder ebenfalls vorkommenden - "Elite-Unis"
erhalten angesichts des hiesigen Gesamtumfelds einen höchst
üblen
Beigeschmack
- denn wie in Verbindung mit Kopfnoten, Studiengebühren und den
ersten Skandalen über Professoren-Selbstbedienung
in diesem Umfeld deutlich wird, geht es hier ja wohl nicht wirklich
darum, die Leistung im Bildungssystem zu verbessern.
Zudem:
Wer die Leistung unseres Bildungssystems wirklich erhöhen
wollte, müsste sich eigentlich vom dreigliedrigen
Schulsystem noch aus Kaisers
Zeiten längst verabschiedet haben. Dessen Untauglichkeit ist
inzwischen erwiesen - keiner der Pisa-Spitzenreiter verfügt über
ein derart verstaubtes System, welches noch auf Feudalzeiten zurück
geht. Die parteipolitische Zuordnung all diesen Widersinnes kann ich
mir so langsam ersparen - oder? Sie wissen schon, die
absurdistanische Prachtpartei...
Zurück
zum aktuellen Fachkräftemangel - der Exkurs war notwendig, denn
beide Felder Arbeitsmarkt und Bildung sind wesentlich enger
miteinander vernetzt, als viele glauben. Zusammen nämlich bilden
sie die entscheidenden Faktoren schlechthin, die das
Leben von Menschen in unserer Gesellschaft mehr prägen
als alle Anderen sonst. Die Bildung bestimmt weitgehend, wieviel ein
Individuum zu "erkennen" imstande ist - der Arbeitsmarkt
bestimmt nach der Schule dann ganz konkret den Rest seines gesamten
Lebens.
Versetzt
man sich für den Moment einmal in eine derart langfristige
Perspektive - was in unser auf Kurzzeithektik getrimmten Zeit nicht
ganz einfach ist - lichtet sich plötztlich der Schleier über
diesem höchst merkwürdige Phänomen auf unserem
Arbeitsmarkt: sie erinnern sich - kein anderes Land der EU gönnt
sich den Luxus, einen erheblichen Teil seiner erfahrenen Arbeitnehmer
zwischen im Alter zwischen 40 und 60 derart nachhaltig vom
Arbeitsmarkt auszugrenzen, wie dies in Absurdistan der Fall ist.
Der
Grund für die damalige - heute offenbar als "Betriebsunfall"
eingestufte - Gestaltung der gesellschaftlichen Steuerungmechanismen
indes ist nicht schwer zu finden. Diese Generationen wuchsen nämlich
deswegen in einer relativ ungestörten demokratischen
Gesellschaft auf, weil Eingriffe der heutigen Art seinerzeit schlicht
nicht opportun waren. Schließlich
lauterte die "Kommunistische Gefahr" an den Grenzen.
So wuchs eine Generation heran, die mit Begriffen wie Recht,
Freiheit
und
Solidarität etwas
anzufangen wussten (auch weil man es ihnen eingetrichtert hatte) und
über viele Jahre erbrachten sie offenbar gute Leistungen
- wie sonst hätte sich unser Land an der Weltspitze halten
können?
Und
heute plötzlich kann unsere Gesellschaft auf diese Menschen und
ihre Leistungen und Erfahrungen verzichten? Pötzlich sind sie zu
dumm zu Allem - und zwar in einem Ausmaß, dass sich weder ihre
Weiterbildung noch ihre Einarbeitung überhaupt noch lohnt? Und
ganz besonders scheint es sich nicht zu lohnen, sie an einen
ordentlichen Arbeitsplatz zu lassen. Denn
sie wären dann ja wieder weniger erpressbar!
Interessanterweise gibt es noch ein weiteres Indiz: Ganz "Alte"
- also Leute weit über 60 - scheinen auf einmal wieder
"brauchbar" - denn man reaktiviert
inzwischen durchaus gerne mal "Rentner" - reporten uns
wenigstens unsere Bertelsmann-Vordenker.
Verwirrend - denn diese scheinen keineswegs so "unpassend"
für unseren "modernen" Arbeitsmarkt (Nebennutzen: die
Rente mit 70 muss ja bald auch noch durch - und hierfür braucht
man händeringend Argumente...)
Logisch
passt diese ganze Unsinn überhaupt nur noch zusammen, wenn wir
hier von den Bedürfnissen verdeckter Strukturen ausgehen. Zum
Beispiel: Seilschaften, Studentenverbindungen,
Karriere-Clubs - auf Neusprech: Netzwerke.
Dann nämlich dürfte es sich bei den "Reaktivierten"
genau um solche Personen handeln, die solchen Strukturen bereits als
in ihrem Sinne "zuverlässig" bekannt sind - und die
ihre Kindheit noch in scheinbar "richtiger"
geprägten Umfeldern zubrachten. Netzwerke werden in den Medien
stets als harmloses Zeichen der Zeit
bewertet - klar aber ist: Netzwerke haben immer
gesellschaftsschädigenden Charakter
- logisch unwiederlegbar behindern sie gesellschaftliche Optimierung
- und um legitimierte Strukturen handelt es sich auch nicht.
Und
nun wird auf einmal ganz klar, wieso es so dringend der Fachkräfte
aus dem Ausland bedarf - sonst nämlich müsste man wieder
mehr Menschen aus den - offenbar
fehlgeprägten - Generationen einstellen, ihnen Zugang
zu Schlüsselpositionen und möglicherweise gar nicht so
erwünschte Einblicke gewähren, obwohl sie bekanntermaßen
nicht den Kriterien zur obwaltenden "Verhaltensselektion"
oder "Herkunftsselektion" entsprechen - denn die eher
wenigen aus diesen Generationen, die das tun, sitzen ja längst
"im Boot".
Nimmt
man nun die aktuellen Entgleisungen auf beiden Feldern zusammen,
offenbart sich ein einigermaßen erschreckendes Bild - Offenbar
arbeiten hier "gewisse Eliten" hinter den Kulissen daran,
sich hier einen ebenso unlegitimierten wie vollständigen
Einfluss auf das komplette Schicksal von Menschen zu verschaffen. Wie
im finstersten Mittelalter scheint hier wieder einmal - und das
unterschwelllig - die
vollständig lenkbare Gesellschaft angestrebt
zu werden.
Alarmierend
daran ist vor allem - hier scheinen höchst langfristig angelegte
Prozesse am Werk, mithin können Sie all das Gesülz um
Wirtschaftsleistung, Globalisierung etc. vergessen. Nicht weniger
erschreckend auch, wogegen sich diese Prozesse richten. Was hier
nämlich fortwährendem Angriff ausgesetzt scheint, sind
nicht mehr und nicht weniger als unsere
moderne Gesellschaft und der noch verbliebende Rest von
Demokratie. Die überaus
wichtigen Strukturen auf den Arbeitsmärkten und im Bildungswesen
werden dahingehend deformiert, den dauerhaften Grundstein dafür
zu legen, eher kritische, frei denkende und
selbstbestimmt handelnde Individuen nach Belieben aus allen wichtigen
Positionen heraus zu drängen.
Im
Verborgenen schließt sich ein Kreis - denn das Einzige, was
hier Abhilfe schaffen könnte, wäre die Politik. Doch diese
ist handlungsunfähig - zumindest gemessen an ihrer
eigentlichen gesellschaftlichen Aufgabe. Unsere Politik in
Absurdistan ist heute überwiegend von folgendem Merkmal geprägt:
ein höchst merkwürdig konstruiertes politisches System
resultiert darin, dass lange schon einfach an
der Bevölkerung vorbei regiert wird. Und dies
offenbar ohne Rücksicht auf Verluste, wie es uns die SPD
nun schon seit Jahren vorlebt - die sich derzeit ganz offensichtlich
vorgenommen hat, zur ältesten Splitter-Partei
Deutschlands zu werden.
So
verschieden die Parteien nach außen auch scheinen
(dieser Schein ist dann auch der einzige Unterschied...) mögen:
In einem Aspekt sind sich alle einig und alle scheuen sie ihn wie
der Teufel das Weihwasser: direkte
Demokratie! Diese wird bis auf das Äußerste
bekämpft. Abgeordnete aber trauen sich indes zur Verteidigung
ihrer für jeden erkennbar hoch bedenklichen "Nebenjobs"
sogar vor das Verfassungsgericht - und dieses bringt mal gerade noch
ein 4:4 Urteil zustande. Unser Grundgesetz
will man ja sowieso - und nun wird es im Gesamtzusammenhang
richtig brisant - obwohl in ihm selbst anders vorgeschrieben,
allein mit dem Votum von unseren paar Abgeordneten mittels eines
obskuren "EU-Verfassungsvertrages"
dauerhaft aushebeln.
Dabei
gehen die Protagonisten keineswegs zimperlich vor -
Deutschen, Franzosen und anderen erklärt man, wer hier
Widerstand übe, gefährde die
Europäische Einheit. Hierzulande tut man so, als
gäbe es keine Alternative zur Ratifizierung dieses ach so
wichtigen EU-Verfassungsvertrages. Zugleich aber gibt man sich
- wohl in
der Hoffnung, das Volk hier werde dies schon nicht "merken"
- äußerst großzügig mit
Großbritannien. Denn die Eliten dort
wollen gleich überhaupt keine Verfassung - nicht
mal eine solch labberige, wie der EU-Vertrag sie darstellt.
So sehr wichtig also
scheint das Verfassungsgebrassel im europäischen Konzert
offenbar nun auch wieder nicht zu sein - oder wie soll man dies
verstehen?
Sie
sehen, man fühlt es nicht nur - es gibt auch klare Beweise, dass
es hier nicht mehr mit rechten Dingen zugehen kann. Natürlich
werden nicht alle Mitglieder politischer Parteien zum engeren Kreis
der hier ganz offensichtlich am Werke befindlichen Strukturen zählen
- es dürfte sich wohl eher um jeweils kleine Gruppen handeln.
Da ihre "Verbindungen" denjenigen aber jederzeit
Zugang zu Geld und Medien in beliebigem Ausmaß
garantieren, werden diese sich im innerparteilichen Wettbewerb
relativ plan- und vorhersehbar
durchsetzen. Eine frappierend elegante Erklärung
dafür, wieso die absurdistanische Politik-Landschaft ihren
Wählern länger schon nur noch die bloße Wahl zwischen
unterschiedlichen Übeln anbietet - und nebenbei auch dafür,
wieso in allen Parteien zielführende Programmarbeit für
eine echte Modernisierung unserer
Gesellschaft auch länger schon nicht mehr gesichtet
wurde.
Fassen
wir zusammen - es gibt eine beträchtliche Zahl an Indizien
dafür, dass hinter den für uns sichtbaren Kulissen obskure
Pläne von irgendwelchen nicht legitimierten Gruppen und
Seilschaften verfolgt werden - und dies
allerdings auffallend langfristig und bestens koordiniert.
Für so langfristig ablaufende Prozesse, die im Resultat zu
großen Wandlungen führen gibt es einen Namen:
Transformation! Und in der Tat
scheint dieser Begriff bei etlichen Polit-Technokraten recht beliebt
- nicht zuletzt u.a. auch bei Ex-Bundeskanzler Schröder. Doch
man muss sich einen Moment mal vorstellen, was dies in Wahrheit
bedeutet: Transformation! Was bitteschön soll es denn da an
unserer recht ordentlich demokratisch verfassten Gesellschaft so arg
viel zu "transformieren"
geben? Und wenn - wohin dann bitte soll die
Reise gehen?
Alarmieren
muss dabei: Neu sind derartige Prozesse
keineswegs. Schon einmal fand ein vergleichbarer Prozess
- und dies gewiss nicht zufällig - in
Deutschland statt. Und zwar ab dem Beginn der 1920er Jahre
bis zur völligen Machtergreifung des Irrsinns 1932/33.
Dies sind immerhin 12 Jahre - und es ging aufgrund der damals noch verbreiteteren deutschen Tugenden - vor allem dem Duckmäusertum recht flott. Die "Transformatoren"
damals hatten aber auch leichtes Spiel. Die Weimarer Demokratie war
in weiten Kreisen der Bevölkerung nicht einmal richtig
angekommen. Historisch nachweisbar ist, dass es - lange bevor die
Nazis ein ernst zu nehmender politischer Faktor wurden - Andere
waren, die ihnen in wichtigen Bereichen die Wege plätteten.
Und dies, bevor die breite Masse auch nur ahnen konnte, wohin die
Wege einmal führen sollten. Vergessen wollen wir aber
nicht, dass neben Granden der Industrie, der
Medien und Teilen des Geld- und Blutadels auch Parteien, wie die DVP
und das Zentrum - hier
nach Kräften mitwirkten. Sogar der Zustand der SPD war
in etwa vergleichbar...
Hiermit
erhebt sich die Frage, wie kann sich eine Gesellschaft - wie kann
sich unsere Gesellschaft diesmal gegen Deratiges zur Wehr setzen? Die
häppchenweise Außerkraft-Setzung unserer Verfassung
jedenfalls - wie Innenminister Schäuble ungeachtet aller
Kritik sie besonders auf dem Gebiet der in diesem Zusammenhang so
wichtigen Bürgerrechte betreibt - muss aufhorchen
lassen. Denn historisch unumstößlicher Fakt bleibt, dass
die Weimarer
Demokratie genau
auf einem solchen Weg des Durchhangelns
von
einem zum anderen scheinbaren Sachzwang
letztlich
salamitaktikmäßig ausgehebelt
und schließlich beseitigt wurde.
Das
Gegenrezept indes ist lange
bekannt und überraschend einfach - wenn es auch dem
durchschnittlichen RTL-Zuseher nicht mehr so präsent ist, weil der grade von irgendwelchen belanglosen Prommi-Schicksalen bewegt ist.. Um eine
freie Gesellschaft und Demokratie muss man
sich kümmern - tut man dies nicht, verwahrlosen
diese wichtigen Errungenschaften menschlicher
Geschichte und ihre Gegensätze Turbo-Kapitalismus,
Mega-Milliardäre, Feudalismus und Totalitarismus
ergreifen zunehmend Besitz von den Gesellschaften. Hiermit bedarf es
anhaltender Hygiene in allen wichtigen gesellschaftlichen Strukturen.
Deformierte, nicht zweckmäßige oder völlig irre
geleitete Strukturen dürfen sich gar nicht erst verstetigen
- auch wenn sie anfangs nur Teile der Gesellschaft betreffen, muss
hier immer gelten: Wehret den Anfängen
- denn solche Strukturen leisten nur immer Eines: sie
vermehren sich von selbst.
Die
strukturelle Sichtweise hat einen entscheidenden Vorteil: nämlich
jenen, dass solche Strukturen im Gegensatz zu Personen oder Ideologien stets
eindeutig identifizierbar sind -
wie z.B. die Sanktionsbestimmungen in den
Hartz-Gesetzen. Ihre Abschaffung
tut keinem Menschen weh - und logisch sind sie sowieso
unhaltbar, wie die wenigen noch kritischen Polit-Magazine des Landes
fortwährend enthüllen. Hartz-Sanktionen werden inzwischen
hunderttausendfach ausgesprochen - zumeist für marginale
Belanglosigkeiten oder gleich auf völlig absurder Basis (wie
hier an einem Beispiel nachgewiesen...)
Auch
wenn es vorerst "nur" Einige sind, die hier betroffen sind
- dies
sind Zustände, die nicht hinnehmbar sind.
Bürger wie Wähler müssen ihre Toleranzschwelle
gegenüber Unvernunft wohl schleunigst um einige Größenordnungen
sensibler justieren - solange
noch Zeit dazu ist.
Und dies nicht im Interesse der Hartzlinge oder irgendeiner sonstigen
Gruppe, sondern ganz in wohl
verstandenem Eigen- und Allgemeininteresse.
Bürger dürfen sich von Niemandem einreden lassen, dass
Grundgesetz, Grundrechte und Menschenrechte
überholte, überflüssigen
Zöpfe aus alten Zeiten seien.
Sie dürfen sich auch nicht angesichts eher abstrakter denn
realer Gefahren (der
alltägliche Straßenverkehr ist weltweit zig-fach
gefährlicher als Terrorismus...)
dazu verleiten lassen, diese
wichtigen Grundlagen einer Gesellschaft einfach aufzugeben.
Wie das deutsche Volk schon einmal lernen durfte, sind diese
nämlich das Mark unseres Lebens in einer demokratischen und
modernen Gesellschaft und Angelpunkt eines unveräußerbaren
Respekts gegenüber Menschenrechten. "Experimente"
jeglicher Art am Rande von Legalität und Legitimität dürfen
Wähler und Bürger hier den Politikern nicht durchgehen
lassen - und solche gibt es zuhauf:
Unsere
Politik nämlich führt inzwischen wieder Kriege,
die kaum Jemand will, privatisiert
öffentliches Eigentum, was den meisten nicht Recht
ist, enthält uns Mindestlohn
vor, den es in EU überall sonst gibt, holt angeblich
Hochqualifizierte Zuwanderer ins
Land, die keiner braucht, überzieht die Bürger mit
Orwellartigen Strukturen, die
niemand, der noch bei Trost ist, wollen kann und vieles mehr... So
langsam wird es höchste Zeit, dass der
Souverän des Landes sich deutlich und vernehmbar zu Wort meldet.
Dass die Glatzen in Mügeln
bei weitem nicht das einzige - und auch nicht das größte -
Problem auf dem rechten Flügel der hiesigen Gesellschaft sind,
sollte spätestens nach der Oettinger-Rede
deutlich geworden sein. Die Prozesse sind eher vielgestaltig und
deswegen auch schwierig zu verfolgen. Ein Beispiel noch: vor
kurzer Zeit erst gab es ein Novum in der absurdistanischen
Rechtssprechung
- ein Gericht "verbot" mal so eben einen seitens der
Lokführer-Gewerkschaft GdL geplanten Streik,
was inzwischen selbst Juristen zweifeln lässt, ob hier in
Absurdistan noch alles mit rechten Dingen zugeht.
Angesichts
das Vorangegangenen muss allerdings dieses Links
hier zu den Dossiers des Nachrichtenmagazins Spiegel nun wirklich
hellwach
machen - erfahrene Spiegel-Leser wissen ja, was da gemeint ist, wenn
hier von einer Blockade
von Reformen
durch manche förderalistische Eigenart unserer Verfassung die
Rede ist. Dass nun gerade durch
nichts legitimierte
Wirtschaftsführer, wie der Chef der Deutschen Bank, Josef
Ackermann, oder der ehemalige BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel
hier als Zeugen für Änderungsbedarf angeführt werden,
muss bei normalen Bürgern das
schiere Entsetzen
hervorrufen - und wäre fast einen neuerlichen Narhalla-Marsch
wert. Wie deren Ruf nach einem neuen Verfassungskonvent zu verstehen
ist, sollte nun langsam Jedem klar sein. Fast mag man fragen: Haben
wir hier irgendetwas verpasst -
haben
wir etwa schon wieder einen Krieg verloren?
Anders
als 1948 - wo es nur um die auch formelle Aufgabe des sowieso
unbrauchbaren und perversen 3. Reiches ging - hat das Volk hier
diesmal
wirklich etwas zu verlieren,
wie der schwabbelige EU-Verfasssungsvertrag - ebenfalls erzeugt von
Eliten - längst vor Augen geführt hat. Kein Land der Welt
braucht eine Verfassung mit der Botschaft: "Im
Zweifelsfall für die Mächtigen".
Denn zum Einen hatten wir schon eine solche - angeblich ausgelegt für
1.000 Jahre - und zum Anderen würde die nichts, als nur eine
nahtlose
Kette von Zweifelsfällen
hervorrufen. Grade heute braucht es eine Verfassung mit auch von
Wirtschafts- und Parteienmacht unangreifbaren Bürgerrechten -
Macht gehört grundsätzlich begrenzt und nicht erweitert -
das
wäre nebenbei auch der beste Schutz vor Rückfällen in
die Geschichte.
Das deutsche Volk wäre gut beraten, sich von seinen Eliten nur
dann eine Neue Verfassung "aufschwatzen" zu lassen, wenn
diese - und zwar allein aus Sicht des Volkes - besser ist, als die
Alte...
Und
hier muss dem Volke - als amtierenden Souverän - Mitsprache
eingeräumt werden. Was es hier am allerwenigsten braucht, ist
ein neuerlicher Elite-Konvent ala Herren-Chiemsee!
Der im Berliner Reichstag bereits tagende Dauerkonvent sollte da
vollumfänglich langen. Wenn es eine neue Verfassung in
Deutschland geben soll, so ist in Artikel 146 unseres Grundgesetztes
der einzige Weg dorthin festgelegt - und der lautet: "Dieses
Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit
Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine
Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt,
die
von dem deutschen Volke in freier Entscheidung
beschlossen worden ist."
Von den Herren Henkel, Ackermann, Hundt, etc. oder irgendwelchen
Professoren, Partei- und Kirchenfürsten steht da NICHTS.
Hier entscheidet allein der
amtierende Souverän:
das Volk - und das sind alle Deutschen. Ob es den Herren und Damen
Elitären nun schmeckt oder nicht...
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