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Geld regiert die Welt PDF Drucken E-Mail
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Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Mittwoch, 27. September 2006
Beitragsinhalt
Geld regiert die Welt
2. Symptomatik
3. Gesellschaftsbegriff
4. Historische Entwicklung
5. Heutige Konfrontation
6. Die großen Lügen
7. Gegenprogramm

Heutige Konfrontation

Die offene Frage bleibt, ob sich diese Entwicklung sich nun rein zufällig ergibt, oder ob sie Resultat eines langfristigen planvollen Vorgehens einer kleinen Elite ist. Solche Thesen wie die der Margaret Thatcher und manch andere im Arsenal neoliberaler Strategie legen letzteres nahe, womit sich auch die Hochkonjunktur diverser Verschwörungstheorien erklärt, zu denen sich eine wachsende Zahl Menschen mehr aus emotionaler Empfindung heraus denn aus rationaler Analyse hingezogen fühlen.

Diese Frage wird dereinst von Historikern zu beantworten sein - für den Moment ist sie nachrangig, denn die Warnzeichen könnten deutlicher nicht sein. Die wesentliche Konsequenz aus den Prozessen ist nämlich ein Zerfall der Gesellschaft dadurch, dass nun jede Gruppe auf eigene Faust versucht, ihre Partialinteressen auszubauen oder wenigstens zu erhalten - ohne jede Rücksicht auf demokratische oder gesellschaftlich sinnvolle Spielregeln. Dabei unterliegen fast alle dieser Gruppen einer Illusion - denn schon heute steht fest: ihr Ziel der eigenen Behauptung werden sie nicht erreichen. Ihre Aktivitäten bestimmen allein, wann sie mit der Entprivilegisierung an der Reihe sind - gewinnen kann bei diesem Spiel nur eine minimale Schicht von Super-Reichen und Super-Mächtigen. So sind nun mal die Gesetze des derzeit als einzig noch wirksamen Primitiv-Systems Kapitalismus. Bis zu diesem Zeitpunkt betätigen all diese Gruppen sich faktisch als Steigbügelhalter für diese neue Aristokratie. Indem sie die Gesellschaft als Ganzes ignorieren, zerstören sie die einzige Gegenkraft, die dem Kapital gewachsen wäre. Hiermit erklärt sich auch die offenbar innige Feindschaft des Kapitals gegenüber dem Gesellschaftsbegriff. 

Dabei leben nicht wir vom Kapital, sondern das Kapital lebt von uns - das ist heute in variierter Erscheinung nicht anders als es schon zu Zeiten des Sonnenkönigs war. Die moderne Gesellschaft allein - die Gemeinschaft ALLER Individuen mit ihren berechtigten Lebensinteressen - ist in der Lage und nach den meisten Verfassungen auch berechtigt, die verhängnisvolle Entwicklung aufzuhalten. Auch wenn es sich fortwährend und das leider sehr einseitig vermehrt - Kapital lebt nicht, Kapital produziert nichts, Kapital leistet nichts. Es sind immer Menschen dies das für das Kapital tun. Somit sind Frondienste dem Kapital gegenüber weder Gott gegeben noch notwendig. Immer ist es schon aus sich heraus genügend stark, und dementsprechend in seinem Einfluss, wie alle anderen Machtformen auch, zu begrenzen. Nicht das dumme Kapital hat uns zu sagen, wie wir unsere menschenwürdige Gesellschaft gestalten müssen, sondern wir als Gesellschaft müssen das dumme Kapital in das Geschirr gesellschaftlich sinnvoller Zwecken einspannen und dort nutzen.


Somit sind Entwürfe einer zukunftsweisenden und vernunftbezogenen Gesellschaft dringend notwendig, wenn wir uns nicht bald unvermittelt im Mittelalter wieder finden wollen. Die Gegenstrategie zur neoliberalen Verrohung des Kapitalismus ist so schwer nicht zu identifizieren: Nehmt dem Kapitalismus einfach die Menschen weg! Genau dies trifft ihn an seiner Archilles-Ferse. Wieso eigentlich sollte heute ein vernunftbegabter Mensch sich noch ausbeuten lassen? Wieso eigentlich sollte er sein wertloses Geld z.B. zur Bank tragen, in der Aussicht noch mehr wertloses Geld dafür zu bekommen? Irgendwann - und nicht wenige fürchten bald - wird es auch offiziell seinen wahren Wert annehmen: Nichts.

In unserer Verfassung steht noch geschrieben, von wem hier die Herrschaft aus geht. Ja - und die Verfassung hat da völlig Recht! Jeder bestimmt mit, wohin die Reise geht - noch jedenfalls. Wer sich durch allfällige Belohnungsversprechen zum Handlanger gesellschaftszerstörender Kräfte macht, wird nicht nur um seine Belohnung betrogen werden, sondern vor allem wie die überwältigende Mehrheit aller anderen auch unter seinem eigenen Werk leiden, wenn es denn einestages keine moderne Gesellschaft mehr geben sollte.



 


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