Mal
ehrlich, verehrte Leser und Leserinnen - haben sie sich nicht
insgeheim auch schon mal gefragt, wie es zu dieser relativ plötzlichen
Änderung in unserer "veröffentlichten"
öffentlichen Meinung kam? Menschen, die vor noch nicht allzu
langer Zeit von nachwachsenden Rohstoffen als Energieträger
nichts wissen wollten, tun auf einmal so, als hätten sie genau
dies schon immer gewollt. Gradezu eine Hype ist im Gange - dass Merkel und
Blair sich in ihren CO2-Einsparzielen überbieten, muss aber nun doch verwundern. Doch wer
glaubt, hier stehe pure Vernunft hinter dieser Wandlung, der könnte
irren...
Der
wahre Kriegsschauplatz könnte ein völlig anderer sein -
nämlicher jener der "Grünen Gentechnik" - trotz
massivster Lobbyarbeit kommen Branchenschwergewichte wie MonSanto in
Europa nur langsam voran. Dieser Konzern verdient wegen seiner
außerordentlichen Leistungen ohnehin seine eigene Betrachtung
(fürs erste hier ein Link)
und wir haben wir uns hierzu für die kommenden Monate ein
Special vorgenommen. Hier wollen wir nur festhalten, dass er vor
allem in der EU enorme Beträge für Lobbyarbeit aufwendet,
die besonders bei wirtschaftshörigen EU-Zentrums-Parteien wie
der CDU auf offene Ohren stößt. Es fließen nicht
unbeträchtliche EU-Gelder für Probe- und Testanbauten, bei
denen ähnlich wie bei der Kernenergie, ein Grundproblem
eindeutig NICHT gelöst ist - nämlich dass der
Verunreinigung des Saatguts für unsere bewährten
Kultur-Pflanzen. In anderen Ländern - vor allem in aufstrebenden
Schwellenländern wie Indien und China - ist Monsanto
erfolgreicher - zumindest was den Absatz betrifft. Die versprochenen
Segnungen indes lassen auf sich warten.
Offenbar
reagierten Monsanto und Hintermänner auf die zähe Haltung
der Europäer in Punkto Einsatz gentechnisch veränderter
Pflanzen im Bereich der Nahrungsmittelproduktion (die Präsident
Bush noch 2002 lautstark öffentlich brandmarkte) und man ersonn
eine neue Strategie: Ölabhängigkeit und Klimaproblem haben
weltweit nachwachsende Rohstoffe als Energieträger zur mehr
Geltung verholfen - hier könnte doch der ideale Hebel zur
weiteren Ausbreitung des Anbaus gentechnisch veränderter
Pflanzen liegen... - So in etwa nach dem Motto, "...wenn dies
erst einmal akzeptiert ist, würde der Rest sich schon von selbst
ergeben..."
Die
Auswirkung dieser - von uns zugegebenermaßen nur vermuteten -
Entscheidung in irgendwelchen Hinterzimmern kann seit einiger Zeit in
den Medien (vor allem dem ZDF) bewundert werden. Dem neuen Heil
gleich erklingt die Lobpreisung von nachwachsenden Rohstoffen (und
natürlich das der lösungsuntauglichen Kernenergie)
tagtäglich in den Medien. Nun - schön wäre es, damit
wäre alles in Ordnung - ist es aber nicht!
Alarmierende
Nachrichten über ein weltweites Bienensterben machen inzwischen
die Runde - und hier lohnt sich nun wirklich das Nachlesen, wie auf
dieser Seite.
In diesen Tagen erst machen wieder höchst besorgniserregende
Nachrichten die Runde, die USA habe inzwischen das Sterben von 70%
ihres Bienenbestands zu beklagen. Dies ist ein weltweiter Trend. Eine
direkte Verbindung zu genetisch manipulierten Pflanzen wollen wir
hier nicht postulieren auch wenn ein Zusammenhang mit Gifteinbringung
wohl naheliegt. Interessant in dem Zusammenhang bleibt aber das
typische MonSanto-Strickmuster: Pflanzen werden so modifiziert, dass
sie gegen Gifte, die ihnen sonst schaden würden, immun sind.
Diese Gifte können also dann - anders als zuvor - verwendet
werden (woran MonSanto dann natürlich gleich noch mal kräftig
verdient). Über die Zusammenhänge im Einzelnen kann man
sich hier
weiter informieren. Nicht weniger wichtig als dies ist dieser Link,
der doch einige höchst interessante Erkenntnisse offenlegt.
Vergessen
Sie bitte nie - transgene Pflanzen von MonSanto tragen ein Gen in
sich, dass sie gegen Herbizide unempfindlich macht, die
aussschließlich (zumindest legal) von der Firma MonSanto
hergestellt und vertrieben werden können (dank des deformierten
Patentrechts). Der stets quasi als selbstverständlich
vorausgesetzte Mehrnutzen der transgenen Pflanze indes steht auf nur
schwachen Beinen, über längere Zeit bewiesen sind
allenfalls die Probleme mit dieser Technik. Frisch behauptet ist eben
in unserer heutigen Welt so gut wie bewiesen. Die Realität
spricht eine andere Sprache - und manch fantasiebegabte
Science-Fiction-Autor mag sich Szenarien ausmalen, wie man denn
einestages den Rückbau der von MonSanto - quasi zur eigenen
Vertriebsförderung - weltweit ausgebrachten gentechnisch
veränderten Pflanzen und die Entfernung ihres Erbguts aus dem
Saatgut der Kulturpflanzen zu realisieren gedenkt.
Es
führt kein Weg daran vorbei - es gibt nicht eine Firma, kein
irgendwie geartetes Interesse weltweit, dass dermaßen
tiefgehende Eingriffe in natürliche Prozesse rechtfertigt, ohne
ALLE Folgen zuvor eindeutig und zweifelsfrei verstanden zu haben -
wovon man heute doch noch um einiges entfernt scheint, wofür
dieser - wie der Autor findet - vernichtende Link
höchst klare Anzeichen liefert. Die vernünftigste Maßnahme
zur Bekämpfung dieser überaus gefährlichen Entwicklung
wäre, die Patentierung von Leben weltweit zu untersagen, sondern
stattdessen die Offenlegung zur Voraussetzung für die
Anwendungszulassung zu machen. Alles was nicht offengelegt wird -
muss verboten bleiben und eine Reduzierung der Haftungsrisiken für
Gentechnik-Konzerne kommt gar nicht in Frage - jener Konzern der Mist
baut, muss bis zu seinem völligen Untergang dafür
aufkommen. Das wären in etwa angemessene und faire
Wettbewerbsbedingungen.
Die
Erkenntnis bleibt - es gibt nicht wenige Dinge, die liegen besser
nicht in der Verantwortung irgendwelcher allein von den primitiven
Anforderungen der Betriebswirtschaft dominierten Konzerne. Diese
Rechnung ging schon einmal für Thyssen und Krupp in Deutschland
in den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts schief - was wie
immer nicht diese Mitverantwortlichen, sonderen andere und ebenfalls
wie immer - das gesamte Volk - auszubaden hatte.
Unternehmen
haben nie - aber auch wirklich nie - etwas anderes im Fokus als
allein ihren Profit. Im Falle Grüne Gentechnik aber kommt hinzu,
dass unabdingbar zu klärende Zusammenhänge bis auf weiteres
nicht vollumfänglich verstanden werden. Dies allein schon
verbietet den großräumigen Einsatz der grünen
Gentechnik - und dabei ist es auch völlig wurscht, ob das
Arbeitsplätze bringt oder nicht. (Soviele, wie gebraucht werden,
können es eh nicht sein...) Und selbst dann ginge der Erhalt
unseres Lebensraumes diesen immer noch vor. Unternehmen und Konzerne
haben in der Politik nichts - aber auch nicht das geringste -
verloren. Sie sollen sich um ihre Wirtschaft kümmern und
Arbeitsplätze schaffen. Der Platz an der Macht gebührt nur
einem: der gesamten Gesellschaft.
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