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Gegendarstellung (Real-Satire) Diesem Stern-Beitrag des Monats Januar lag ein bedauerlicher Irrtum zugrunde und er wurde daher kürzlich vom Stern gegen dargestellt.  weiter...


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Wieder und wieder... (Real-Satire) Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit gelang der FTD gestern am 20.03.2007 der erste Feldtest eines völllig neuen Prototyps für den politischen Beitrag der Zukunft.  weiter...


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Alarm auf der Scholle... PDF Drucken E-Mail
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Geschrieben von Jürgen Scheffler   
Dienstag, 13. März 2007

Mal ehrlich, verehrte Leser und Leserinnen - haben sie sich nicht insgeheim auch schon mal gefragt, wie es zu dieser relativ plötzlichen Änderung in unserer "veröffentlichten" öffentlichen Meinung kam? Menschen, die vor noch nicht allzu langer Zeit von nachwachsenden Rohstoffen als Energieträger nichts wissen wollten, tun auf einmal so, als hätten sie genau dies schon immer gewollt. Gradezu eine Hype ist im Gange - dass Merkel und Blair sich in ihren CO2-Einsparzielen überbieten, muss aber nun doch verwundern. Doch wer glaubt, hier stehe pure Vernunft hinter dieser Wandlung, der könnte irren...

Der wahre Kriegsschauplatz könnte ein völlig anderer sein - nämlicher jener der "Grünen Gentechnik" - trotz massivster Lobbyarbeit kommen Branchenschwergewichte wie MonSanto in Europa nur langsam voran. Dieser Konzern verdient wegen seiner außerordentlichen Leistungen ohnehin seine eigene Betrachtung (fürs erste hier ein Link) und wir haben wir uns hierzu für die kommenden Monate ein Special vorgenommen. Hier wollen wir nur festhalten, dass er vor allem in der EU enorme Beträge für Lobbyarbeit aufwendet, die besonders bei wirtschaftshörigen EU-Zentrums-Parteien wie der CDU auf offene Ohren stößt. Es fließen nicht unbeträchtliche EU-Gelder für Probe- und Testanbauten, bei denen ähnlich wie bei der Kernenergie, ein Grundproblem eindeutig NICHT gelöst ist - nämlich dass der Verunreinigung des Saatguts für unsere bewährten Kultur-Pflanzen. In anderen Ländern - vor allem in aufstrebenden Schwellenländern wie Indien und China - ist Monsanto erfolgreicher - zumindest was den Absatz betrifft. Die versprochenen Segnungen indes lassen auf sich warten.

Offenbar reagierten Monsanto und Hintermänner auf die zähe Haltung der Europäer in Punkto Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen im Bereich der Nahrungsmittelproduktion (die Präsident Bush noch 2002 lautstark öffentlich brandmarkte) und man ersonn eine neue Strategie: Ölabhängigkeit und Klimaproblem haben weltweit nachwachsende Rohstoffe als Energieträger zur mehr Geltung verholfen - hier könnte doch der ideale Hebel zur weiteren Ausbreitung des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen liegen... - So in etwa nach dem Motto, "...wenn dies erst einmal akzeptiert ist, würde der Rest sich schon von selbst ergeben..."

Die Auswirkung dieser - von uns zugegebenermaßen nur vermuteten - Entscheidung in irgendwelchen Hinterzimmern kann seit einiger Zeit in den Medien (vor allem dem ZDF) bewundert werden. Dem neuen Heil gleich erklingt die Lobpreisung von nachwachsenden Rohstoffen (und natürlich das der lösungsuntauglichen Kernenergie) tagtäglich in den Medien. Nun - schön wäre es, damit wäre alles in Ordnung - ist es aber nicht!

Alarmierende Nachrichten über ein weltweites Bienensterben machen inzwischen die Runde - und hier lohnt sich nun wirklich das Nachlesen, wie auf dieser Seite. In diesen Tagen erst machen wieder höchst besorgniserregende Nachrichten die Runde, die USA habe inzwischen das Sterben von 70% ihres Bienenbestands zu beklagen. Dies ist ein weltweiter Trend. Eine direkte Verbindung zu genetisch manipulierten Pflanzen wollen wir hier nicht postulieren auch wenn ein Zusammenhang mit Gifteinbringung wohl naheliegt. Interessant in dem Zusammenhang bleibt aber das typische MonSanto-Strickmuster: Pflanzen werden so modifiziert, dass sie gegen Gifte, die ihnen sonst schaden würden, immun sind. Diese Gifte können also dann - anders als zuvor - verwendet werden (woran MonSanto dann natürlich gleich noch mal kräftig verdient). Über die Zusammenhänge im Einzelnen kann man sich hier weiter informieren. Nicht weniger wichtig als dies ist dieser Link, der doch einige höchst interessante Erkenntnisse offenlegt.

Vergessen Sie bitte nie - transgene Pflanzen von MonSanto tragen ein Gen in sich, dass sie gegen Herbizide unempfindlich macht, die aussschließlich (zumindest legal) von der Firma MonSanto hergestellt und vertrieben werden können (dank des deformierten Patentrechts). Der stets quasi als selbstverständlich vorausgesetzte Mehrnutzen der transgenen Pflanze indes steht auf nur schwachen Beinen, über längere Zeit bewiesen sind allenfalls die Probleme mit dieser Technik. Frisch behauptet ist eben in unserer heutigen Welt so gut wie bewiesen. Die Realität spricht eine andere Sprache - und manch fantasiebegabte Science-Fiction-Autor mag sich Szenarien ausmalen, wie man denn einestages den Rückbau der von MonSanto - quasi zur eigenen Vertriebsförderung - weltweit ausgebrachten gentechnisch veränderten Pflanzen und die Entfernung ihres Erbguts aus dem Saatgut der Kulturpflanzen zu realisieren gedenkt.

Es führt kein Weg daran vorbei - es gibt nicht eine Firma, kein irgendwie geartetes Interesse weltweit, dass dermaßen tiefgehende Eingriffe in natürliche Prozesse rechtfertigt, ohne ALLE Folgen zuvor eindeutig und zweifelsfrei verstanden zu haben - wovon man heute doch noch um einiges entfernt scheint, wofür dieser - wie der Autor findet - vernichtende Link höchst klare Anzeichen liefert. Die vernünftigste Maßnahme zur Bekämpfung dieser überaus gefährlichen Entwicklung wäre, die Patentierung von Leben weltweit zu untersagen, sondern stattdessen die Offenlegung zur Voraussetzung für die Anwendungszulassung zu machen. Alles was nicht offengelegt wird - muss verboten bleiben und eine Reduzierung der Haftungsrisiken für Gentechnik-Konzerne kommt gar nicht in Frage - jener Konzern der Mist baut, muss bis zu seinem völligen Untergang dafür aufkommen. Das wären in etwa angemessene und faire Wettbewerbsbedingungen.

Die Erkenntnis bleibt - es gibt nicht wenige Dinge, die liegen besser nicht in der Verantwortung irgendwelcher allein von den primitiven Anforderungen der Betriebswirtschaft dominierten Konzerne. Diese Rechnung ging schon einmal für Thyssen und Krupp in Deutschland in den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts schief - was wie immer nicht diese Mitverantwortlichen, sonderen andere und ebenfalls wie immer - das gesamte Volk - auszubaden hatte.

Unternehmen haben nie - aber auch wirklich nie - etwas anderes im Fokus als allein ihren Profit. Im Falle Grüne Gentechnik aber kommt hinzu, dass unabdingbar zu klärende Zusammenhänge bis auf weiteres nicht vollumfänglich verstanden werden. Dies allein schon verbietet den großräumigen Einsatz der grünen Gentechnik - und dabei ist es auch völlig wurscht, ob das Arbeitsplätze bringt oder nicht. (Soviele, wie gebraucht werden, können es eh nicht sein...) Und selbst dann ginge der Erhalt unseres Lebensraumes diesen immer noch vor. Unternehmen und Konzerne haben in der Politik nichts - aber auch nicht das geringste - verloren. Sie sollen sich um ihre Wirtschaft kümmern und Arbeitsplätze schaffen. Der Platz an der Macht gebührt nur einem: der gesamten Gesellschaft.

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